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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu behalten. Meinetwegen als Gefangenen.«
    Bully begriff, in welcher Gefahr der Tefroder schwebte, und er verstand auch dessen Angst. Er
lächelte.
    »Sie können natürlich auch bei uns bleiben, aber nicht als unser Gefangener. Betrachten Sie
sich als frei und als unseren Freund. Ich werde dafür sorgen, daß Sie auf einem unserer Schiffe
eine Kabine für sich erhalten. Genügt das?«
    Montra Matite bekämpfte seine aufsteigende Rührung über soviel Großmut. Er mußte irgend etwas
tun, um seine Dankbarkeit zu beweisen. Es mußte doch möglich sein, Gleiches mit Gleichem zu
vergelten. Außerdem …
    »Haben Sie schon jemals den Namen Multidon gehört?« fragte er.
    Bully schüttelte den Kopf.
    »Nein, niemals. Was ist das?«
    Matite lächelte.
    »Ich werde Ihnen das größte Geheimnis der Meister zeigen«, sagte er und erhob sich. »Kommen
Sie mit mir.«
    Er ging zur Tür.
    Fellmer sagte zu Bully:
    »Sie können ihm vertrauen. Er will uns seine Dankbarkeit beweisen und meint es wirklich
ehrlich.«
    Matite führte die Terraner in die streng geheime Positronikzentrale der Station, die nur für
den Kommandanten zugänglich war. Hier waren alle jemals errechneten Daten und Fakten in einem
riesigen Erinnerungsspeicher gestapelt und konnten jederzeit abgerufen werden.
    Der Tefroder stand eine Weile überlegend vor dem gigantischen Gebilde, ehe er damit begann,
Tasten zu drücken und Befehle zu programmieren. Im Innern des Robotgehirns begann es zu arbeiten.
Die Impulse, gesteuert von der Programmierung, fanden ihre Ziele und stellten die Kontakte
her.
    Matite sagte zu Bully:
    »Was ich tue, ist doppelt verboten. Nicht einmal ich darf diese Daten kennen – aber ich
kenne sie. Ich kenne sie deshalb, weil ich zu einer Gruppe von Tefrodern gehöre, die mit den
Maßnahmen der Meister nicht ganz einverstanden sind. Obwohl wir … die Macht der Herrscher
auch irgendwie bewundern. Aber sie mißbrauchen sie. Wir leben in einem Konflikt und sind eine
Widerstandsgruppe, wenn Sie so wollen. Oder glauben Sie, sonst wäre ich so schnell bereit
gewesen, Ihnen zu helfen?«
    »Es war sicherlich nicht der einzige Grund«, vermutete Bully.
    »Richtig. Ich hatte auch Angst, weil ich feige bin – aber wer ist das nicht? Die geheimen
Daten also sind hier in diesem Gehirn verankert, und eben kommen sie heraus. Sehen Sie dort die
Lochstreifen? Der Entschlüsseler steht da drüben.« Er deutete in eine andere Richtung. »Kennen
Sie ja.«
    Genau in diesem Augenblick registrierte die Positronik des Speichers eine Veränderung der
Gehirnwellenmuster Matites. Der Individualabtaster des Robotgehirns alarmierte die
Sicherheitsschaltung und die automatische Abwehr.
    Für die Maschine hatte ein völlig fremdes Wesen an die Geheimnisse der Meister gerührt.
    Sie befahl die Abwehraktion.
    »Wer oder was ist Multidon?« fragte Bully.
    »Ein geheimer Planet, das Zentrum der Macht der Meister«, gab Matite Auskunft. »Die Position
des Planeten ist streng geheim. Nur wenige kennen sie.« Er seufzte. »Sie werden bald zu diesen
wenigen gehören, und ich …«
    In dieser Sekunde geschah es.
    Ein greller Blitz zuckte aus der Maschine und traf Matite.
    Einen Augenblick später war von ihm nur ein davonwehendes blaues Wölkchen übrig.
    Die Informationsausgabe hörte auf zu arbeiten.
    Der Kommandant der Tefroderstation, Montra Matite, war tot.
    Er hatte keinen Schmerz gespürt, und er war gestorben, ohne es überhaupt zu wissen.
    Mercant stationierte den Großteil der Flotte im Raum, mit dem Rest landete er auf
der Station.
    Die Meister der Insel hatten eine Bastion verloren. Lookout war fest in der Hand der Terraner,
mit allen wichtigen technischen Installationen und Ersatzteilen.
    Bully hatte den Lochstreifen der Positronik durch die Entschlüsselungsmaschine gehen lassen
und den Klartext studiert.
    Die Information war nicht vollständig, aber sie würde genügen, den geheimnisvollen Planeten zu
finden. Die Meister würden eines Tages auch Multidon verlieren.
    Tama programmierte die Abwehrpositronik um. Von nun an würde sie kein Schiff in die Nähe
Lookouts lassen, das nicht die Merkmale eines terranischen Schiffes trug.
    Mercant traf Bully auf der Außenfläche der Station. Gemeinsam kehrten sie in die gelandete
GENERAL DERINGHOUSE zurück.
    »Wir müssen Rhodan unterrichten«, sagte Mercant. »Wir sollten ein Kurierschiff schicken.«
    Bully schüttelte den Kopf.
    »Ich habe eine bessere Idee. Wir rüsten dreißig unserer

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