Silberband 032 - Die letzte Bastion
in sich hineinlauschte.
»Solange ich keine Gedankenimpulse empfange, bestehen die Psi-Schirme noch. Ich passe schon
auf.«
Auch John Marshall versuchte, eine Spur von Captain Ramowski und seinen Leuten zu entdecken.
Der Späher Wuriu Sengu scheiterte ebenfalls an der Paraabwehr der Tefroder.
Die zwei weiteren Gruppen des Einsatzkommandos hatten die ALOSITH inzwischen verlassen und
schlugen die gleiche Richtung ein wie Ramowskis Gruppen. Alle Männer trugen Deflektoraggregate
und waren ebenfalls unsichtbar.
Plötzlich zuckten Marshall und Gucky zusammen.
»Was ist?« fragte Redhorse hoffnungsvoll, und er wurde diesmal nicht enttäuscht.
»Endlich!« rief Marshall befreit auf. »Sie haben es geschafft und sind schon auf dem Weg
zurück nach hier. Haben aber Schwierigkeiten und werden angegriffen. Wir müssen ihnen
helfen.«
»Die beiden Gruppen sind unterwegs.«
»Trotzdem! Gucky, ist das nicht etwas für dich?«
Der Mausbiber zögerte.
»Abwarten. Ich muß sie erst anpeilen. Sie verändern ihren Standort zu schnell.«
Und dann veränderten sie ihn nicht mehr.
Sie saßen in der Falle.
Die zweite Abteilung näherte sich von der Hangarseite aus und stieß auf erbitterten Widerstand
der Tefroder.
Der entscheidende Kampf begann.
Ras Tschubai, der Teleporter, nahm Tronar und Rakal Woolver mit sich, als er in die Falle
sprang, in die Ramowski geraten war. Die Wellensprinter entmaterialisierten sofort im
Energiestrom der Schutzschirme und versuchten, deren Quelle zu finden. Sie mußten die Generatoren
entweder zerstören oder zumindest ausschalten.
Gucky griff von der anderen Seite an und zeigte der zweiten Abteilung den Weg. Die Tefroder
gerieten bald zwischen zwei Feuer und mußten sich zurückziehen. Gleichzeitig erloschen die
Energieschirme, und Ramowski vereinigte die Streitkräfte. Zehn Minuten später waren alle
Überlebenden des Kampfes wieder in der ALOSITH.
Die Tefroder hatten die Spur verloren. Daß die heimlich eingedrungenen Terraner in einem ihrer
Handelsfrachter versteckt sein könnten, auf den Gedanken kamen sie vorerst noch nicht.
Lediglich Proht Meyhet machte sich seine Gedanken.
Als die Psi-Schirme ausfielen, wußte er, daß sich unter den terranischen Eindringlingen auch
Mutanten aufhielten, denen gerade diese Sperren lästig waren. Sonst hätte man sie nicht
beseitigt.
Ehe er weitere Maßnahmen anordnen konnte, traf eine neue Hiobsbotschaft ein:
Die Feuerleitstelle der Gegenpolgeschütze war ausgefallen.
Damit brach praktisch die gesamte Abwehr auf der Oberfläche der Station zusammen. Wenn die
Terraner nun angriffen, war ihnen die Station wehrlos ausgeliefert – falls nicht die roten
Schutzschirme hielten.
Es wurde höchste Zeit, etwas zu unternehmen.
Proht ordnete eine genaue Durchsuchung aller Hangars, Schiffe und Vorratslager an. Irgendwo,
so folgerte er, mußten sich die Terraner doch verstecken. Und da sie nur mit einem Schiff in die
Station gelangt sein konnten, mußte es unter den tefrodischen Kommandanten einen Verräter
geben.
Ihn zu finden war Prohts vordringlichste Aufgabe.
Er starrte auf die Bildschirme seiner Kommandozentrale und verfolgte mit aufmerksamen Blicken
die anlaufenden Suchaktionen.
Wieder konnte er nichts tun als warten …
Es war Gucky und Ras Tschubai gelungen, die Gegenpolgeschütze auszuschalten. In der
Zentralsteuerungsanlage hatten sie Thermobomben geworfen, die lediglich Hitze, aber keine
Druckwellen entwickelten. Die vollautomatischen Anlagen brachen zusammen, und die Wartungsroboter
wurden lahmgelegt.
Die beiden Teleporter kehrten ins Schiff zurück.
Redhorse war mit dem bisherigen Verlauf der Aktion zufrieden.
»Jetzt fehlen uns nur noch die Abwehrschirme. Wenn wir die auch noch ausschalten, kann Rhodan
angreifen. Ich hoffe, daß es Atlan gelungen ist, die Wachschiffe der Tefroder abzulenken.«
»Der Nachteil ist, daß wir keinerlei Verbindung haben.« John Marshall warf Ras Tschubai und
Gucky einen Blick zu. »Glaubt ihr, daß ihr die Generatoranlage der Energieschirme finden könnt?
Iskaset kann uns nichts darüber sagen, denn er weiß es selbst auch nicht.«
»Sie müßte zu finden sein«, erwiderte Gucky. »Einige der Tefroder werden den Standort der
Anlage kennen, und wenn sie daran denken, ist das Problem bereits erledigt.«
»Außerdem möchte ich den Kommandanten der Station haben«, fuhr Redhorse fort. »Er sitzt
wahrscheinlich in seiner abgesicherten Zentrale und leitet den Gegenangriff. Wir
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