Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Diskus. Die Decke bestand aus
durchsichtigem Material, das die Sicht nach allen Seiten freigab. Man war also nicht allein auf
die Bildschirme angewiesen. Drei Kontursessel standen vor den Kontrollanlagen.
    Melbar Kasom saß in dem mittleren. Tronar war unterwegs, um alle Leitungen noch einmal zu
überprüfen. Er tat das, indem er entmaterialisierte und dem Stromkreis folgte. John Marshall
kümmerte sich um den Antrieb, obwohl er sicher sein konnte, daß alles in Ordnung war.
    Gucky spazierte wahllos im Schiff umher und kehrte dann in die Zentrale zurück, um Melbar
Gesellschaft zu leisten.
    Die TOKYO war längst in den Tiefen des Alls verschwunden. Nur noch die vielen Sterne des
Andromedanebels waren zu sehen, und ein merkwürdiges Gebilde unmittelbar in Flugrichtung.
    »Ist das der Uklan-Nebel?« fragte Gucky und deutete nach vorn.
    »Ja, das ist er. Sieht ungemütlich aus, was?«
    Gucky nickte.
    Ungemütlich war gelinde ausgedrückt. Mitten im Gewimmel der Sterne schwebte ein schwarzer
Fleck, der kein Licht zu enthalten schien. Es war, als verdecke ein fester Körper die
dahinterstehenden Sterne. Er hatte die Form einer Ellipse. Laut Orter betrug die Entfernung bis
zum Rand des Dunkelnebels noch zwei Lichtjahre.
    »Sieht auch verdammt groß aus«, sagte John Marshall, der eben in die Zentrale kam. »Viel zu
groß, um besonders verlockend zu wirken.«
    »Das macht die relativ geringe Entfernung«, erklärte Melbar. »Wir werden gleich in den
Linearraum gehen und zwei Lichtjahre zurücklegen. Dann sind wir am Rand der Dunkelwolke.«
    »Und das Experiment beginnt. Hoffentlich schaffen wir es mit kleinen Linearsprüngen, ohne daß
uns eine Sonne erwischt.«
    »Wird alles halb so schlimm sein«, tröstete Melbar. »Die Maahks haben sicher etwas
übertrieben.«
    »Aber keiner kam zurück«, sagte Marshall.
    Melbar zuckte seine massigen Schultern und widmete sich der Beobachtung der Bildschirme.
Probeweise hatte er versucht, die TOKYO zu orten, aber es war ihm nicht gelungen. Die Doppelsonne
verhinderte jede Ortung. Und wenn er die TOKYO nicht fand, dann die Tefroder bestimmt nicht, die
keine Ahnung von ihrer Existenz hatten. Gucky ging zur Tür.
    »Ich kümmere mich um die Vorräte«, sagte er leichthin. »Mal sehen, was die uns so mitgegeben
haben.«
    Melbar grinste.
    »Tu das, Kleiner. Hoffentlich haben sie die Lorbeerkränze nicht vergessen.« Er hielt die
gespreizte Hand hoch. »Fünf Stück!«
    Gucky verschwand, ohne den Ertruser einer Antwort zu würdigen.
    John Marshall sah auf die geschlossene Tür. »Solange er solche Sorgen hat, ist es gut. Wenn er
erst mal das Essen vergißt, stecken wir arg in der Tinte.«
    Ras bekam die Ergebnisse des Navigationscomputers. Er legte sie Melbar auf den
Kontrolltisch.
    »Wenn die Koordinaten von Multidon stimmen, dann liegt der Planet genau in der Mitte des
Nebels. Müssen also durch die ganze Suppe durch. Feine Aussichten.«
    »Wir halten genau Kurs auf ihn, Ras. Mit den entsprechenden Zwischenpausen dürfte es nicht
allzu gefährlich sein. Es kommt nur darauf an, daß wir nicht genau in eine der pulsierenden
Sonnen springen. Leider fehlen uns da genauere Angaben.« Melbar kontrollierte die Meßwerte. »In
zwei Minuten ist es soweit.«
    Nach der angegebenen Zeit tauchte die Space-Jet im Linearraum unter, allerdings nur für wenige
Minuten. Als der Weltraum wieder sichtbar wurde, hatte er sich erstaunlich verändert.
    Sie standen unmittelbar vor der Uklan-Dunkelwolke.
    Melbar Kasom und John Marshall hatten schon viele Dunkelwolken kennengelernt, aber so eine wie
diese noch nie. In Flugrichtung war kein einziger Stern zu sehen. Das All war absolut ohne Licht.
Eine schwarze Wand stand vor dem Schiff. Sie wirkte wie feste Materie und sah so aus, als wolle
sie jedem Eindringling den Zutritt verwehren.
    Ganz am linken Rand tauchten die ersten Sterne auf. Aber sie begannen schwächer zu leuchten
und schließlich der Reihe nach zu verschwinden, als Melbar die Space-Jet weiter in den Nebel
hineinfliegen ließ. Dabei drosselte er die Geschwindigkeit, und als das Raumfahrzeug nur noch
hundert Kilometer in der Sekunde zurücklegte, schaltete er die Automatik ein und lehnte sich
zurück.
    »Ich werde einige Berechnungen vornehmen müssen. Die Karte der Maahks ist ziemlich ungenau,
aber es ist doch anzunehmen, daß die Positionen der eingezeichneten Sonnen stimmen. Wir werden
natürlich nicht so dumm sein, uns einen Stern als Linearflugziel auszusuchen. Wir

Weitere Kostenlose Bücher