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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des Antennenrotors und stellte mit Erleichterung fest, daß die Antenne auf die schwachen
Signale angesprochen hatte und dabei war, sich so auszurichten, daß der bestmögliche Empfang
erzielt wurde. Die Antennenstellung lieferte einen Hinweis darauf, aus welcher Richtung der
Hyperspruch kam.
    Die Pfeiftöne wurden plötzlich lauter. Der Rotor war zum Stillstand gekommen. Sids letzte
Hoffnung, der Empfänger hätte auf eine Serie von Störgeräuschen angesprochen, schwand innerhalb
weniger Sekunden, als er sich auf die Signale konzentrierte und feststellte, daß sie in Gruppen
angeordnet waren und eine abnehmende arithmetische Folge bildeten. Die erste Gruppe, die Sid
bewußt mithörte, bestand aus fünf Pfeiftönen, jeder etwa eine halbe Sekunde lang, mit
Zwischenräumen von ebenfalls einer halben Sekunde. Daran schloß sich eine Pause von rund drei
Sekunden an, dann folgte eine Serie von drei Signalen. Nach einer zweiten Pause wurde ein
einzelner Pfeifton hörbar.
    Nach einer Pause von zehn Sekunden begann die Sendung von neuem mit einer Gruppe von sieben
Signalen. Darauf folgten die Fünfer-, Dreier- und Einer-Gruppe, die Sid schon gehört hatte.
    Die Bedeutung des Funkspruchs wurde ihm klar. Er gehörte zu einer Gruppe von Kodesignalen, die
jeder Funker in seinem ersten Trainingskurs lernte. Es war der tefrodische Notruf – das SOS
der Hilfstruppen der Meister der Insel. Der Sender, der den Ruf ausstrahlte, mußte sich in
unmittelbarer Nähe der IMPERATOR befinden; denn innerhalb der Dunkelwolke konnte selbst das
mächtigste Hyperaggregat sich nur über eine Distanz von wenigen Astronomischen Einheiten
bemerkbar machen.
    Einen Augenblick lang zögerte Sid angesichts der Entscheidung, die er zu treffen hatte.
    Dann streckte er den Arm aus und hieb mit der geballten Faust auf den Alarmknopf.
    Captain Hagarthy war ausgesprochen schlechter Laune. Seine kleine, untersetzte
Gestalt schoß wie ein geplagter Geist durch die grell erleuchtete Hangarschleuse und bellte
Befehle in ununterbrochener Reihenfolge. Eine Gruppe von zwanzig Männern nahm vor dem
Einstiegsluk einer diskusförmigen Space-Jet Aufstellung. Hagarthy befahl ihnen, an Bord zu gehen.
Die letzten in der Gruppe waren Dowen Konnery und Sid Goldstein.
    Seine Meldung hatte einige Leute in Aufregung versetzt.
    Eine sorgfältige Analyse des Notrufs ermittelte, daß er von einem Sender geringer Leistung
ausgestoßen wurde. Nach allem, was man über die energieschluckenden Charakteristiken der
Dunkelmaterie wußte, bedeutete das, daß er nicht weiter als einhunderttausend Kilometer entfernt
sein konnte. Die Materietaster lieferten aber keinerlei Anzeige. Das Fahrzeug, auf dem der Sender
montiert war, konnte nicht besonders groß sein.
    Der Notruf war in der üblichen Weise beantwortet worden – durch Gruppen von Signalen in
der Reihenfolge eins – drei – fünf – sieben. Man hatte versucht, mit dem Tefroder
Verbindung aufzunehmen; aber entweder funktionierte sein Empfänger nicht, oder er war nicht mehr
in der Lage zu antworten. Captain Hagarthy war daraufhin beauftragt worden, mit einer Gruppe von
zwanzig Mann den Standort des Senders anzufliegen und das Rätsel zu lösen. Hagarthy hatte sich
die Leute selbst aussuchen dürfen und Wert darauf gelegt, den Anstifter aller Unruhe, Sid
Goldstein, mit dabei zu haben.
    Der Flug der Space-Jet verlief ohne Zwischenfälle. Das kleine Fahrzeug bewegte sich mit einer
Geschwindigkeit von fünfzig Kilometern pro Sekunde von der IMPERATOR fort. In Bruchteilen von
Sekunden verschwand das riesige Schiff in der Dunkelwolke. Sid Goldstein und Dowen Konnery
kauerten hinter dem kleinen Peilaggregat und gaben Hagarthy, der selbst als Pilot fungierte,
Kursanweisungen.
    Nach einer halben Stunde kamen sie in unmittelbare Nähe des tefrodischen Fahrzeugs. Hagarthy
bremste bis auf wenige hundert Meter pro Sekunde, als der Mann am Orter einen schwachen Reflex
unmittelbar voraus meldete. Innerhalb weniger Minuten entpuppte sich der Reflex als ein
kugelförmiger Körper von etwa fünfundzwanzig Metern Durchmesser. Es handelte sich offenbar um ein
Beiboot, wie es die tefrodischen Raumschiffe der größeren Klassen an Bord führten.
    Hagarthy brachte die Space-Jet bis auf vierzig Meter an das Boot heran. Er schaltete die
Außenbordscheinwerfer ein, und im Glanz ihrer Lichtkegel wurde die Hülle eines Fahrzeugs
sichtbar, dem offenbar in jüngerer Vergangenheit einige Widerwärtigkeiten

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