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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Großen zu erkennen), und schließlich einen ungeschnittenen Smaragd von erstaunlicher Größe,
noch in das ursprüngliche Felsgestein eingebettet, mit einer kleinen Metalltafel, deren
Aufschrift das Darum des Geschenks, die Namen des Beschenkten und des Gebers enthielt. Für Dowen
blieb ein Rätsel, wie Atlan es fertiggebracht hatte, die Plakette so schnell herstellen zu
lassen.
    Mirona sortierte die Geschenke auf einem kleinen Tisch an der Seitenwand und kehrte zu ihren
Gästen zurück. Sie bedankte sich für die Gaben und fügte mit leisem Spott hinzu:
    »Es passiert nicht oft, daß ein Gefangener beschenkt wird – nicht einmal im Kulturkreis
des Solaren Imperiums, nicht wahr?«
    »Betrachten Sie die Geste als einen Ausdruck meiner Unsicherheit«, bat Atlan lächelnd. »Ich
bin gezwungen, Sie als Gegnerin zu betrachten, räumte jedoch die Möglichkeit ein, daß Sie keine
solche sind.«
    »Und schelten sich dafür, daß Sie den Wunsch zum Vater Ihrer Gedanken machen?« nahm die
Tefroderin den Faden auf.
    Atlan gestand, daß sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    »Ich nehme Ihre Vorsicht keineswegs übel«, fuhr Mirona fort. »Ich komme von Multidon, und
Multidon ist im Machtgetriebe der Meister der Insel eines der wichtigsten Rädchen. War, sollte
ich sagen. Wer sich auf Multidon aufhielt, muß mit den Meistern in Verbindung stehen, und die
Meister sind Ihre erbittertsten Feinde. Die Sache ist so klar wie das Einmaleins. Nein, Sie haben
völlig recht, mich zumindest als verdächtig, wenn nicht gar als eine geschworene Gegnerin zu
betrachten.«
    Dowen glaubte zu bemerken, daß der Verlauf der Unterhaltung den Arkoniden überraschte.
    »Sie finden ein geneigtes Ohr, falls Sie die Absicht haben, über Ihre Verbindung mit den
Meistern zu berichten«, antwortete er hastiger, als es sonst seine Art war.
    Mirona musterte ihn eine Zeitlang. Voller Ernst sagte sie:
    »Ich habe tatsächlich die Absicht, Ihnen über Multidon und meine Beziehung zu den Meistern der
Insel zu berichten. Ich nehme an, Sie haben auch ein parapsychologisches Verhör schon in Erwägung
gezogen, wenn nicht sogar fest geplant.« Atlan erwiderte ihren Blick starr und ohne die geringste
Reaktion. »Aber ich muß Sie enttäuschen. Ein Psychoverhör ist nutzlos. Auf die Empfehlung meiner
Ratgeber hin habe ich vor geraumer Zeit eine Gehirnoperation an mir vornehmen und mein Bewußtsein
mit einem Anti-Psi-Block versehen lassen. Ich glaube nicht, daß Sie die Mittel besitzen, den
Block zu durchdringen. Der Block steht außerhalb meiner Kontrolle. Ich kann ihn nicht
entfernen.«
    Sie schwieg und erwartete Atlans Reaktion. Dowen war sicher, daß er eine sarkastische
Bemerkung zu hören bekommen würde; aber zu seiner Überraschung antwortete der Arkonide nur:
    »Wir werden uns über eine Lösung des Problems den Kopf zerbrechen müssen. In der Zwischenzeit
berichten Sie bitte.«
    Mirona dankte ihm mit einem Blick, der nach Dowens Ansicht wenig dazu geeignet war, des
Arkoniden seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Dann begann sie zu erzählen. Sie
berichtete, ohne zu stocken, in gewählten Worten, als diktierte sie einen Teil ihrer
Autobiographie.
    Sie war Mirona Thetin, Hoher Tamrat vom Sulvy-System, absolute Herrscherin über ein Reich von
sieben Planeten. Ihr Reich lag rund zweiundzwanzigtausend Lichtjahre vom Südrand der
Andromeda-Galaxis entfernt, achtzehntausend Lichtjahre vom Rand der Verbotenen Zone, die den
gesamten Kern der Andromeda umspannte und der eigentliche Herrschaftsbereich der Meister der
Insel war. Mironas Untertanen, auf fünf der sieben Planeten lebend, waren ohne Ausnahme echte
Tefroder. Soweit sie wußte, gab es unter ihnen keine jener Androiden, die die Terraner Duplos
nannten. Der wichtigste Planet ihres Reiches war Thetus, eine überaus erdähnliche Welt mit
paradiesischem Klima. Die Gesamtbevölkerung des Sulvy-Systems betrug neun Milliarden.
    Schon vor Jahren hatte Mirona begonnen, die Meister der Insel wegen ihrer Willkürherrschaft zu
hassen. Sie hatte Fäden gesponnen und sich mit anderen Tefroderführern in Verbindung gesetzt, die
ihre Ansicht teilten. In aller Heimlichkeit entstand der Kern einer sternenweiten Revolution, die
die Meister von ihrem Thron fegen und den Tefrodern ihre Selbständigkeit zurückgeben sollte.
    Aber Mirona und ihre Freunde hatten die Wachsamkeit des Gegners unterschätzt. Ihr Plan wurde
den Meistern bekannt, und die Meister reagierten sofort.

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