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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abzurunden. Der Arkonide vermutete, daß Mirona in enger Verbindung mit den Meistern der Insel,
insbesondere mit Proht Meyhet gestanden hatte. Hier ergab sich die Möglichkeit, Wissenswertes und
Wichtiges über die verbleibenden zwei Meister zu erfahren. Instinktiv war Atlan davon überzeugt,
daß Mirona als Gegnerin zu betrachten sei. Wenn es schon schwierig war, einen Allerwelts-Tefroder
davon zu überzeugen, daß er auf der falschen Seite stand und besser daran täte, sich den
Terranern anzuvertrauen – bei einer Tefroderin, die auf Multidon gelebt und vermutlich mit
einem der Meister unmittelbar im Einvernehmen gestanden hatte, mußte es unmöglich sein.
    Atlan war bereit, jedes ihm zur Verfügung stehende Mittel anzuwenden, um die Gefangene
trotzdem zum Sprechen zu bringen. Zuviel stand auf dem Spiel, als daß er um das Wohlergehen einer
einzigen Person willen humanitären Überlegungen zuviel Spielraum lassen durfte.
    Sergeant Konnery teilte ihm mit, daß die Gefangene jederzeit bereit sei, ihn zu empfangen.
Atlan, der sich zur Zeit im Kommandostand befand, machte sich sofort auf den Weg.
    Mirona war aus ihrer Unterkunft nur ein einziges Mal kurz zum Vorschein gekommen,
um ihre Wächter wissen zu lassen, daß sie den Kommandanten des Schiffes, wenn er um eine
Unterredung ersuche, jederzeit empfangen werde. Dowen richtete ihr aus, daß eine solche Bitte
schon vorgetragen worden war. Mirona schien nicht im geringsten beeindruckt. Sie trug Dowen auf,
den Kommandanten ihren Entscheid wissen zu lassen. Daraufhin zog sie sich wieder zurück. Dowen
unterrichtete den Arkoniden. Fünf Minuten später war Atlan zur Stelle, begleitet von zwei
Ordonnanzen mit umfangreichen Paketen.
    Dowen meldete den Arkoniden an. Das Schott schwang auf. Es gelang Dowen, einen Blick in den
dahinterliegenden Raum zu werfen. Mirona saß an einem großen, runden Tisch, der die Mitte der
Kabine einnahm, und sah den Eintretenden gelangweilt entgegen.
    »Vergessen Sie nicht, meine beiden Betreuer ebenfalls zu unserer Unterhaltung einzuladen«,
hörte Dowen sie rufen.
    Ihre Forderung verblüffte und erschreckte ihn zu gleicher Zeit. Es war unverständlich, warum
sie auf Sids und seine Gegenwart Wert legte, und es war leicht vorauszusagen, daß Atlan die Bitte
rundweg ablehnen werde.
    Zumindest war dies Dowen Konnerys Überzeugung. Er war zur Seite getreten, als das Schott sich
öffnete, und stand so, daß er den Arkoniden, der unter der Öffnung haltmachte, seitlich vor sich
hatte. Er sah, wie es in Atlans Gesicht zuckte. Er beobachtete, wie der Arkonide einen stillen
Kampf mit sich selbst ausfocht und wie seine Miene schließlich einen neuen Ausdruck annahm, frei
von Härte, voll von heimlicher Bewunderung.
    Mirona Thetin hatte einen neuen Sieg errungen. Dowen Konnery wußte, daß Menschenkenntnis nicht
zu seinen hervorragendsten Fähigkeiten zählte; aber zu erkennen, daß der erste Anblick der
Tefroderin einen überraschend tiefen Eindruck auf den Arkoniden gemacht hatte, war kaum schwerer,
als ein lachendes Gesicht von einem weinenden zu unterscheiden.
    »Ich beuge mich Ihrem Wunsch«, antwortete Atlan.
    Mirona dankte ihm mit einem formellen Lächeln und winkte ihm näherzutreten. Die beiden
Ordonnanzen deponierten ihre Pakete, und der Arkonide winkte Dowen und Sid hereinzukommen. Sie
bauten sich neben Atlan auf, linkisch und unsicher, während die Ordonnanzen den Raum verließen.
Mirona forderte sie auf, Platz zu nehmen. Dowen war fest davon überzeugt, er würde von Hauptmann
Hagarthy ein paar unfreundliche Worte zu hören bekommen, sobald die Geschichte bis zu ihm
durchgedrungen war; aber er gehorchte der Gefangenen.
    Er hatte nicht den Eindruck, daß der Arkonide sich etwas aus der ungewöhnlichen Behandlung
machte. Seitdem er den Raum betreten hatte, schien er nur noch für die Tefroderin Augen zu
haben.
    Mirona erwies sich als vorzügliche Gastgeberin. Aus der Servoanlage, die mit zu den Zubehören
des Tisches zählte, versorgte sie ihre Gäste mit Erfrischungen, bevor sie sich daran machte, die
Geschenke zu begutachten.
    Atlan hatte sich bei der Auswahl der Geschenke an die im interstellaren Verkehr üblichen
Regeln gehalten. Mirona erhielt eine goldene Platte, zum Servieren von Früchten gedacht, aus
deren Boden eine Landkarte der Erde im Hochrelief ausgetrieben war, eine aus Silber gefertigte,
einen halben Meter hohe Statuette einer bekannten irdischen Persönlichkeit (Dowen glaubte, Karl
den

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