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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestimmen. Viel wichtiger erschien es ihm, daß seine vier Begleiter, die sich
irgendwo dort draußen aufhielten, in Gefahr waren. Overmile wagte es nicht, entgegen Hohles
Befehl das Funkgerät zu benutzen.
    Der Korporal hatte die Beine angezogen und drehte sich langsam in seinem Sessel um die eigene
Achse. So konnte er die Umgebung rings um das Raumschiff beobachten. Die Sicht betrug höchstens
hundert Meter. Wenn Overmile mehr sehen wollte, mußte er sich den Ortungsbildschirmen
zuwenden.
    Das Gelände um die Space-Jet war verlassen. Trotzdem fühlte Overmile dumpfe Furcht, und er
wünschte, die anderen wären bereits zurück. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm jedoch, daß er noch
warten mußte. Die vier Männer würden für eingehende Untersuchungen einige Stunden benötigen.
    Overmile beschleunigte die Umdrehungen des Sessels. Er wußte, daß es auf Planeten wie Modula
II tagelang regnen konnte. Er brauchte also nicht damit zu rechnen, daß sich die
Sichtverhältnisse bessern würden.
    Overmile hielt den Sessel abrupt an, als er draußen in der Dämmerung eine Bewegung zu erkennen
glaubte. Er sprang auf und trat dicht an die Kuppel heran. Die herablaufenden Regentropfen
schufen seltsame Muster auf der Außenfläche. Der Korporal strengte seine Augen an. War es nur ein
Schatten gewesen, was er gesehen hatte? Eine davonwirbelnde Nebelwolke vielleicht?
    Er wandte den Kopf und blickte zu den Ortungsgeräten hinüber.
    Der fremde Flugkörper war vom Dach der nicht weit entfernten Halle gestartet und nur wenige
hundert Meter vor dem Diskusschiff niedergegangen. Overmile fühlte, daß seine Handflächen feucht
wurden. Sein Magen verkrampfte sich. Alles deutete daraufhin, daß man die SJ-28 entdeckt hatte.
Für Overmile war das gleichbedeutend mit einem bevorstehenden Angriff. Trotzdem wagte er nicht,
den HÜ-Schirm einzuschalten. Vielleicht zögerten die Fremden noch.
    Overmile öffnete die Schleuse und begab sich in die Schleusenkammer. Der Wind trieb den Regen
zu ihm herein, und er erschauerte. Er hielt den Strahler schußbereit und spähte in das Zwielicht
des Regens, der von den Außenkanten des Diskusschiffs auf den Boden tropfte. Die einzelnen
Scheinwerfer, die an verschiedenen Hallen angebracht waren, schienen zu dampfen. Auf dem Boden
hatten sich große Lachen gebildet.
    Overmile schluckte ein paarmal. Er lehnte sich weit aus der Schleuse, aber er konnte nichts
sehen, was auf die Anwesenheit fremder Wesen hingewiesen hätte. Aber irgendwo vor ihm stand der
unheimliche Flugkörper. Der Gedanke, daß man ihn beobachten könnte, ließ Overmile frösteln. Es
war durchaus möglich, daß irgendein Fremder durch die Optik einer Waffe jede seiner Bewegungen
verfolgte. Wallen Overmile überlegte, ob er die Kanone der SJ-28 benutzen sollte. Er verwarf den
Gedanken.
    Vielleicht war es unter den gegebenen Umständen besser, dachte der Korporal weiter, wenn er
Hohles Befehl mißachtete und mit den vier anderen Männern in Verbindung trat, um sie zu
warnen.
    Bevor Overmile ins Innere der Space-Jet zurückkehren konnte, erschien der Fremde.
    Er kam aus dem Regen und den Nebelwolken auf die SJ-28 zugeschritten.
    Overmile starrte ihn an. Die Waffe in seiner Hand begann zu zittern.
    Der Fremde war groß und unglaublich hager. Sein Körper war fast transparent und wurde von
einigen durchsichtigen Gewändern nur notdürftig verhüllt. Er besaß zwei Arme und zwei Beine. Die
Hände schienen sechsgliedrig zu sein. Als der Unbekannte eine Hand hob, konnte Overmile sehen,
daß sich zwischen den Fingern Schwimmhäute befanden.
    Die Haut des Wesens bestand aus winzigen Schuppen, die metallisch glänzten.
    Overmile fragte sich, wie dieser schlanke, zwei Meter große Körper den dreißig Zentimeter
durchmessenden Kugelkopf tragen konnte. Der Kopf war völlig transparent, so daß Overmile an einen
Glasbehälter erinnert wurde. Der Korporal konnte das seltsam geformte Gehirn des Wesens ebenso
sehen wie Arterien, Venen und große Blutgefäße. Am dünnen Hals entdeckte Overmile zwei
kiemenartige Gebilde. Er schloß daraus, daß der Unbekannte gleichzeitig Kiemen- und Lungenatmer
war.
    Ungefähr dort, wo bei einem Menschen die Augen saßen, befanden sich zwei starre Facettenaugen.
Darüber saß ein etwa zehn Zentimeter durchmessender Gewebeklumpen von rotleuchtender Farbe. Das
seltsame Gebilde pulsierte unentwegt und bewegte sich ab und zu ruckartig.
    Overmile war so in die Betrachtung des fremden

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