Silberband 034 - Die Kristallagenten
Richtung blickte, mußte er einige Sekunden warten, bis ein Blitz
genügend Helligkeit verbreitete. Dann sah er einen Teil des diskusförmigen Körpers der SJ-28. Der
Blick zwischen den Hallen brachte keine Klärung, wie es in der Nähe des Beiboots aussah. Auch
über den Zustand des Schiffes ließ sich noch nichts sagen.
»Wir fliegen zwischen den Hallen hindurch«, ordnete Hohle an. »Wenn wir sehen, daß sich in der
Nähe der Jet Guerillas oder Roboter aufhalten, warten wir, bis sie weg sind.«
Da es in diesem Gebiet des Raumhafens verhältnismäßig ruhig war, hoffte Haagard, daß sie Glück
hatten und sich der SJ-28 ungehindert nähern konnten. Er wurde jedoch enttäuscht.
Sieben Generäle standen etwa fünfzig Meter von der Jet entfernt. Wahrscheinlich hatten sie von
den Perlians den Auftrag erhalten, das Schiff der Fremden zu bewachen. Das bewies Haagard, daß
die Perlians trotz der verzweifelten Lage ihre fünf Gefangenen nicht vergessen hatten.
»Was nun?« fragte Olney verbissen.
»Wir müssen darauf vertrauen, daß die Generäle keine Ortungsgeräte mit sich tragen«, sagte
Hohle. »Wir können alle außer Olney zur Jet hinüber. Dann fliegt Haagard mit meinem Deflektor
zurück und holt den Leutnant.«
»Wäre es nicht besser, wenn zunächst nur einer von uns geht?« fragte Haagard. »Denken Sie
daran, daß die Generäle unliebsame Erfahrungen mit uns gemacht und deshalb mit Sicherheit
Ortungsgeräte bei sich haben.«
»Wir müssen es darauf ankommen lassen«, entgegnete der kleine Major.
Die Entscheidung wurde ihnen von einer Truppe Guerillas abgenommen, die auf der anderen Seite
der Space-Jet zwischen den Hallen erschienen und die Generäle angriffen.
»Jetzt ist die beste Gelegenheit für uns!« rief Hohle.
Sie flogen los. Kaum war die Space-Jet in voller Größe sichtbar, als Haagard auch schon
erkannte, daß sie das Diskusschiff nicht mehr benutzen konnten. Die Kuppel des Beiboots war
zersprungen, und in einem Teil der Außenhülle klaffte ein Leck.
Obwohl Haagard mit einem solchen Anblick gerechnet hatte, ließ ihn die heftige Enttäuschung
aufstöhnen. Er wußte nicht, was sie jetzt tun sollten. Allein der Gedanke, noch einmal in die
Nähe des Dschungels zurückzukehren, bereitete ihm Widerwillen.
»Sehen Sie doch, Sir!« rief Overmile entsetzt. »Das Schiff ist getroffen worden.«
»Ich sehe nur geringfügige Beschädigungen«, gab Hohle verbissen zurück. »Wir fliegen weiter,
um festzustellen, ob die Hyperfunkanlage noch in Ordnung ist.«
Inzwischen hatten die Guerillas die Generäle einige hundert Meter zurückgetrieben. Die
Umgebung der Space-Jet war von den Fremden verlassen.
Die Männer flogen durch die zerstörte Kuppel in den Kommandoraum.
Wish Haagard blickte sich um. Er sah nur unwesentliche Zerstörungen. Aber was nutzte es, wenn
die Kontrollen nicht funktionsfähig waren? Mit diesem Schiff konnten sie nicht zu einem Flug in
den Weltraum starten. Außerdem war es fraglich, ob die einzelnen Geräte die schweren
Erschütterungen ausgehalten hatten.
»Wir müssen uns auf alle Fälle mit Perry Rhodan in Verbindung setzen«, sagte Major Hohle. »Er
muß über alles informiert werden, was wir herausgefunden haben.«
Olney ließ sich in einen Sessel sinken und schlug die Beine übereinander. Man hätte glauben
können, er befände sich auf einem Probeflug.
»Und was machen wir danach?« wollte er wissen. »Hier können wir auf keinen Fall bleiben.«
Hohle antwortete nicht. Er war mit der Untersuchung der Hyperfunkanlage beschäftigt. Als er
sich aufrichtete, drückte sein Gesicht Befriedigung aus.
»Es wird gehen«, sagte er. Seine Augen verengten sich, als er nacheinander Olney, Overmile und
Haagard anblickte.
»Ich weiß, daß Sie alle vollkommen erschöpft sind«, sagte er. »Es geht mir nicht besser.
Trotzdem dürfen wir nicht aufgeben. Fellmer Lloyd wird am längsten von uns allen durchhalten. Es
genügt, wenn ein Mitglied unserer Gruppe auf den Beinen bleibt. Lloyd kann Verbindung zu Rhodan
aufnehmen, wenn ein Beiboot der CREST IV landet.«
»Was tun wir inzwischen?« fragte Olney.
»Wir ziehen uns in Richtung des Gefangenenlagers zurück, sobald ich einen Funkspruch abgesetzt
habe«, erklärte Hohle. »Fellmer Lloyd wird für Nahrung und Trinkwasser sorgen. Wir brauchen uns
nur auszuruhen.«
Haagard brachte ein Lächeln zustande. »Sofern uns die Perlians und ihre Roboter Gelegenheit
dazu geben, Sir.«
»Nach dem Ende des Kampfes
Weitere Kostenlose Bücher