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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entführt und beeinflußt worden waren. Diese Menschen mußten
unter schrecklichen Bedingungen leben, denn die Kristalle kümmerten sich nur um die primitivsten
Bedürfnisse ihrer Sklaven.
    Eine Stunde später überflogen sie die Küste des Nordkontinents.
    Major Runete ging noch tiefer. Knapp zehn Meter über dem Boden jagte die Space-Jet dahin. Das
war die einzige Möglichkeit, einer Sichtortung der Triebwerksgluten vorzubeugen. Zusätzlich
erzeugte der Antigravgenerator des kleinen Schiffes fast absolute Gewichtslosigkeit, so daß die
Triebwerke nur noch die Bremswirkung der Luftreibung kompensieren mußten, sobald sich die Masse
erst einmal in Bewegung befand.
    Es war unwahrscheinlich, daß man sie ortete oder sah.
    Sobald die äußersten Spitzen der Fernsteuertürme vom Polhafen am Horizont auftauchten,
vergoldet vom Schein der Mitternachtssonne, ging Pandar Runete rigoros mit der Geschwindigkeit
herab.
    Die Space-Jet schlingerte erheblich, als die Schallgrenze unterschritten wurde. Aber die
Antigravprojektoren balancierten sie rasch wieder aus. Nun wuchsen die Fernsteuertürme rasend
schnell in den Himmel. Die oberen Polkuppeln von vier Raumgiganten tauchten auf:
Ultraschlachtschiffe!
    Fünfhundert Meter vor der Platzbegrenzung brachte der Major das Schiff auf den Boden. Es
federte noch einmal leicht in den Teleskopstützen nach, dann stand es fest auf dem regenfeuchten
Sand.
    Einige Minuten lang lauschten die Männer den fernen Arbeitsgeräuschen, die von den Werfthallen
an der entgegengesetzten Seite des Raumhafens herüberklangen.
    Es blieben die einzigen Geräusche.
    Der bleiche Schein der Mitternachtssonne übergoß die meterhohe Plastikbetonmauer der
Platzbegrenzung mit ungewissem Licht. Nichts deutete darauf hin, daß eine zusätzliche
Energiebarriere vorhanden war. Kein Patrouillengleiter ließ sich sehen, und keine Kampfroboter
schritten den Platzrand ab.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Roi Danton. »Mir ist es zu ruhig hier. Ich habe ein unbehagliches
Gefühl. Wir sollten umkehren, bevor es zu spät dazu ist.«
    Perry Rhodan wölbte überrascht die Brauen.
    »Sie haben Angst, Monsieur? Ausgerechnet Sie …?«
    »Ihre Fragestellung schmeichelt mir, Grandseigneur«, gab Roi zurück. Er lachte unsicher. »Aber
schließlich bin auch ich nur ein Mensch. Wir haben viel riskiert, und es ging gut, aber wir
sollten nicht zuviel riskieren.«
    »Trauen Sie Ihren Netzen nicht mehr – oder haben Sie Angst, der Ortungsschutz Ihrer
SANGLIER könnte plötzlich versagen?«
    »Es gibt keinen absoluten Schutz vor Entdeckung. Das wissen Sie ebensogut wie ich,
Grandseigneur. Aber wenn Sie meinen, wir sollten es riskieren, will ich Ihnen nicht länger
abraten.«
    Perry Rhodan sah den Freihändler ernst an. Die Worte Dantons hatten ihn beeindruckt, aber die
Verlockung, sich den Raumhafen noch genauer anzusehen, war zu groß, als daß er ihr hätte
widerstehen können.
    »Wir tarnen die Space-Jet zusätzlich mit einem Deflektorfeld und fliegen mit den Kampfanzügen
zur Werft«, entschied er.
    »Alle, Sir?« wandte Pandar Runete ein.
    »Alle! Falls das Schiff wider Erwarten doch entdeckt werden sollte, können ein oder zwei
Männer es auch nicht mehr retten. Sie wären ebenfalls verloren. Darum ist es besser, wenn niemand
zurückbleibt.«
    Sie schnallten sich schweigend los und schlossen die Helme. Major Runete nahm alle notwendigen
Schaltungen vor. Alle Energieerzeuger wurden desaktiviert, um ein Anmessen von Streustrahlungen
zu verhindern. Das Anti-Ortungsfeld und das Deflektorfeld wurden aus Speicherbänken gespeist.
    »Hoffentlich sind die Konstrukteure OLD MANS nicht auf den Gedanken gekommen, die Schiffe des
Giganten mit Antiflexgeräten auszurüsten«, sagte Tako Kakuta, bevor er sein Deflektorfeld
einschaltete.
    »Ich glaube nicht«, entgegnete Rhodan. »Die Ultraschlachtschiffe wurden nur für Raumeinsätze
gebaut, und sie besaßen keine menschlichen Besatzungen. Folglich bestand kein Bedarf an
derartigen Ausrüstungen.«
    Er aktivierte die Antiflexblende vor dem Gesichtsteil seines transparenten Vollsichthelms. Die
Gefährten folgten seinem Beispiel. Nur so vermochten sie einander zu sehen, wenn die
Deflektorfelder ihrer Anzüge aktiviert waren. Das war auch der Grund, warum sie die Helme
überhaupt schlossen, denn Keeg besaß eine atembare Atmosphäre.
    »Gehen wir!« befahl Rhodan über den Helmtelekom.
    Sie verließen die Kommandokanzel und fuhren mit dem Achslift zur

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