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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plattform. Am Steuer saß ein
Mensch, und ein Mensch war es auch, der auf der Lastplattform stand und einen Antigravheber
bediente.
    Tako Kakuta stieß einen gellenden Schrei aus und riß den Strahler aus dem Gürtelhalfter.
    Roi Danton sprang hinzu und drückte die Hand mit der Waffe nach unten.
    »Nicht!«
    Hilflos mußten die fünf Männer zusehen, wie der Zugstrahl nach dem suchenden Sklaven griff und
ihn unsanft auf die Lastenplattform beförderte.
    Als der Gleiter weiterfuhr, entdeckten sie, daß er mit Toten und Halbtoten beladen war.
    »Er hatte seinen Platz nicht mehr ausgefüllt, darum wurde er als Toter registriert und
behandelt, obwohl er noch lebt«, sagte Lloyd. »Blinde, kalte Logik, bei der ein Mensch nur dann
zählt, solange er unmittelbaren Nutzen schafft.«
    Er lachte schrill, bis seine Stimme überkippte.
    »Was wollen Sie!« schrie er die Gefährten an. »Unsere Vorfahren handelten nicht anders!«
    »Kommen Sie zu sich, Lloyd!« sagte Rhodan scharf.
    Der Telepath und Orter senkte den Kopf.
    »Entschuldigen Sie. Ich habe die Nerven verloren.«
    »Schon gut«, besänftige Rhodan ihn. »Wir sind alle nahe daran gewesen überzuschnappen. Von nun
an müssen wir versuchen, alle Gefühle zurückzudrängen. Sonst können wir unsere Aufgabe nicht
erfüllen.«
    Fellmer Lloyd nickte.
    »Gehen wir!« sagte Perry. »Ich möchte mir die Schiffe auf den Abstellfeldern ansehen.«
    Sie schalteten ihre Flugaggregate ein und schwebten durch das Tor hinaus. Östlich davon hatten
sie beim Anflug Tausende der birnenförmigen Raumschiffe auf den Abstellfeldern stehen sehen.
    Draußen hatte Sturm eingesetzt. Er empfing die Männer mit schrillem Heulen und riß
sie aus dem Kurs, bis sie die Flugaggregate entsprechend dirigierten.
    Die Mitternachtssonne Keegs schien heller als die Terras. Die Helligkeit ließ sich etwa mit
der vergleichen, wie sie in den gemäßigten Zonen Terras zwischen dem Ende der Morgendämmerung und
dem Sonnenaufgang herrschte.
    Als sie den ungeheuren Wald aus Milliarden Tonnen verarbeiteten Stahls erreichten, gingen sie
zu Boden.
    Vor ihnen ragten Raumschiffe über Raumschiffe in den grauen Himmel. Die riesigen Gebilde
standen mit den birnenförmig plumpen Hecks auf kurzen, sehr starken Landebeinen. Die spitz
zulaufenden Bugnasen reckten sich bis in die zerrissenen Wolkenfetzen, die über den Himmel
jagten.
    »Schätzungsweise tausend bis elfhundert Meter Höhe«, sagte Pandar Runete.
    »Und etwa sechshundert Meter Durchmesser am Heck«, ergänzte Perry Rhodan. »Genau die gleichen
Konstruktionen, von denen Oberst Dentcher eine abgeschossen hatte.«
    »Sie meinen, alle diese Raumschiffe dienen dem Transport von Hypnokristallen?« fragte Tako
Kakuta.
    Rhodan nickte.
    Fellmer Lloyd seufzte.
    »Gnade uns Gott, wenn die Schiffe eingesetzt werden und ihre unheimliche Fracht in die
Milchstraße bringen!«
    »Ich frage mich, warum das nicht längst geschehen ist«, warf Roi Danton ein.
    Er aktivierte seine Flugaggregate und stieg an der Wandung des ersten Schiffs empor.
    »Bleiben Sie hier!« rief Perry Rhodan hinterher.
    Roi lachte.
    »Aus der Froschperspektive läßt sich nicht viel feststellen, Grandseigneur. Aber hier oben
habe ich eine Luke entdeckt, durch die man vielleicht hineinkommen kann.«
    Der Großadministrator sah ein, daß sich Danton nicht würde zurückhalten lassen. Deshalb befahl
er, ihm zu folgen.
    In etwa fünfhundert Metern Höhe entdeckten sie die von dem Freihändler gemeldete ›Luke‹.
    Es handelte sich um ein Hangarschott, das einen Spalt offenstand – weit genug, um einen
Mann mit voller Kampfausrüstung passieren zu lassen.
    Roi streckte seinen Kopf heraus, als die anderen auf gleicher Höhe mit dem Schott waren.
    »Entrez, Messieurs! Es ist niemand zu Hause!«
    Perry Rhodan lag schon eine scharfe Erwiderung auf der Zunge. Noch rechtzeitig genug entsann
er sich, daß der Freihändler bisher große Umsicht und Erfahrung bewiesen hatte. Er würde niemals
offenen Auges in eine Falle hineinlaufen.
    »Das Innenschott ist ebenfalls geöffnet«, erklärte Roi Danton, nachdem die Gefährten
eingetreten waren. »Eine schöne Schlamperei, was?«
    »Wir können, denke ich, die Deflektorfelder ausschalten«, sagte Rhodan. »Hier sieht uns
niemand. Wäre die Sicherheitsautomatik in Betrieb, dürften niemals beide Schotte
offenstehen.«
    Zustimmendes Gemurmel erscholl.
    Die Männer schalteten die unsichtbar machenden Felder ab und klappten die Helme zurück.

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