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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bodenschleuse. Nachdem das
Außenschott sich hinter ihnen wieder geschlossen hatte, aktivierten sie die
Antigrav-Flugaggregate ihrer Kampfanzüge. Es gab keine Energiebarriere um den Raumhafen.
    Rhodan zuckte die Achseln.
    Mit einemmal erschienen ihm Dantons Befürchtungen lächerlich. Wenn die Kristalle es nicht für
nötig befanden, den Platz gegen unbefugtes Betreten zu sichern, würden sie auch im Innern des
Hafens kaum Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.
    Nach einigen Minuten tauchten die hell erleuchteten Werfthallen auf. Die Arbeitsgeräusche
kamen von dort. Und dort lag auch Rhodans Ziel.
    Unbehelligt überflogen die fünf Männer den Platz in wenigen Metern Höhe. Die Tore der Hallen
standen weit offen, die gewölbten Dächer waren zurückgefahren, so daß die birnenförmigen
Raumschiffe ein Stück über die Seitenwände hinausragten.
    Perry Rhodan steuerte auf das Tor der nächsten Halle zu, verlangsamte seine
Fluggeschwindigkeit und schwebte langsam in die gigantische Halle hinein.
    Dicht bei einem der birnenförmigen Schiffe setzte er auf. Neben ihm landeten Runete, Roi, Tako
und Lloyd.
    »Menschen!« stieß der Major zwischen den Zähnen hervor.
    Perry Rhodan stöhnte unterdrückt.
    Es waren tatsächlich Menschen, die zwischen den Schiffen und den Materialaufzügen
umherliefen.
    Einer von ihnen schlurfte in wenigen Metern Entfernung vorüber, ohne zu ahnen, daß ihn der
Großadministrator des Solaren Imperiums beobachtete.
    Deutlich war das ausgemergelte Gesicht zu sehen, die stumpf blickenden Augen, das verfilzte,
schmutzige Kopf- und Barthaar, die ölverschmierte Arbeitskombination.
    Rhodan zuckte zusammen, als eine Hand seinen Unterarm schmerzhaft zusammenpreßte.
    Es war Kakuta.
    »Molenski!« flüsterte es aus dem Helmempfänger. »Das ist Professor Molenski, der Experte für
extraterrestrische Umweltanalyse!«
    Perry Rhodan kniff die Augen zusammen.
    Er hatte Professor Molenski nur zweimal gesehen, und beide Begegnungen waren zu flüchtig
gewesen, um einen dauernden Eindruck bei ihm zu hinterlassen.
    »Molenski …? Befand er sich nicht zuletzt auf einem Explorerschiff?«
    »Richtig! Das Schiff ist vor anderthalb Jahren verschollen. Es hatte den Auftrag, einen
bestimmten Sektor der Großen Magellanschen Wolke zu erkunden.«
    Als hätte der Mann das Minikomgeflüster vernommen, wandte er den Unsichtbaren plötzlich das
Gesicht zu.
    Die graugrünen Augen wirkten unnatürlich groß in dem abgezehrten Gesicht. Aber ihr Ausdruck
zeugte von Stumpfsinn und beginnender Verblödung.
    »Kein Zweifel! Das ist er!« sagte Tako.
    Perry Rhodan atmete schwer.
    »Neunzehn Explorerschiffe sind im Verlauf der letzten beiden Jahre in den Magellanschen Wolken
verschwunden«, sagte er geistesabwesend. »Neunzehn Explorerschiffe! Das bedeutet 28.000 Männer
und Frauen des Imperiums, allesamt hochqualifiziertes Spezialpersonal aller
Fakultäten …«
    Die Stimme versagte ihm.
    Mit brennenden Augen blickte er hinter Professor Molenski her, der gebeugt und erschöpft
weiterschlurfte – ein ehemals hochintelligenter Mann, der zum verblödeten Sklaven geworden
war, weil eine unbekannte Macht es so wollte …
    Eine Antigravplattform von der Größe eines terranischen Fußballplatzes schob sich
zwischen die fünf Männer und das nächste Birnenraumschiff. Sie schwebte in nur knapp einem Meter
Höhe, weshalb Perry Rhodan und seine Leute sich mit einem kurzen Sprint in Sicherheit
brachten.
    Oben auf der Plattform standen mindestens fünfzig Terraner in verschmutzten, mit
Schlammkrusten überzogenen Kombinationen. Sie bedienten verschiedene Schaltpulte, und sechs
gigantische Großschweißanlagen schwenkten mit ihren Stahltürmen herum und begannen, riesige
Platten aus der Hülle des Birnenschiffes zu schneiden.
    Die Helligkeit wurde unerträglich, so daß die Kundschafter ihre Transparenthelme abblenden
mußten. Die Arbeiter dagegen waren völlig ungeschützt den ultrahellen Plasmabögen der
Impulsschneider ausgesetzt. Sie reagierten jedoch nicht einmal dann, wenn sie zufällig von ihren
Schaltpulten hochsahen.
    »Offenbar nehmen sie nur das wahr, was sie wahrnehmen sollen«, flüsterte Roi.
    Rhodan nickte.
    »Wäre es anders, müßten sie längst vor Entkräftung zusammengebrochen sein. Anscheinend
peitschen die Befehle der Kristalle sie künstlich auf und lenken ihr ganzes Denken, soweit davon
überhaupt noch gesprochen werden kann, in eine bestimmte Richtung.«
    »Entsetzlich!«

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