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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sofort
verwandelte sich die eben noch feste, panzerglasähnliche Konsistenz der Druckhelme; sie
schrumpften zusammen, wurden schlaff und hingen kapuzengleich über die Rücken.
    »Puh!« machte Roi. »Hier müßten mal einige Hundertschaften Raumpflegerinnen her. Dieser
Staub!«
    Als hätte er Angst um die Unversehrtheit seiner weißen Perücke, zog er den Dreispitz hervor,
faltete ihn auseinander und setzte ihn auf.
    »Allons, Messieurs! Sehen wir uns dieses verwahrloste Schiff ein wenig genauer an. Parbleu!
Das dürfte kein Freihändlerschiff sein. Ich würde die Bauern und Edelleute mit bloßen Händen zum
Großreinemachen befehlen!«
    Er stieß mit der Stiefelspitze gegen die Wandung eines Aggregats. Morscher Plastikbelag, Rost
und Schmutzbrocken rieselten auf den Boden.
    Tako Kakuta wurde in eine Wolke aufgewirbelter Teilchen gehüllt und nieste unterdrückt.
    Die Lichtkegel der Brustscheinwerfer wanderten über fleckige Wände. Der ehemals glatte
Plastikbelag hing in großen Fetzen herab. Dahinter kam von Rost zerfressenes Metall zum
Vorschein.
    »Unglaublich!« entfuhr es Major Runete. »Wie kann man ein Raumschiff nur derartig verwahrlosen
lassen!«
    Sie kletterten über einen achtlos hingeworfenen Plastikbehälter, der mit einer vertrockneten,
schwärzlichen Substanz zur Hälfte gefüllt war.
    »Auf dem Rückweg werden wir eine Probe davon mitnehmen«, sagte Perry Rhodan. »Vielleicht
können unsere Chemiker es analysieren.«
    »Ich schlage vor, wir statten der Zentrale einen Besuch ab!« rief Roi Danton.
    Der Freihändler zwängte sich durch den Spalt, den die beiden Hälften des Innenschotts gelassen
hatten. Seine Schritte dröhnten hohl durch die verlassenen Räume. Mehr und mehr Staub wirbelte
auf.
    Die anderen vier Männer folgten ihm so schnell wie möglich.
    Wie erwartet, funktionierte keiner der Lifts. Glücklicherweise gab es nicht nur die üblichen
Steigrillen an den Schachtwänden, sondern zusätzlich eine schmale Nottreppe, die sich
spiralförmig um den Liftschacht wand.
    Die Stiefel der Terraner polterten die Treppe hinauf.
    Nach einigem Suchen entdeckten sie den Raum, der die Kommandozentrale des birnenförmigen
Schiffes sein mußte.
    Auch hier herrschten Unordnung und Zerfall.
    Roi Danton hämmerte mit der Faust gegen die Verkleidung der Lichtschaltanlage.
    Ein halbes Dutzend Druckschalter fielen aus ihren Fassungen und zersprangen auf dem Boden.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Skandalös! Gibt es denn hier keine Wartungsroboter? Das ist ja mehr ein Wrack als ein
Raumfahrzeug.«
    »Ich frage mich nur, ob es überall so aussieht«, murmelte Perry Rhodan.
    Pandar Runete musterte die Schaltpulte mit finsterer Miene. Als Offizier einer Elitebesatzung
wollte es ihm offenbar überhaupt nicht in den Kopf, daß irgend jemand seine Raumschiffe derartig
vernachlässigen konnte. Ihn regte an Bord der CREST jeder herumliegende Plastikschnipsel auf,
aber hier konnte man manche Einrichtungsgegenstände nicht mehr vom Unrat unterscheiden.
    »Und ich habe immer gedacht, diese Birnenschiffe stellten die Transportmittel der Kristalle
dar«, sagte Rhodan nachdenklich.
    Erregt fügte er hinzu: »Allmählich begreife ich, warum OLD MAN vier moderne
Ultraschlachtschiffe in dieses System geschickt hat. Ganz offensichtlich sollen damit die
Transportprobleme der Kristalle gelöst werden.«
    »Ich würde mir gern den Kraftwerkssektor anschauen, Sir«, bat Major Runete.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Das hat Zeit bis später. Jetzt, da wir wissen, weshalb die vier Schiffe nach Keeg beordert
wurden, müssen wir unbedingt Gegenmaßnahmen organisieren. Wir kehren zur Space-Jet zurück!«
    Die letzten Worte stieß er hastig hervor.
    Ohne auf eine Erwiderung zu warten, machte er kehrt und lief auf die Nottreppe zu. Die anderen
folgten ihm schweigend. Aber seine Unruhe steckte sie an, und sie rannten schließlich alle, als
sie die Hangarschleuse erreichten, durch die sie gekommen waren.
    »Die Probe!« rief Fellmer Lloyd.
    »Hat Zeit!« gab Rhodan kurzangebunden zurück. »Helme schließen, Deflektorschirme aktivieren.
Schnell, schnell!«
    Er war bereits fertig zum Ausstieg. Noch während seine Hand nach dem Flugregler tastete,
sprang er aus der Öffnung im Außenschott. Er fiel einige Meter, bevor die Antigravaggregate mit
hellem Singen anliefen und ihn in eine schräge Flugbahn rissen.
    Unverwandt blickte er hinüber zum entgegengesetzten Platzrand, wo die SANGLIER versteckt
liegen

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