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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gemustert.
    Roumbakis Augen spiegelten Argwohn wider, Mißtrauen und Verachtung.
    Die riesigen Augen von tief dunkelblauer Farbe, die dem General gehörten, waren nicht in der
Lage, eine Gefühlsregung erkennen zu lassen – zumindest stellte Danton keine fest.
    Einzig Sibalas Augen, warm und freundlich und von einem satten Goldton, zeigten Entgegenkommen
und Verständnis.
    Mehrere Translatoren waren inzwischen längst vollständig programmiert. Einer Verhandlung stand
also nichts mehr im Wege.
    Kapitän Trikort erstattete rasche Meldung, dann reichte er Roumbaki eine dünne Akte.
    Schweigend studierte Roumbaki die Berichte, die Trikort im Verlauf der Reise angefertigt hatte
und in denen das Verhalten der Terraner, die erste Kontaktaufnahme und die erste, wirkliche
Unterhaltung mit den Übersetzungsgeräten der Fremden aufgezeichnet waren. In dem Bericht stand
auch, woher die Terraner kamen und daß sie auf gar keinen Fall beabsichtigten, Partei gegen die
Gurrads zu ergreifen. Im Gegenteil: Sollte es zu einem echten Verständnis zwischen den Völkern
kommen, würden die Terraner den Gurrads in ihrem Freiheitskampf helfen.
    Roumbaki knurrte mehrere Male verblüfft, während er las. Dann reichte er die Akte an Sibala
weiter.
    Der weißhaarige Shangant las schnell und nickte öfter zustimmend mit dem Kopf, besonders dann,
wenn er die Randnotizen las, die Trikort nachträglich angefertigt hatte und in denen die Rede
davon war, daß diese Terraner sehr gute Kämpfer seien, mit denen sich ein Bündnis durchaus lohnen
würde. Zumal ihr Volk ungeheuer groß sein mußte, mit gewaltigen Schiffen und Waffen
ausgerüstet.
    Der General las die Akte am schnellsten. Dann legte er sie weg, mit allen Anzeichen völliger
Interesselosigkeit.
    »Sie kommen also angeblich in friedlicher Absicht?« brach schließlich Roumbaki das
Schweigen.
    »Nicht angeblich«, erwiderte Roi Danton gelassen. »Wir kommen tatsächlich in
friedlicher Absicht.«
    Roumbaki knurrte drohend, aber Sibalas Worte ließen ihn verstummen.
    Der Shangant sagte mit seiner sanften Stimme:
    »Bitte erklären Sie uns doch einmal, was Sie auf jener Welt zu suchen hatten, auf der Sie in
eines unserer Schiffe eindrangen!«
    »Verzeihung, Monsieur«, erwiderte Danton. »Sie unterliegen schon wieder einem Irrtum. Wir sind
nicht in eines Ihrer Schiffe eingedrungen, sondern wir wurden ohne unser Zutun hineingedrängt. Wenn Sie Kapitän Trikort fragen würden, so müßte er Ihnen bestätigen, daß
sein Schiff von den befreiten Gurrads regelrecht überschwemmt wurde. – Wir befanden uns
lediglich in ihrer Mitte. Um nicht zu Tode getrampelt zu werden, mußten wir wohl oder übel mit
der Herde laufen. Deshalb befinden wir uns jetzt hier. Aus keinem anderen Grund sonst!«
    »Sie müssen verstehen«, sagte der Shangant lächelnd, »daß wir mißtrauisch sind und uns auf
diese Angaben allein nicht verlassen können. Boultat wird von Agenten und Spionen nur so
überschwemmt – deshalb auch unsere Wächter.«
    Sibalas schmale Hand wies zur Decke des kuppelförmigen Raumes, an der sich ein einzelner
Quetky herumtrieb.
    »Ohne unsere kleinen Freunde«, fuhr Sibala fort, »wäre Boultat längst in der Hand der
Perlians, die seit Jahrhunderten fieberhaft nach dem geheimnisumwitterten Hauptquartier der
Gurrads suchen. Sollte Boultat gefunden und zerstört werden, wäre die Macht unseres Widerstandes
endgültig gebrochen, denn hier gibt es die besten und größten Industrieanlagen. So aber zeigen
uns die Quetkys, wer ein Verräter ist, und sie haben es auch verhindert, daß Boultats Position
dem Feind bekannt wurde.«
    »Ich würde nicht so viel erzählen«, knurrte Roumbaki aufgebracht. »Sind wir sicher, daß sie
nicht doch Agenten der Perlians sind?«
    »Nehmen Sie es ihm nicht übel«, beschwichtigte Sibala den protestierenden Freihändlerkönig.
»Mein Freund Roumbaki ist in all den Jahren des Widerstandes verbittert und mißtrauisch geworden.
Er wittert hinter allem und jedem Verrat!«
    »Ich habe auch allen Grund dazu«, warf der alte Gurrad ein und schüttelte seine rote
Mähne.
    »Den hat er tatsächlich«, wandte sich der weißhaarige Shangant wieder an Roi Danton. »Oft
genug hat man schon versucht, Kristallagenten der Perlians einzuschleusen. Uns gelang es nur
unter ungeheuren Schwierigkeiten, die Gegner unschädlich zu machen.«
    »Darf ich Ihnen versichern, Monsieur«, sagte Roi Danton, als Sibala schwieg, »daß keine Ihrer

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