Silberband 035 - Magellan
können. Hier
zeichnete sich die Möglichkeit ab, durch geschickte Verhandlungen dieses Triumvirat davon zu
überzeugen, daß es in den Terranern keine Feinde, sondern bei entsprechenden Voraussetzungen
Freunde zu sehen hatte.
Die Fahrt ging weiter.
Die Straße war breiter geworden; vier Fahrspuren zählte Roi Danton. Alle waren überfüllt mit
Gleitern und ähnlichen Fahrzeugen.
Der Fahrer des ersten Gefangenengleiters, in dem sich Danton und Trikort befanden, ließ nun
pausenlos ein grelles Horn ertönen, das sein und die nachfolgenden Fahrzeuge, die ebenfalls
hupten, scheinbar als Regierungsfahrzeuge kenntlich machte, denn ihnen wurde sehr schnell Platz
gemacht.
Roi Danton war in Gedanken schon mit den Verhandlungen beschäftigt, die er mit dem Rat der
Drei zu führen gedachte. Er wünschte sich nur, daß sein Vater daran teilhaben könnte.
Seit gut fünfundfünfzig Minuten waren die Geräusche innerhalb des Schiffes
verstummt.
Perry Rhodan und die beiden Ertruser saßen mit dem Rücken gegen die Wand des Tankraumes
gelehnt. Vor ihnen stand das Bild-Sprechgerät. Der fahle Schein der Bildfläche war die einzige
Beleuchtung innerhalb des Verstecks.
Obwohl Kasom und Oro Masut drängten, ebenfalls nach draußen zu gehen und zu versuchen, den
Kameraden zu helfen, beharrte Perry Rhodan darauf, im Versteck zu bleiben.
Murrend fügten sich die ertrusischen Giganten. Noch ahnten sie nicht, daß sich dieser von
ihnen mißbilligte Entschluß Rhodans einmal sehr günstig auswirken würde.
Sie fügten sich also, zumal ja die Funk- und Bildverbindung existierte. Sie konnten die ganze
Zeit über verfolgen, wohin Roi Danton und die übrigen neunundneunzig Männer gebracht wurden.
Die in Rois Degengriff verborgene Fernsehkamera arbeitete ausgezeichnet. Sie lieferte scharfe
und sehr genaue Bilder.
Auf diese Weise erfuhren die Männer in ihrem Versteck alles über die Shanganten und über den
Rat der Drei.
Mit heimlicher Bewunderung verfolgte Perry Rhodan das geschickte Vorgehen Dantons, der aus
Trikort nahezu alles herausholte, was er zu wissen begehrte.
So erfuhren sie auch, was jene Kugelgebilde darstellten, die man überall entdecken konnte.
Es handelte sich dabei um halborganische, jedoch instinkt-intelligente Lebewesen, die von
Boultat stammten.
Trikort nannte sie Quetkys und bezeichnete sie als Wächter.
Als Roi Danton ihn erstaunt fragte, was sie zu bewachen hätten, erklärte Kapitän Trikort, daß
ein Quetky etwa drei bis vier der auf Boultat lebenden Intelligenzwesen parapsychisch überwachen
würde.
Die Quetkys besaßen die Fähigkeit, das Individualmuster einer bestimmten Person zu orten und
auszuwerten. Sie konnten allein durch diesen angeborenen Naturinstinkt feststellen, ob der
Betreffende zuverlässig war oder ob er etwas im Sinne hatte, das den Interessen der Allgemeinheit
zuwiderlief.
Wie Trikort weiter erklärte, standen die Quetkys mit einer gigantischen Schaltzentrale in
Verbindung. Falls sie Alarm gaben, stand es fest, daß sie einen Verräter geortet haben
mußten.
»Also demnach eine telepathische Polizei?« hörte Perry Rhodan Danton über das Bild-Sprechgerät
die Frage an Trikort richten.
»Nein«, kam nach einer Weile die Übersetzung aus Dantons Translator; der Freihändlerkönig
drehte eifrig den Degengriff hin und her, so daß Rhodan einige ausgezeichnete Bilder von Trikort
und der Umgebung bekam.
»Nein, sie sind keine Gedankenleser«, fuhr Trikort fort. »Sie sind ausgesprochene Orter, die
allein gefühlsmäßig am Zustand steigender Erregung bemerken, daß in den von ihnen überwachten
Personen etwas nicht in Ordnung ist.«
Perry Rhodan hatte plötzlich einen Gedanken.
»Masut!« sagte er. Seine Stimme klang gepreßt.
»Sir?« Der Gigant wandte sein Gesicht in Rhodans Richtung.
»Sind Sie in der Lage, Ihrem König eine Nachricht zu übermitteln?«
»Selbstverständlich«, sagte Oro Masut.
»Dann bitten Sie ihn doch, Kapitän Trikort zu fragen, was mit jenen Personen geschieht, die
von den Quetkys als Verräter entlarvt werden!«
Oro Masut machte sich an die Arbeit.
Daß er Erfolg hatte, konnten Kasom und Perry Rhodan daran erkennen, daß Roi Danton eben diese
Frage an Trikort richtete.
Nach einer langen Pause, in der die ganze Zeit über Trikorts Gesicht auf dem kleinen
Bildschirm stand, sagte der Gurradkapitän:
»Eine Alarmmeldung eines Quetkys hat immer und überall den Tod zur Folge.«
Die beiden Ertruser stießen einen besorgten
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