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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verhandlungen, so traurig das auch ist.
Sie brauchen mich nicht um Verzeihung zu bitten. Ich bin selbst nicht sicher, ob mein Vorschlag
die richtige Lösung gewesen wäre.«
    »Das wird die Zukunft zeigen«, sagte Rhodan ruhig.
    Sie sahen noch einige Minuten auf den Bildschirm, aber es ereignete sich nichts.
    OLD MAN glitt auf seiner Umlaufbahn weiter. Er umrundete die Sonne Navo-Nord, als sei nichts
geschehen.
    Und mit keiner Aktion deutete OLD MAN an, was noch geschehen sollte.
    Aber das konnte OLD MAN auch nicht wissen, denn es waren sechs Zeitpolizisten, die von nun an
sein Handeln bestimmten.
    Ein Handeln, das nur ein einziges Ziel kannte: die Bestrafung der Zeitverbrecher.
    Perry Rhodan drehte dem Schirm den Rücken zu.
    »Gehen wir«, sagte er. »Es bleibt noch viel zu tun, und ich bin sicher, daß wir nicht viel
Zeit dazu haben werden …«
    Kurz darauf verließen Atlan und Tifflor die CREST, um an Bord ihrer eigenen Schiffe
zurückzukehren. Und auch Jumpy nahm Abschied. Der Schreck über seinen Beinahe-Tod steckte Gucky
so in den Gliedern, daß er seinen Sohn, trotz aller Proteste, kurzerhand auf das nächste
Kurierschiff verfrachtete, das zurück zur Milchstraße flog.

29.
    Leutnant George Terminow war Wachoffizier in der Transmitterhalle der CREST IV.
    Sein Dienst hatte vor zwei Stunden begonnen. Nach weiteren zwei Stunden würde er enden,
vorausgesetzt, es kam niemand auf die Idee, die bedingte Gefechtsbereitschaft zu einem
Gefechtsalarm auszudehnen. In diesem Falle hätte Terminow auf seinem Posten verbleiben
müssen.
    Terminow dachte an den aufreibenden Dienstbetrieb der letzten Wochen und an die gemütlich
eingerichtete Offiziersmesse VII, in der man normalerweise in aller Ruhe die anspruchslose
Schiffskost einnehmen konnte. Terminow hatte diese Messe in den letzten dreißig Tagen Bordzeit
nur zweimal gesehen. Die ständige Gefechtsbereitschaft des Flaggschiffes hatte die
Lebensgewohnheiten der Besatzung bis an die Grenzen des Erträglichen unterbrochen.
    Terminow vernahm das Geräusch eines Prallfeldprojektors. Ohne sich umzusehen, wußte er, daß
der robotgesteuerte Küchenwagen schon wieder unterwegs war, um erschöpften und schlafbedürftigen
Männern die Speisen auf die Station zu bringen.
    Sergeant Saragol, der diensthabende Techniker am Kontrollpult der Frequenzsynchronisatoren
drei und vier, schaltete den transparenten Energieschirm ab und öffnete mit der Hand das kleine
Klappfenster im Terkonitstahl seines Gefechtsstandes.
    Terminow schaute mit einem Gefühl der Neugierde zu Saragol hinüber. Der Sergeant bemühte sich,
seinen Kopf durch die Öffnung zu zwängen. Er hatte es schon oft versucht.
    Terminow, ein kahlköpfiger Zweimeterriese, dreiundzwanzig Jahre alt, Karatemeister in der
Klasse normalhumanoider Lebewesen im Bereich der Heimatflotte, zwang sich zu einem gequält
wirkenden Lächeln.
    »Sarag – vor vier Wochen habe ich über Ihre Halswirbelverrenkungen noch gelacht. Jetzt
gehen Sie mir auf die Nerven. Machen Sie um Himmels willen das Luk zu, entfernen Sie Ihr Gesicht
aus meinem Blickbereich, und kümmern Sie sich um Ihre dienstlichen Obliegenheiten.«
    Leutnant Terminow erhob dozierend den Zeigefinger und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
    »Zwecklos, Sarag. Ich werde Sie auf keinen Fall kurzfristig beurlauben, nur damit Sie sich
irgendwo den Magen vollschlagen können. Das Luk zu!«
    »Aber der Geschmackstöter ist schon wieder unterwegs, Sir«, vernahm der Diensthabende die
klagend hervorgebrachte Antwort seines Untergebenen.
    Terminow seufzte. Er lehnte sich in seinem Kontrollsessel zurück, drückte die Stiefelsohle
gegen die Metallkante des Schaltpults und schwenkte somit den Sitz um hundertachtzig Grad
herum.
    Antony Saragols lange Nase ragte noch immer aus dem Klappfenster hervor. Terminow kannte die
leiblichen Nöte des dürren Mannes, dem man nachsagte, er könne ungeheure Portionen
verschlingen.
    Saragol bemühte sich, seinem Faltengesicht einen Zug von Demut und innerer Verzweiflung zu
verleihen.
    »Ich habe Sie eigentlich nie für einen Unmenschen gehalten, Sir«, gestand er und schlug
die Augen nieder. Terminow entging es trotzdem nicht, daß er scharf gemustert wurde.
    »Sie lauern auf meine Reaktionen, daß ich mich frage, welcher Fehlbeurteilung Sie Ihren Posten
zu verdanken haben.«
    »Ich melde mich zur USO, Sir«, grollte der Sergeant. »Wissen Sie, wie erstklassige Männer dort
verpflegt werden?«
    »Erstklassige!«

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