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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kosmonauten. »Ich stelle
Ihnen eine Aufgabe. Exekutor Sieben wird Ihnen die Koordinaten eines bestimmten Sonnensystems
übermitteln. Sie haben weiter nichts zu tun, als den günstigsten Kurs in kürzester Zeit
festzulegen. Trauen Sie sich das zu?«
    »Es ist nichts«, antwortete Exekutor Nr. 1 selbstbewußt.
    Kurze Zeit später teilte der Analytiker dem Schwingungswächter mit, daß der neue Kosmonaut die
Aufgabe in verblüffend kurzer Zeit richtig gelöst hatte. Tro Khon wußte nicht, ob er über diese
phänomenale Leistung glücklich sein oder sich Sorgen machen sollte. Es hing jetzt alles davon ab,
wie sich Olek im Kampf gegen sein eigenes Volk bewähren würde. Das ließ sich durch keinen Test
feststellen. Tro Khon mußte der Aussage des Analytikers Glauben schenken, der behauptet hatte,
Camaron Olek würde im entscheidenden Augenblick eine Bewußtseinsspaltung erleiden und für Dolan
gegen die Terraner kämpfen.
    Bald würde sich herausstellen, ob diese Behauptung zutraf.
    Am 1. Januar 2436 terranischer Zeitrechnung verließ der Dolan auf Tro Khons Befehl sein
Versteck und nahm wieder Kurs zurück in das Modula-System. Das Bewußtsein Captain Camaron Oleks
hatte den Kurs berechnet.
    Das allein war die Garantie dafür, daß der hundert Meter durchmessende Dolan seine seltsame
Besatzung sicher ans Ziel bringen würde.
    Offiziersanwärter Roscoe Poindexter starrte mit einer Mischung aus Bewunderung und
Neid auf den braungebrannten und muskulösen Körper des Waffensergeanten, der am Rand des
Schwimmbassins lag und sich von den Strahlen der künstlichen Sonne erwärmen ließ. Poindexters
Blicke kehrten von ihrem Ausflug zurück und wanderten über die dürren, behaarten Beine, die
leider seine eigenen waren. Poindexters Brust war flach und haarlos, die Rippen standen hervor.
Leicht gebeugt (diese Haltung hatte er sich teils aus Gram, teil aus mangelndem Selbstbewußtsein
angewöhnt), ging Poindexter an der Längsseite des Bassins auf und ab und ließ seine Haut vom
warmen Luftstrom der Klimaanlage trocknen. Seine unnatürlich großen Füße erzeugten dabei ein
patschendes Geräusch, so daß Waffensergeant DeJohanny die Augen öffnete und sich aufrichtete.
    Roscoe Poindexter verharrte schuldbewußt. Er begann, auf und ab zu wippen.
    DeJohanny war ein alter und erfahrener Mann von durchschnittlicher Intelligenz. Offiziere
waren ihm verhaßt, aber er hatte gelernt, sich ihrer Autorität zu beugen. Dagegen waren
Offiziersanwärter eine willkommene Beute für den Sergeanten, vor allem dann, wenn sie unbeholfen
und kränklich erschienen.
    »Es geht durch das Schwimmbad und macht pitschpatsch«, rief DeJohanny grinsend. »Preisfrage:
Was kann das sein?«
    Roscoe Poindexter errötete. Die großen Augen des Offiziersanwärters richteten sich traurig auf
den Sergeanten. Die offensichtlichen Anzeichen großer Verlegenheit machten DeJohanny munter. Er
blickte auf seine Uhr.
    »Nun, Roscoe?« fragte er herablassend. »Haben Sie ein Bad genommen, junger Freund?«
    Poindexter blickte sich hilfesuchend um. Auf der anderen Seite des Bassins lagen drei
Techniker, die sich jedoch nicht um ihn kümmerten. DeJohanny war dem Blick des jungen Raumfahrers
gefolgt.
    »Wenig Betrieb heute morgen«, sagte er.
    Poindexter nickte. Er kam immer dann ins Bordbad der CREST IV, wenn wenig Männer anwesend
waren. Er schwamm gern, aber er mochte es nicht, wenn man ihn wegen seiner Figur verspottete oder
ihn auch nur anblickte.
    »Haben Sie die Sprache verloren?« brummte DeJohanny. »Muß ich Ihnen erst die Zehen schneiden,
bevor Sie den Mund aufmachen?«
    »Nein, Sarge«, stammelte Poindexter.
    DeJohanny seufzte.
    »Es ist ein Jammer, daß die jungen Männer an Bord so viel Freizeit haben«, bemerkte er. »Wie
wollen Sie später als Offizier dafür sorgen, daß die Besatzung in Schwung bleibt, wenn Sie jetzt
selbst jeden Schwung vermissen lassen?«
    Roscoe Poindexter biß sich auf die Unterlippe.
    »Ich habe jetzt zwei Stunden frei, Sarge«, sagte er. »Eine Stunde wollte ich im Schwimmbad
verbringen.«
    DeJohanny kniff die Augen zusammen.
    »Waren Sie überhaupt unter der Brause, bevor Sie hereinkamen? Sie wissen doch, daß es Pflicht
ist, sich vor dem Schwimmen abzubrausen.«
    »Ich war unter der Brause, Sarge«, sagte Poindexter tapfer.
    DeJohanny streckte einen Arm aus und berührte den jungen Mann mit einer Fingerspitze.
    »Sie sind ja völlig trocken! Und Sie wollen mir erzählen, daß Sie unter der Brause

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