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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren?«
    »Ja, Sarge. Die Klimaanlage hat mich inzwischen getrocknet.«
    DeJohanny kratzte sich am Kopf.
    »Ich würde es für richtig halten, wenn Sie noch einmal unter die Brause gingen, Poindexter«,
sagte er. »Dann sind wir beide sicher, daß Sie das Wasser im Bassin nicht verseuchen.«
    »Ich bin mir jetzt schon völlig sicher«, sagte Poindexter. Die Tatsache, daß er dem
Waffensergeanten widersprach, machte ihn so aufgeregt, daß er stotterte. »Ich glaube, meine
Versicherung, daß ich unter der Brause war, sollte auch Ihnen genügen.«
    »So?« knurrte DeJohanny. »Das glauben Sie?«
    »Ja, Sarge.«
    DeJohanny wußte, daß er nicht zu weit gehen durfte. Wenn Poindexter sich beschwerte, konnte
er, DeJohanny, in Schwierigkeiten kommen. Der Sergeant bezweifelte jedoch, daß Poindexter eine
Beschwerde einreichen würde. Dieser dürre Bursche war eher der Typ, der sich in seine Kabine
zurückzog und seinen Kummer schluckte.
    »Ich schlage vor, daß wir gemeinsam zur Brause gehen, uns abduschen und dann ein Wettschwimmen
machen«, sagte DeJohanny grinsend. »Ich wette zehn Solar, daß ich Sie bei zwei Beckenlängen um
drei Meter schlage.«
    »Ja, Sarge«, antwortete Poindexter.
    »Sie sind also einverstanden?«
    Roscoe Poindexter nickte. Sie gingen gemeinsam zur Brause und traten dann an den Beckenrand.
DeJohanny musterte seinen Gegner mit mitleidigen Blicken. Der Junge sah aus, als wollte er jeden
Augenblick zusammenbrechen.
    »Ich gebe das Kommando«, sagte der Sergeant.
    Er rief: »Los!« und stieß sich mit den Füßen vom Rand des Beckens ab. Die beiden Körper
tauchten klatschend ins Wasser. Augenblicklich begann DeJohanny heftig zu kraulen. Als er mit dem
Kopf auftauchte, blickte er zurück, doch der Offiziersanwärter war an seiner Seite. DeJohanny
verstärkte seine Anstrengungen, um Poindexter abzuschütteln, doch an der Wende hatte der Junge
bereits einen Vorsprung von einem halben Meter.
    »Halt!« schrie DeJohanny. »Halt! Ich habe einen Krampf in der rechten Wade.«
    Poindexter schwamm langsamer. Er wandte sich dem Beckenrand zu und wartete, bis DeJohanny
neben ihm ankam. Der Sergeant schnaubte wütend. Er würdigte Poindexter keines Blickes, sondern
zog sich aus dem Wasser.
    Oben begann er sein Bein zu massieren. Poindexter schwamm ruhig und mit kräftigen Stößen.
Solange nur sein Kopf aus dem Wasser ragte, fühlte er sich sicher. Er war entschlossen, die
gesamte Stunde im Wasser zu bleiben, denn sobald er außerhalb des Bassins auftauchte, würden sich
mit Sicherheit einige Männer finden, die sich über ihn lustig machten.
    Nachdem er zehn Minuten geschwommen war, schaltete sich der große Interkomlautsprecher über
dem Becken ein.
    »Roscoe Poindexter! Roscoe Poindexter! Melden Sie sich bei Ihrem zuständigen Offizier.«
    Poindexter kletterte aus dem Becken und trocknete sich ab. Er wußte nicht, warum Leutnant Mark
Berliter ihn ausgerechnet jetzt rufen ließ. Poindexter hatte sich keinen Verstoß gegen die
Dienstvorschriften vorzuwerfen, trotzdem zitterte er vor Aufregung, als er die Verschlüsse seiner
Kombination einhakte. Die lindgrüne Uniform schlotterte an seinem Körper. Er schloß den Gürtel
und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Seine Haare standen wirr in alle Richtungen. Daran
würde sich auch mit einer Frisiercreme wenig ändern lassen. Unter einer hohen Stirn blickten
Poindexters große Augen etwas einfältig auf ihre Umgebung. Die Nase des jungen Mannes war groß
und wölbte sich kühn nach oben. Seine Lippen waren breit und voll. Wenn Poindexter lachte, was
sehr selten vorkam, entblößte er zwei Reihen großer, schiefgeratener Zähne.
    Das alles sah er jetzt im Spiegel vor sich, und er gelangte zu der stillen Einsicht, daß
Leutnant Berliter allein durch das Aussehen seines Untergebenen gallenkrank werden mußte. Er fuhr
mit beiden Händen ein paarmal durchs Haar und verließ dann das Bad. In völlig unangebrachter Hast
näherte er sich dem nächsten Antigravschacht. Er stolperte förmlich durch den Eingang und fand
sich gleich darauf, Arme und Beine weit auseinandergestreckt, im Schacht wieder. Verzweifelt
bemühte er sich, seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen.
    »He!« schrie jemand über ihm. »Was kommt denn da angesegelt? Sind Sie betrunken,
Poindexter?«
    Poindexter erschauerte, als er jemand seinen Namen mit solcher Lautstärke rufen hörte. Er
unternahm eine letzte Anstrengung und prallte gegen eine Wand des Schachtes.

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