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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Dienstwohnung Piet van Gelderns. Das Gebäude war nur zur Hälfte belegt,
sozusagen auf ›Zuwachs‹ berechnet, denn in wenigen Jahren sollte Tritonas Einwohnerschaft sich
verdreifacht haben.
    Oben auf dem Dach des ›Fliegenpilzes‹ aber befanden sich die großartigsten Dachgärten, die
Cronot und Perish Mokart jemals zu Gesicht bekommen hatten.
    Nachdem sie sich beim Robotpförtner angemeldet hatten, fuhren die beiden Oxtorner mit einem
Schnellift in die siebzehnte Etage. Hier lag das Sekretariat des Zivilgouverneurs.
    Die beiden Vorzimmerdamen tranken Kaffee.
    »Mr. van Geldern befindet sich in den Dachgärten, meine Herren«, sagte eine dralle, junge Frau
mit gesunden roten Wangen, die sich als Chefsekretärin vorgestellt hatte. »Gehen Sie nur ruhig
hinauf. Der Herr Gouverneur wird sich freuen, wenn Sie seine neuen Züchtungen bewundern.«
    Perish blickte ein wenig verwirrt drein, aber sein Vater zog ihn am Ärmel nach draußen.
    »Komm, mein Junge«, flüsterte er. »Der Tip dürfte nicht schlecht sein. Überall auf Tritona
weiß man schließlich, daß van Geldern ein Blumennarr ist. Wenn wir seine Schützlinge gebührend
loben, wird er uns bestimmt zu einer neuen Sondergenehmigung verhelfen.«
    Perish zuckte die Schultern. Er glaubte nicht recht daran, daß der Gouverneur ihnen helfen
konnte.
    Ein sehr langsam steigender Pneumolift brachte sie nach oben.
    Erstaunt blickten die Oxtorner sich um. Für ihren Geschmack stellte die Üppigkeit der
Vegetation schon so etwas wie ein Anzeichen von Dekadenz dar.
    Rote, gelbe und gemusterte turkestanische Bergtulpen sowie Hybriden einer zentralasiatischen
Wildform zauberten farbenfrohe bunte Tupfen zwischen die Blättermeere goldfarbener, blaugrüner
und blasser Funkienarten. Von tritonschen Schaumfelsenblöcken winkten die hochgereckten
Blütenstände der Nabelwurz. Der weißschäumende Flor von Schleifenblumen kontrastierte wohltuend
mit den niedrigen buttergelben Teppichen der Goldprimel.
    Durch den Hohlweg eines Heidegärtchens hindurch erblickten die beiden Kosmohistoriker die
gebückte Gestalt eines Gärtners in blauem Kittel.
    »Den werden wir nach dem Gouverneur fragen!« entschied Cronot Mokart.
    Er duckte sich unwillkürlich, als ein bunter Vogel mit klatschendem Flügelschlag dicht über
seinen Kopf flatterte und sich auf dem Rücken des Gärtners niederließ.
    Als die Oxtorner näher kamen, flüchtete er auf einen Zweig eines blattlosen, weißblühenden
Seidelbaststrauches und klapperte zornig mit dem gebogenen Schnabel.
    »Hallo!« rief Cronot. »Wie geht es, Alter? Wollen die Blümchen nicht wachsen?«
    Der vermeintliche Gärtner richtete sich zu imposanter Größe auf. Das volle rotwangige Gesicht
wandte sich den Besuchern zu. Unter strohblonden Brauen blickten zwei wasserhelle Augen prüfend
und ein wenig indigniert.
    »Mr. van Geldern …!« stieß Cronot verblüfft hervor.
    »Ah, die beiden Barbaren von Oxtorne!« rief Gouverneur Piet van Geldern. »Sie scheinen mich
mit jemandem verwechselt zu haben, wie?«
    Er wischte sich die mit Erde beschmierten Hände an dem Gärtnerkittel ab.
    »So alt bin ich wohl noch nicht«, grollte er. »Und was die Iris bakeriana atropurpurea
betrifft, so macht sie sich ausgezeichnet. Aber von Blumen haben Oxtorner bekanntlich keinen
blassen Schimmer.«
    »So ist es leider«, erwiderte Cronot in reumütigem Tonfall. »Dennoch muß ich gestehen, daß Ihr
Dachgarten berauschend und verwirrend schön ist. Diese Iris bak… bakeri…«
    »… bakeriana atropurpurea«, ergänzte van Geldern. »Ein Juwel aus dem Libanon, meine
Herren. Sehen Sie dieses intensive Dunkelviolett! So stark kommen die Farben nicht einmal in
ihrer Heimat zum Vorschein.«
    »Ein großartiger Erfolg Ihrer gärtnerischen Arbeit«, lobte Perish. »Und wie sie duftet!«
    »Unsinn! Sie duftet überhaupt nicht.«
    Piet van Geldern grinste plötzlich übers ganze Gesicht.
    »Ihre Schmeicheleien lassen mich vermuten, daß Sie mit einer Bitte zu mir kommen. Na, schön!
Setzen wir uns auf die Steinbank dort drüben.«
    Über einen Plattenweg führte er sie zu einer aus rohem Vulkangestein geschlagenen Bank, deren
Sitzfläche allerdings geglättet und mit einer Schicht Iso-Spritzguß versehen war. Dahinter ragte
eine Trockenmauer auf. Zwergefeu und Gabelsteinbrech kletterten wie von ungefähr daran empor, und
von oben hingen die immergrünen Ranken einer Schwarzstern-Felsenmispel herab.
    Der Gouverneur zog ein Lederetui hervor

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