Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
von den Modellen der Skoars
unterscheidet. Alles deutet darauf hin, daß dieses Schiff eine Bruchlandung gemacht hat. In der
Außenhülle sind mehrere Lecks zu erkennen, die von Strahlschüssen herrühren.«
    »Das Schiff des Skoartos«, murmelte Jyll Ahnt Aymar ehrfürchtig. Er näherte sich dem Tisch und
strich mit einer Hand über das Bild, als könnte er auf diese Weise eine Verbindung zu seinem
Oberbefehlshaber herstellen.
    Rhodan nahm an, daß der Funkspruch, den sie am 15. Februar aufgefangen hatten, von diesem
Schiff ausgegangen war. Der Skoarto war offenbar auf Truktan zur Landung gezwungen worden. Es war
fraglich, ob er sich noch an Bord des Wracks befand.
    »Es ist sicher, daß der Skoarto sich auf Truktan aufhält«, sagte Jyll. »Er ist in Gefahr. Wir
müssen ihm helfen.«
    Rhodan dachte angestrengt nach. Er wollte jetzt nicht umkehren. Nicht nur der Skoarto, sondern
auch die Bewohner dieser Festung interessierten ihn. Er ahnte, daß er auf der Spur mächtiger
Wesen war, die ihnen unter Umständen helfen konnten. Der Erfolg, den er sich erhoffte, war ein
Risiko wert. Es kam jetzt darauf an, einen Weg zu finden, um ein paar Männer auf Truktan
abzusetzen, die unbehelligt Untersuchungen anstellen konnten.
    Rhodan zog die Photographie des Blauen wieder hervor.
    Er deutete auf das fremdartig aussehende Gesicht.
    »Wir brauchen einen Gefangenen!« sagte er.
    Bei Nacht, dachte Tschai Kulu, sehen alle Planeten gleich aus. Es war etwas
Tröstliches, zu wissen, daß Dunkelheit, Schönheit und Schrecken gleichermaßen verbarg, daß sie
ihren Mantel bereitwillig über allem ausbreitete, ob es nun gut oder schlecht war.
    Tschai Kulu saß im Pilotensessel derselben Space-Jet, mit der er bereits den ersten
Erkundungsflug unternommen hatte. Außer ihm hielten sich John Marshall, Ralf Marten und zwei
Spezialisten an Bord auf. Das Diskusschiff hing dreihundert Meter über der Oberfläche unbeweglich
in der Nacht. Der Ortungsschutzdeflektor war eingeschaltet. Trotzdem behielt der Major ständig
die Kontrollen in den Augen, weil er mit einer Entdeckung rechnen mußte.
    Truktan besaß keine natürlichen Satelliten, aber das Licht der Sterne reichte aus, daß die
Besatzung des Beiboots auf der Oberfläche des Planeten schattenhafte Umrisse erkennen konnte.
    Sie befanden sich jetzt unmittelbar über einer Plantage des Sub Nord-Kontinents.
    Diesmal waren sie jedoch nicht hier, um Aufnahmen zu machen.
    Sie waren gekommen, um einen Blauen zu entführen.
    John Marshall und einer der Spezialisten, ein kahlköpfiger Mann, der Malvas hieß, trugen
flugfähige Kampfanzüge, mit denen sie die Space-Jet verlassen würden.
    »Sie erinnern sich an Rhodans Befehl«, sagte Marshall, der in den Augen des Majors einer der
gelassensten Männer war, die er jemals kennengelernt hatte. »Wenn Malvas und ich in
Schwierigkeiten geraten, fliegen Sie los, ohne sich um uns zu kümmern.«
    Irgendwo dort unten waren Blaue und andere Lebewesen, die jetzt ihre verdiente Ruhe genossen
oder irgendwelchen Freizeitbeschäftigungen nachgingen. Kulu grinste schwach. Es war erstaunlich,
daß er menschliche Angewohnheiten so selbstverständlich auf fremde Intelligenzen übertrug. Dabei
hätte er annehmen müssen, daß in den Plantagen auch während der Nacht gearbeitet wurde, daß die
Arbeiter nicht schliefen, sondern Dinge taten, die einem Menschen unverständlich bleiben
mußten.
    »Sobald wir einen Blauen gefangen und an Bord gebracht haben, treten wir den Rückflug an«,
sagte Marshall.
    »Ich hoffe, daß es so einfach sein wird, wie es klingt«, meinte Malvas.
    Tschai Kulu sah den Spezialisten zum erstenmal. Bisher war dieser Mann eines von jenen
Besatzungsmitgliedern gewesen, die kaum aus den Labors hervorkamen und deren Anwesenheit an Bord
der CREST IV sich weniger durch persönliche Auftritte, als durch eine Flut von Daten und
Berechnungen äußerte.
    Was mochte diesen kleinen, kahlköpfigen Mann jetzt bewegen?
    »Öffnen Sie die Schleuse!« unterbrach Marshalls Stimme Kulus Gedanken.
    Zum erstenmal löste der Major seine Blicke länger als für ein paar Sekunden von den
Kontrollen. Er beobachtete, wie Marshall und Malvas den Kontrollraum verließen. Er wünschte, er
hätte Marshall begleiten können. Er lehnte sich im Sessel zurück.
    Rhodans Plan, einen Blauen von Truktan zu entführen, erschien dem Major gefährlich, aber sie
konnten nicht anders handeln, wenn sie mehr über diese Welt erfahren wollten.
    Durch die

Weitere Kostenlose Bücher