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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Heldenepos.
    »Was denkt sie jetzt, John?«
    Marshall keuchte. »Sie denkt in Hexametern von Homer, in Hexametern aus der Odyssee!«
    »Okay!« Rhodan lachte leise. »Kümmern Sie sich nicht mehr darum. Die Kugel reproduziert fremde
Gedanken. Ich hatte vorhin unbewußt an Solveigs Lied aus Peer Gynt oder eben willkürlich an die
Odyssee von Homer gedacht.«
    Ras Tschubai befand sich unmittelbar vor dem Eingang der Höhle, in der die
Fluganzüge versteckt waren. Ein stacheliger Strauch verdeckte den nur schulterbreiten Eingang, so
daß er nicht einmal aus wenigen Schritten Entfernung ausgemacht werden konnte.
    Zu seiner großen Erleichterung fand er die drei Anzüge unbeschädigt vor. Er überlegte, ob er
sie alle drei mitnehmen sollte. Doch dann ließ er es sein.
    Das Versteck war relativ sicher; außerdem mußten Perry Rhodan und Marshall jederzeit die
Möglichkeit haben, an ihre Fluganzüge zu kommen, ohne erst lange suchen zu müssen.
    Er zog seinen eigenen Fluganzug an, schaltete den Deflektorfeldgenerator ein und brach
auf.
    In einer Höhe von rund zweitausend Metern eilte Ras Tschubai weiter nach Norden. Kurz darauf
hatte er das Versteck der Space-Jet erreicht, ohne daß es zu weiteren Zwischenfällen gekommen
wäre.
    Bevor er sich in die Schlucht hinablassen konnte, tauchte ganz in der Nähe eine Gestalt im
terranischen Fluganzug auf.
    »Hallo, Ras!« wisperte Ralf Martens Stimme in geringster Lautstärke aus dem Helmempfänger.
»Was will die langohrige, schlitzäugige Blauhaut hier?«
    »Sie will dem anderen Schlitzauge das Fell über die langen Ohren ziehen!« Gleichzeitig
schaltete er seinen Deflektorgenerator aus. Natürlich hatte Marten schon lange vorher gewußt, wer
sich dem Versteck näherte; mittels seiner Parabegabung konnte er durch die Augen anderer
Lebewesen sehen, als wären es seine eigenen. Außerdem trug er seine Antiflexbrille.
    Sie flogen nebeneinander her, und Ralf Marten ersparte dem Mutantenkollegen dadurch die Suche
nach der Landestelle der Space-Jet.
    Die Bodenschleuse des Diskusschiffes stand offen, und in der Zentrale wartete Tschai Kulu
bereits auf den Teleporter.
    Ras Tschubai erstattete Bericht.
    Kulu nickte. Die Stammesnarben unter der Bioplastmaske zuckten. Ansonsten war ihm nichts von
der Erregung anzumerken, die Tschubais Bericht in ihm ausgelöst haben mußte.
    Ras kannte die Schweigsamkeit des Majors. Deshalb wartete er nicht darauf, ob Tschai Kulu
etwas sagte, sondern fragte:
    »Werden Sie genau nach der Anweisung Paukenschlag handeln, Kulu?«
    Tschai Kulu zog die linke Braue hoch, was seinem Gesicht einen clownhaften Ausdruck
verlieh.
    »Es bleibt mir nichts weiter übrig. Schade um die schöne Space-Jet.«
    Ras zuckte die Achseln. Die Anweisung Paukenschlag sah vor, im Falle einer Gefangennahme Perry
Rhodans auf keinen Fall mit der Space-Jet einzugreifen und den Planeten auch nicht mit dem
Kleinraumschiff zu verlassen. Rhodan hatte allen Beteiligten unmißverständlich klargemacht, daß
er gewaltsame Auseinandersetzungen nach Möglichkeit vermeiden wollte. Man befand sich in einer
völlig fremden Galaxis und würde niemals in die heimatliche Milchstraße zurückkehren können, wenn
es nicht gelang, die Freundschaft und technische Unterstützung eines hochstehenden Volkes aus
M 87 zu gewinnen.
    Da die Space-Jet andererseits nicht in fremde Hände geraten durfte, mußte sie verlassen und
gesprengt werden. Die Sprengung sollte gleichzeitig das Signal für Rhodan sein, daß die
Einsatzreserve sich planmäßig in Sicherheit gebracht hatte und jederzeit eingreifen konnte, wenn
es sich als notwendig erweisen sollte. Eine Funkverbindung zu Rhodan und Marshall war angesichts
der abschirmenden Wirkung der Festung nicht möglich.
    Ralf Marten und der Major trugen die flugfähigen Anzüge bereits. Marten verschwand durch den
Achslift im Laderaum, um den mitgeführten Kleintransmitter zum Abtransport vorzubereiten.
    Major Kulu setzte sich inzwischen vor den Hyperkom und sendete das Erkennungssignal zur
CREST.
    Sekunden später erschien Atlans Gesicht auf dem Bildschirm.
    »Ich wußte, daß es so kommen würde, Major«, sagte er zynisch. »Aber auf einen alten
vertrottelten Arkoniden braucht ja niemand zu hören, wie?«
    »Jawohl, Sir!« erwiderte Kulu mit unbewegtem Gesicht. Nur im Hintergrund seiner Augen tanzte
ein boshaftes Funkeln.
    Der Lordadmiral räusperte sich indigniert.
    »Ihre Meldung, bitte, Major!«
    Tschai Kulu hob die Hand, ohne sich

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