Silberband 038 - Verschollen in M 87
Schiff
des Skoartos etwas passiert, oder waren die Roboter für ihren Zustand verantwortlich? Der
Teleporter wagte sich noch weiter zum Rand des Feldes vor. Er wollte sehen, wohin die beiden
Männer gebracht wurden.
Die Roboter schwebten mit ihrer Last nur vierzig bis fünfzig Meter von Tschubai entfernt
vorbei. Rhodan und Marshall schienen von Schüttelfrost befallen zu sein.
Vibratorwaffen! dachte Tschubai entsetzt. Jetzt, da er die Bewegungen der beiden Gefangenen
aus der Nähe beobachten konnte, fiel es ihm leichter, die Ursache für die heftigen
Körperzuckungen zu bestimmen.
Bewegungslos sah Ras Tschubai zu, wie seine Begleiter in Richtung der Festung davongeschleppt
wurden. Er wußte, daß er ihnen jetzt nicht helfen konnte. Er mußte so schnell wie möglich zum
Versteck.
11.
Perry Rhodan versuchte, die eigentümlich klappernden Geräusche zu definieren, die
an sein Ohr drangen. Erst nach einer Weile merkte er, daß es seine eigenen künstlichen
Knochenreihen waren, unter denen seine Zähne verborgen waren, die wie im Schüttelfrost
gegeneinander schlugen.
Er versuchte, den Kopf nach links zu drehen, wo der Chef des Mutantenkorps sein mußte. Es
gelang ihm auch jetzt nicht.
Perry Rhodan wußte, daß er auf einer Antigravbahre lag und daß John Marshall links neben ihm
auf einem ebensolchen Lager liegen mußte. Er sah die Roboter vor und über sich schweben, und er
hörte ab und zu ein menschliches Stöhnen.
Der Großadministrator bedauerte, daß seine Konstitution durch den Einsatz der Vibratorwaffe so
angegriffen war, daß er sich nur schlecht konzentrieren konnte.
John Marshall stammelte etwas unter Stöhnen und Zähneklappern. Perry Rhodan verstand es nicht
sofort. Erst nach und nach reimte er sich den Inhalt der Nachricht zusammen. Und diese besagte,
daß es Tschubai vorerst gelungen war zu entkommen. Dabei durfte der Afrikaner nicht auf seine
Fähigkeiten zurückgreifen, da Teleportersprünge offensichtlich registriert wurden, sondern mußte
sich zu Fuß durchschlagen.
Rhodan bedauerte diese Entwicklung, aber immerhin war der Teleporter noch in Freiheit.
Vor sich sah Rhodan die hundert Meter hohe Stahlwand der Festung aufragen. Das rotblau
schimmernde Material bestand aus einem Metall, das terranischem Terkonitstahl strukturmäßig
glich. Soviel hatten die bisherigen Recherchen ergeben. Deutlich waren die zum Teil ausgefahrenen
Geschützkuppeln zu erkennen. Lediglich die Umrisse erschienen eigentümlich verzerrt, eine Wirkung
des grünblauen Abwehrschirms, der die gesamte Festung einhüllte.
Rhodan stöhnte. In hilflosem Zorn kämpfte er gegen den Schüttelkrampf an, der seine Glieder
haltlos fliegen ließ. Es nützte nichts.
Ein riesiges Tor öffnete sich vor ihm.
Die Geschwindigkeit der Transportbahre erhöhte sich wieder. Erstaunt registrierte Rhodan, daß
die Stahlmauer wenigstens dreißig Meter dick war. Wie sich so etwas mit einer Technik
vereinbarte, die über Schutzschirme verfügte, die den terranischen HÜ-Feldern ähnlich waren,
blieb ihm schleierhaft. Wozu eine massive Stahlwand, wenn ein Energieschirm die gleiche Funktion
viel besser erfüllte? Wenn er versagte, schützte die Wand bestenfalls noch einige Sekunden
länger!
Er wunderte sich noch mehr, als das Tor passiert war und die Bahren von den Robotern in einen
Vorhof geleitet wurden, der an einem Komplex ineinander verschachtelter Bauwerke endete und nach
oben von einem weiteren Schirm abgesichert wurde.
Wozu brauchte man auch an der Innenseite des äußeren Ringwalls Strahlengeschütze und vor allem
Vibratorkanonen? Rechneten die unbekannten Erbauer der Festung mit einem Angriff von innen?
Diese Überlegungen ließen Rhodan wieder größere Hoffnung schöpfen. Niemand, der sich der Treue
und Disziplin seiner eigenen Leute sicher war, brauchte sie mit einer nach innen abgesicherten
Mauer von der Außenwelt abzuschließen. Wenn er es dennoch tat, war das ein Beweis dafür, daß er
seine eigenen Leute nur mit Gewalt und Terror beherrschte. Es dürfte nicht schwer sein, folgerte
Rhodan daraus, im Innern der Festung Verbündete zu finden.
Doch noch war es nicht soweit.
Ras Tschubai hatte sich ausgerechnet, daß er etwa vier Stunden benötigen würde, um
das Versteck, in dem sie die Fluganzüge zurückgelassen hatten, zu erreichen.
Ausgerechnet, als er durch eine gigantische Plantage mit Erdfrüchten kroch, setzte ein
heftiger Regenguß ein. Der fruchtbare Boden verwandelte sich in
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