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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lauten Rho Dan und Mar Shall. Auch uns hat man
ungerecht behandelt. Aber wir werden uns das nicht länger gefallen lassen. Wollen wir uns nicht
verbünden?«
    »Verbünden …?« kam es zurück.
    »Ja, unsere Kräfte vereinigen, um aus diesem Gefängnis auszubrechen! Oder wollen Sie hier
verschmachten?«
    »Was soll ich dagegen tun? Meine Kräfte sind zu schwach, um gegen die stählernen Wände
anzukommen. Wissen Sie etwa einen Ausweg?«
    »Aber sicher!« versprach Perry Rhodan. Er riß die Sohle seiner linken Sandale ab. Darunter
befanden sich, auf eine dünne Folie aufgepreßt, die Einzelteile eines Mikro-Desintegrators
siganesischer Konstruktion. Rhodan nahm die Teile ab und fügte sie zusammen. Sie hafteten durch
magnetische Kräfte aneinander. »Treten Sie bitte von der Wand zurück, Pharo Walkee!« rief er.
»Wir schneiden eine Öffnung hinein.«
    Die strukturauflösende Strahlung des Mikro-Desintegrators erzeugte ein schwaches
grünliches Flimmern in der Luft, so daß es aussah, als wäre der Desintegratorstrahl selbst von
grüner Färbung.
    Dort, wo er auf die starke Stahlwandung traf, begannen plötzlich grünliche Nebelwolken zu
wallen. Es handelte sich dabei um vergaste Materie, deren molekulare Bindungsenergie kompensiert
worden war.
    Stück um Stück der Stahlwand löste sich auf. Perry Rhodan schnitt ein Teil von etwa zwei
Quadratmetern Fläche aus der Wand. Danach war die Deuteriumladung des zum Desintegrator
gehörenden MikroFusionsreaktors erschöpft.
    John Marshall brüllte im Zentrums-Idiom »Achtung!« und trat gegen die Unterkante des gelösten
Stückes. Dadurch kippte die herausgeschnittene Platte nicht nach drüben, sondern in die Zelle der
Terraner. Mit höllischem Krach prallte sie auf den Boden.
    »Konnten Sie das nicht etwas leiser machen?« fuhr Rhodan den Telepathen an.
    John Marshall verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln.
    »Tut mir leid. Aber das Ding wiegt mindestens eine Tonne. Nicht mal wir beide zusammen hätten
es langsam herunterlassen können – und als plattgedrückte Pfannkuchen nützen wir dem Solaren
Imperium nicht mehr viel …«
    »Sie haben wohl heute Ihren witzigen Tag, was?« sagte Rhodan ungehalten. »Na, hoffen wir, daß
die Roboter sich nicht um den Krach kümmern!«
    Er winkte dem Blauen auf der anderen Seite des Loches.
    »Kommen Sie, Pharo Walkee! Wie gefällt Ihnen die neue Tür?«
    Pharo Walkee rührte sich nicht. Er lehnte an der gegenüberliegenden Wand seiner Gefängniszelle
und starrte Rhodan und Marshall aus aufgerissenen Schlitzaugen an. Die spitzen Pinselohren hingen
geknickt und traurig herab, die rostroten Haare waren wirr und ungepflegt, auf der normalerweise
mittelblauen Haut befanden sich dunkle Stellen, wahrscheinlich Schmutzkrusten.
    Rhodan kroch durch die Öffnung und legte sich einen Arm des Blauen über die Schultern. Mit
seiner Unterstützung gelangte das bedauernswerte Geschöpf auf die andere Seite. Er ließ es in
sitzende Haltung sinken und schob ihm einen Konzentratwürfel in den Mund.
    Einige Minuten lang war nichts außer Kau- und Schmatzgeräuschen zu hören. Dann wischte sich
Pharo Walkee mit dem Handrücken über den Mund und seufzte.
    »Danke, vielen Dank!«
    »Aber das war doch selbstverständlich!« wehrte Perry Rhodan ab.
    Der Blaue verzog sein Gesicht zum Äquivalent eines terranischen Lächelns.
    »Dieser Ansicht begegnet man selten.« Sein Lächeln wurde breiter. »Ihre Masken sind sehr gut,
aber für mich nicht gut genug.«
    Rhodan zuckte zusammen, faßte sich jedoch rasch wieder.
    »Sie haben recht; wir tragen nur Masken. In Wirklichkeit gehören wir zu einem anderen Volk.
Aber wir sind in durchaus friedlicher Absicht gekommen. Leider scheinen die Beherrscher der
Planetenfestung grundsätzlich mißtrauisch zu sein.«
    »Mißtrauisch, unduldsam und rechthaberisch«, bestätigte Pharo Walkee. »Ich wurde
beispielsweise eingesperrt, weil ich mich über meine falsche Einstufung beschwerte. Man versuchte
nicht einmal, meine Meinung zu widerlegen, sondern behandelte mich wie einen Feind. Dabei ist
meine Einstellung zu den Konstrukteuren des Zentrums so positiv wie immer.«
    »Wer sind die Konstrukteure des Zentrums eigentlich?« fragte Rhodan, nachdem er sich mit John
Marshall zuvor durch einen Blick verständigt hatte. Zwischen den beiden alten Gefährten bedurfte
es nicht vieler Worte.
    In Pharo Walkees Augen glomm Mißtrauen auf.
    »Woher kommt ihr, daß ihr nicht wißt, wer die

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