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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Angst mehr. Dann
werde ich mich auch vor dem Skoarto nicht mehr fürchten.«
    Der Chef des Mutantenkorps schnitt eine Grimasse. Er fühlte sich durchaus nicht als
unbesiegbares, übermächtiges Wesen, obwohl seine Fähigkeit der Telepathie ihm selbstverständlich
eine Menge Vorteile gegenüber feindlichen oder indifferenten Intelligenzwesen einbrachte.
    Ein kurzes Pfeifsignal ließ sie zusammenzucken.
    »Das Essen kommt!« erklärte Pharo Walkee. »Ich muß hinüber in meine Zelle, sonst kann ich
nicht an meine Mahlzeit heran.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Marshall. »Wird das Essen nicht von Wärtern gebracht?«
    »Es erscheint im Versorgungsschacht«, antwortete der Blaue. »Passen Sie auf, wenn bei Ihnen
zwei in Blätter eingeschlagene Portionen erscheinen, und greifen Sie schnell zu, sonst fällt der
Fraß wieder hinunter.«
    Er verschwand eilends durch die Öffnung, die Rhodan zwischen beiden Zellen geschaffen
hatte.
    Marshall und Perry Rhodan kauerten sich vor ihren Versorgungsschacht. In der Öffnung war eine
Trennwand zu erkennen; offenbar diente die eine Schachthälfte der Versorgung und die andere der
Abfallbeseitigung.
    Als in der rechten Öffnung ein Gebilde von der Form und der Farbe eines vergilbten
Weißkohlkopfes auftauchte, griff John Marshall hastig zu und reichte es Rhodan. Das gleiche
danach eintreffende zweite ›Paket‹ behielt er für sich.
    Perry Rhodan hatte unterdessen sein Blattpäckchen aufgeschlagen. Mißtrauisch musterte er den
dicken, grauweißen Brei, der zum Vorschein kam.
    »Will man uns vielleicht die Mägen damit verkleistern?« murrte er übelgelaunt. »Das ist doch
kein Essen!«
    Der Telepath grinste.
    »Niemand hat von einem Menü gesprochen. Wenn ich mich recht erinnere, sagte Pharo Walkee etwas
von ›Fraß‹. Seltsam, wie die kosmischen Jargons sich gleichen.«
    Rhodan lachte herzhaft. Seine gute Laune kehrte augenblicklich zurück.
    »Na ja, probieren kann man es!«
    Er kostete vorsichtig.
    »Hm! Gar nicht so übel. Eine Art Hirsebrei, würde ich sagen.«
    Pharo Walkee kehrte nach dem Essen zu Rhodan und Marshall zurück.
    »Die Halle hat sich geleert«, meldete John Marshall, der aufmerksam durch das
Lichtspiegelungssystem gespäht hatte.
    Perry Rhodan nickte.
    Er hatte unterdessen eine neue Deuteriumladung in seinen siganesischen Mikro-Desintegrator
geschoben, so daß die winzige Katalyse-Fusionskammer wieder arbeiten konnte. Außerdem waren aus
seiner Kleidung und einigen Teilen der Bioplastmaske ein sogenannter Umpoler und ein zweiter
kleiner Paralysator zum Vorschein gekommen. Marshalls Ausrüstung bestand wieder aus anderen
Gegenständen.
    »Sind Sie bereit?« fragte Rhodan. »Oder haben Sie es sich inzwischen anders überlegt?«
    »Wie kommen Sie darauf, Rho Dan?« fragte der Blaue verblüfft. »Wie könnte ich auch nur daran
denken, zurückzutreten, wenn ich mich bereits zum Mitgehen entschlossen habe?«
    Rhodan räusperte sich verlegen und erntete einen spöttischen Blick von John Marshall.
    »Das … ähem … war nur eine Formsache, Pharo Walkee. Selbstverständlich zweifelte ich
niemals daran, daß Sie mitkämen.«
    Er trat rasch zur Tür, richtete seinen Umpoler auf die Unterkante und drückte den
Aktivierungsknopf. Die von elektromagnetischen Kräften unten gehaltene Tür schnellte
augenblicklich hoch und rastete krachend ein.
    Sie traten hinaus auf den Rundgang. Niemand war zu sehen. Im Gefängnistrakt der Festung
herrschte Totenstille.
    Deshalb schraken die beiden Terraner heftig zusammen, als es hinter ihnen polterte. Sie fuhren
herum und sahen, daß Pharo Walkee auf dem polierten Stahlboden der Galerie ausgeglitten war und
sich krampfhaft ans Geländer klammerte, um nicht die Treppe hinunterzufallen.
    »Was ist denn mit …«, begann Marshall und trat einen Schritt auf den Blauen zu. Im
nächsten Augenblick flogen seine Beine empor, und er schlitterte auf dem Rücken einige
Zellentüren weiter.
    Zwischen Rhodans Brauen bildete sich eine steile Falte. Er musterte mißtrauisch den blanken
Boden und erblickte darin sein Spiegelbild, das Spiegelbild eines Blauen.
    Vorsichtig bewegte er den rechten Fuß – und wäre beinahe ebenfalls ausgeglitten. Der
Boden war spiegelglatt.
    Nachdenklich verfolgte er Marshalls Bemühungen, auf Händen und Knien zur Treppe zu rutschen.
Aber sosehr der Telepath sich auch anstrengte, er kam keinen Zentimeter vorwärts.
    »Verrückt!« schimpfte er, nachdem er mit dem Kinn aufgeschlagen

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