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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch
die offene Tür in eine der Gefängniszellen zu flüchten.
    Ein grünbepelztes Wesen von der Größe eines Bernhardiners und dem Aussehen einer Kreuzung
zwischen Riesenspinne und Riesenskorpion wich vor ihnen bis an die Rückwand seiner Behausung
zurück. Es gab zischende Laute von sich.
    »Ganz ruhig!« flüsterte Marshall. »Wir tun dir nichts.«
    Doch entweder verstand das seltsame Wesen kein Zentrums-Idiom, oder es glaubte dem Telepathen
nicht. Mit einer blitzschnellen Bewegung seines kräftigen breiten Schwanzes schnellte es sich aus
der hinteren Ecke der Zelle hervor und auf die Galerie hinaus.
    Draußen brach es unter den Vibratorschüssen zweier Roboter zusammen. Glücklicherweise hatten
die Maschinen keine tödliche Abstrahlstärke gewählt.
    Mit angehaltenem Atem warteten die beiden Männer darauf, daß die Roboter zum Sturm auf ihr
Versteck ansetzen würden. Doch die Kampfmaschinen hatten sie anscheinend nicht geortet. Sie
kreisten unablässig in der Halle. Ihre Ortungsbänder leuchteten in allen Farben des
Spektrums.
    Perry Rhodan zog seinen Mikro-Desintegrator hervor, wechselte die Deuteriumladung aus und
winkte den Telepathen zur Seite. Dann richtete er die Mündung der Waffe gegen die Decke der
Zelle. Langsam, den Männern schien es eine Ewigkeit zu dauern, fraß sich der lautlose Strahl
kreisförmig durch das Material.
    Als die herausgetrennte schwere Rundplatte scheppernd auf den Boden der Zelle fiel, ließ
Rhodan mit dem Umpoler die Tür hinabstürzen. Das erste Geräusch hatte den Robotern sowieso
verraten, in welcher Zelle die Ausgebrochenen steckten.
    »Auf die Schultern!« rief er Marshall zu, während die Zellentür unter dem einsetzenden
Vibratorbeschuß allmählich zerbröckelte.
    John Marshall trat mit einem Fuß in die Hände, die Rhodan mit verschränkten Fingern vor seinen
Leib hielt. Ein Ruck – und er kniete auf Rhodans Schultern. Im nächsten Moment hatte er sich
am Rand des Loches hochgezogen, umgedreht und die Arme nach unten gereckt.
    Rhodan sprang.
    Einige Sekunden lang schien es, als würde Marshall von seinem Gewicht herabgezerrt werden.
Aber dann bekam Perry Rhodan mit einer Hand den Rand zu fassen. Damit war es geschafft.
    Es war wirklich allerhöchste Zeit, denn unten löste sich die Zellentür auf.
    Marshall schoß den eindringenden Roboter mit seinem Mikro-Impulsstrahler bewegungsunfähig, so
daß er die Türöffnung blockierte. Unterdessen mußte Rhodan auf der obersten Galerie einen Kampf
mit zwei Gegnern gleichzeitig ausfechten: mit der Glätte des Bodens und einem Roboter. Hier oben
war die Gleitschicht noch nicht durch die Kämpfe beschädigt worden.
    Perry Rhodan versuchte, sich auf den Beinen zu halten. Aber trotz aller verzweifelten
Balancierversuche landete er schließlich auf dem Rücken und schoß raketengleich etwa fünfzig
Meter weiter, wo er in einer anderen Zelle zwischen zwei Blauen landete. Diese unfreiwillige
›Schlittenfahrt‹ erwies sich im Endeffekt als rettender Faktor, denn hinter Rhodan brach ein
langes Stück der Galerie ein.
    Aus dem neuen Versteck heraus konnte Rhodan dann den Roboter erledigen, bevor dieser seine
Waffenarme auf Marshall zu richten vermochte.
    In langen Sätzen eilte der Chef des Solaren Mutantenkorps über die Reste der Galerie, die
nunmehr ihre tückische Glätte verloren hatten. Er sprang in Rhodans Unterschlupf und versuchte,
seinen keuchenden Lungen eine kleine Erholungspause zu gönnen.
    Doch daraus wurde nichts.
    Vor der Zellentür tauchte plötzlich der runde Schädel des Skoartos auf. Der ehemalige
Militärchef von M 87 schien den Kampf mit allen seinen Begleiterscheinungen als
Belebungsmittel zu empfinden. Lachend schwenkte er den abgerissenen Tentakelarm eines
Roboters.
    »Kommen Sie!« schrie er so laut, daß es durch die ganze Gefängnishalle schallte. »Oder wollen
Sie die Hauptvorstellung versäumen?«
    Wieder lachte er brüllend.
    Und wieder zog Perry Rhodan Parallelen zum Verhalten der Haluter.
    Marshall und er beeilten sich, dem Skoarto zu folgen. Die Schweberoboter kurvten wie wild in
der Halle umher und behinderten sich glücklicherweise gegenseitig. Dennoch löste sich die oberste
Galerie mehr und mehr unter den zerstörerischen Vibratorschüssen auf.
    Rhodan sah, daß der Skoarto auf ein offenes Schott zusteuerte, das sich an einem Teil der Wand
befand, in dem es keine Zellentüren gab.
    Allerdings trennte eine etwa vier Meter breite Lücke sie von ihrem Ziel. Dort

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