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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konservierten Körpern getrennt
worden. Es kam darauf an, Steuermechanik, Ortung und Navigation besonders genau zu regeln.
    Mehrere hundert Dimoschützen, alle mit tragbaren Dimetransstrahlern bewaffnet, zogen sich
zurück. Tro Khon überschritt die Sicherheitslinie und blieb erneut stehen. Der Dolan wurde
unruhig.
    Sein primitiver Gefühlsverstand, resultierend aus der Zellschwingungsfrequenz synthetisch
erzeugter Biostoffe, spürte das sechsgliedrige Lebewesen. Tro Khon wartete geduldig. Es dauerte
lange, einen Dolan auf die Individualschwingungen seines Besitzers zu justieren.
    Das kugelförmige, hundert Meter durchmessende Ungeheuer beruhigte sich. Das Wallen auf seiner
borkigen Oberfläche verschwand.
    Zögernd, wie unwillig, öffnete sich vor dem näher kommenden Zweitkonditionierten ein Spalt in
der biosynthetischen Außenhaut.
    Tro Khon stieg ein. Sein Weg führte durch die nach einem festliegenden Konstruktionsschema
erschaffenen Gänge. Vor dem Raum mit den konservierten Körpern blieb der Zeitpolizist stehen.
Sein Individualorter verriet keine Lebenszeichen mehr. Sieben Wesen füllten den Raum aus. Es
würde noch einige Zeit dauern, ihren entwendeten Geist zu schulen, ihn willig und duldsam zu
machen und dafür zu sorgen, daß er der jeweiligen Situation gerecht wurde.
    Der dreiäugige Gigant stieß ein tiefes Knurren aus. Hastig eilte er auf seine kleine
Steuerzentrale zu. Von hier aus konnte er sich mit seinem Para-psi-Kommandogerät mit den
Exekutoren am schnellsten in Verbindung setzen.
    Zwei Installateure der Basis waren damit beschäftigt, Hochenergiekabel zu verlegen. Es gehörte
zur Eigenart eines halbbiologischen Dolans, daß er maschinell eingerichtet werden mußte wie jedes
normale Raumschiff. Ein Dolan konnte nahezu alles simulieren: Eingänge, Schleusen und
Decks – niemals aber technisch hochwertige Maschinen, die letzten Endes all die vielen
Vorgänge, die zum Betrieb eines Raumflugkörpers erforderlich waren, zu übernehmen hatten.
    »Verschwindet!« grollte Tro Khon.
    Die beiden pfahldünnen Geschöpfe zogen sich augenblicklich zurück. Der Befehl eines
Schwingungswächters war sofort zu befolgen.
    Tro Khon überprüfte die neuen Installationen. Der Dolan wurde schon wieder unruhig. Ein
unkontrolliertes Zusammenziehen der Außenhaut führte zu starken Spannungen in den Decks.
    Tro Khon drehte sich wütend um und griff nach der fertig eingebauten Hochenergieschaltung. Es
war an der Zeit, den Dolan mit Hilfe heftiger Stromstöße zur Ordnung zu zwingen. Ihre
Frequenzmodulation entsprach der Körperfrequenz des Zeitpolizisten. Jeder Dolan mußte annehmen,
sein Herr und Meister würde persönlich durch jede metabolische Zelle rasen und übelste Schmerzen
verursachen.
    Während der Schaltung bäumte sich der Dolan auf. Ein gurgelnder Laut durchlief die Decks. Die
Bewußtseinsinhalte der sieben Steuergehirne kreischten in heller Panik.
    Tro Khon hörte den Knall eines zerreißenden Kabels. Trotz aller Reaktionsschnelligkeit konnte
er dem blitzsprühenden Ende nicht mehr ausweichen. Er bückte sich und erzielte somit einen
Effekt, den er absichtlich niemals hätte erreichen können.
    Der Symboflexpartner, ein lebendes Geschöpf, das gleich einer dicken Wurst die hintere Hälfte
des mächtigen Kopfes umschloß, wurde von dem Kabelende getroffen.
    Der Symbiont begann sich zu verfärben. Tro Khon fühlte eine Welle des Schmerzes durch seinen
Körper zucken. Ehe er zu Boden stürzte, sah er in den spiegelnden Armaturen, daß sein Partner
tiefrot schimmerte. Er pulsierte heftig, dehnte sich aufs Doppelte seines Umfangs aus und stellte
dann plötzlich seine Zuckungen ein.
    Damit verschwand auch der Schmerzzustand. Tro Khon hatte plötzlich das Gefühl, von einer
schweren Last befreit zu sein. Ein Schwindelanfall peinigte ihn.
    Als seine Sinne wieder klar zu arbeiten begannen, hing der Symboflexpartner erschlafft an
seinem Schädel und regte sich nicht mehr.
    Tro Khon erlebte sofort darauf das seltsamste Phänomen seiner Laufbahn. In seinen beiden
Gehirnen, dem Plan- und Ordinärgehirn, liefen jählings Denkvorgänge ab, die er vorher nur mit
größten Mühen und mit einem Gefühl verbrecherischen Schuldbewußtseins für einige Sekunden
durchführen konnte.
    Nun war es anders. Er konnte unbeschwert denken, überlegen und Schlüsse ziehen, ohne von einer
fremden Macht sofort daran gehindert und in andere gedankliche Bahnen gelenkt zu werden.
    Wesen vom Range eines

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