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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schaltete die Sprechanlage ein, ließ den Rachen etwas aufklappen und bot
den Terranern somit eine Phonleistung, die eines brüllenden Haluters würdig war.
    Mirus Tyn sang schauderhaft falsch. Es gab dem Kampflied eine besondere Note. Die wenigsten
Terraner kamen auf den Gedanken, daß in dem Paladin sechs grinsende Wichtelmänner saßen, deren
natürliche Stimmkraft kaum ausgereicht hätte, einen schlafenden Hund zu wecken.
    »Ein Lob der Technik«, jubelte Harl Dephin. »Zeigt den Riesen, wer wir sind, Brüder! Wenn
einer schief guckt, nehmen wir ihn am Kragen und lassen ihn zappeln, bis er um Gnade fleht.
Mirus, ich brauche noch tausend Watt für den Verstärker. Das bringt er glatt. Steuern Sie die
Lautsprecher voll auf Reserveleistung aus. Frequenzumfang bis dreißigtausend Hertz. Das ist schön
hoch, für Terraner nicht mehr hörbar, dafür aber spürbar. Na also, der Transmitter ist frei.«
    »Es lebe Tim Fegeman!« lachte Arnos Rigeler. »Orloff streicht ihm den Urlaub.«
    »Dann bekommt er es mit uns zu tun«, versprach Dephin. »Der Robotschinder wird sich
hüten.«
    Fünf Minuten später war der Paladin abgestrahlt. Ein total erschöpfter und fast taub
gewordener Techno-Offizier fragte grimmig nach einem Arzt. Er behauptete, der Haluter hätte ihm
das linke Ohr eingerissen.
    Es war ein glänzender Abgang gewesen; typisch für die starken Männer von Siga!
    Vor drei Zeiteinheiten hatte er den Befehl erhalten, fünfhundert seiner schlafenden
Gefährten zu wecken, sie zu informieren und mit ihnen die Basis im Hyperraum zu verlassen.
    Tro Khon hatte den Schwingungsalarm mit jener leidenschaftslosen Gleichgültigkeit ausgelöst,
die für alle Zweitkonditionierten charakteristisch war.
    Für ihn stand es anhand der Unterrichtung durch die Erste Schwingungsmacht fest, daß humanoide
Intelligenzwesen, Terraner genannt, ein schwerwiegendes Zeitverbrechen begangen hatten.
    So lange Tro Khon zurückdenken konnte, hatte er die Schwingungsimpulse seiner ihm unbekannten
Befehlsgeber so exakt ausgeführt, wie es ihm möglich gewesen war.
    Er arbeitete seit vielen Jahrtausenden für die Unbekannten. Er hatte blühende Planeten
untergehen und ihre Bewohner sterben sehen, wie das Gesetz es befahl. Ihm, dem Wissenden und
dennoch Unwissenden, erschien es selbstverständlich, ein Volk, das sich gegen die Gesetze des
Universums auflehnte und das feste Gefüge durch Zeitexperimente gefährdete, exemplarisch zu
bestrafen.
    Tro Khon und weitere zehntausend Zweitkonditionierte hatten nie darüber nachgedacht, ob sie
einen Anschein von Recht besaßen, diese Bestrafung ganz nach ihrem Gutdünken durchzuführen.
    Wichtig war es, Zeitverbrechen zu verhindern.
    Tro Khon erinnerte sich an seine erste Bekanntschaft mit den Terranern. Er hatte sie in der
Großen Magellanschen Wolke angetroffen und bald darauf festgestellt, daß man es diesmal mit einem
Gegner der höchsten Rangstufe zu tun hatte.
    Die kleinen zweibeinigen und zweiarmigen Lebewesen, die in der benachbarten Galaxis die
beherrschende Lebensform darstellten, hatten schon in den ersten Minuten des Aufeinandertreffens
bewiesen, über welche Fähigkeiten sie verfügten.
    Schließlich war es Tro Khon gelungen, einen Terraner namens Camaron Olek zu fangen und ihn an
Stelle seines verstorbenen Kosmonauten einzusetzen.
    Niemals zuvor war Tro Khons Dolan so meisterlich gesteuert und manövriert worden.
    Camaron Olek, der es später sogar verstand, aus der parapsychischen Fessel der absoluten
Trennung von Körper und Geist zu entfliehen, konnte als Musterexemplar jenes galaktischen Volkes
gelten, dem es gelungen war, eine wirksame Abwehrwaffe gegen die bislang unbesiegbaren Dolans zu
entwickeln.
    Nur aus diesem Grunde hatte Tro Khon den von Zweitkonditionierten besetzten Großroboter OLD
MAN geräumt, um in der Parabasis Nachschub anzufordern.
    Tro Khons einzige Gefühlsregung war der Respekt vor dem Einfallsreichtum, dem Mut und der
Anpassungsfähigkeit der körperlich schwachen Geschöpfe gewesen. Er hatte in seinem langen, von
ausgedehnten Schlafperioden gezeichneten Leben noch kein anderes Volk getroffen, das sich gegen
die Bestrafung für erwiesene Zeitverbrechen so schnell, hart und auch erfolgreich zur Wehr
gesetzt hatte wie die Terraner.
    Das sollte sich nun nach dem Willen der Ersten Schwingungsmacht ändern.
    Tro Khon war durch nichts zu erschüttern – bis auf eine Kleinigkeit. Prinzipiell
betrachtet, war es unbedeutend. Die zum Tode

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