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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich derartig gegen alle diplomatischen Gepflogenheiten versündigt hatte.
    Da erhielt Roi von unerwarteter Seite Unterstützung.
    »Leider muß ich ihm beipflichten«, sagte Eileen Dacran leise auf englisch. »Mein Urteil als
Kosmopsychologin lautet: Agen Thrumb ist ein eiskalter Rechner ohne jeden Skrupel, der seinen
eigenen Bruder in eine Falle locken würde, falls das seinen Zielen nützte. Ich bitte Sie, immer
daran zu denken.«
    »Ich hoffe, Sie sehen zu schwarz, Miß Dacran«, erwiderte Rhodan mit verbindlichem Lächeln. Er
erhob sich abrupt. Sein Gesicht wirkte seltsam ausdruckslos, als er zu Agen Thrumb sagte: »Ich
gebe Ihnen jetzt eine Überlegungspause. Anschließend werden Goratschin und Kasom Sie in meine
Privatkabine bringen.«
    Er verließ den Verhörraum. Die anderen folgten ihm.
    Atlan ging als letzter. Er wirkte sehr nachdenklich.
    »Ich muß gestehen, daß ich ernsthaft überlege, ob ich Tolot und Teik darum bitten
soll, diesen Stützpunktingenieur zu verhören«, sagte Atlan zu Perry Rhodan, während die beiden
Männer sich in den bequemen Schalensesseln von Rhodans Kabine niederließen. »Miß Dacrans Analyse
scheint mir voll zuzutreffen.«
    Perry Rhodan nahm eines der beiden Gläser Mineralwasser, die der Tischautomat servierte, und
schob es dem Freund hinüber. Dann schlug er die Beine übereinander, lehnte sich bequem zurück und
sagte:
    »Immerhin ist Miß Dacran noch relativ jung, Atlan. Der scharfsinnigste Verstand kann die
Erfahrung von Jahrhunderten oder gar von Jahrtausenden niemals ersetzen. Oder solltest du in
deiner Eigenschaft als Mann beeindruckt von ihr sein?« Er lächelte.
    Der USO-Chef trank sein Glas mit einem Zug aus und runzelte unwillig die Stirn.
    »Ein wenig schon; ich gebe es gern zu. Schließlich ist Miß Dacran eine schöne, charmante und
hochintelligente Frau. Und ich weiß kaum noch, wann ich mich zum letztenmal für ein weibliches
Wesen interessiert habe.« Er seufzte. »Doch davon abgesehen, Perry: Du weißt, ich bin
Pragmatiker. Als solcher erkenne ich, daß unsere Lage in M 87 von Tag zu Tag unhaltbarer
wird. Die Konstrukteure des Zentrums werden nicht untätig zusehen, wie wir eines ihrer
Geheimnisse nach dem anderen enträtseln. Unter diesen Umständen müssen wir Agen Thrumb um jeden
Preis klarmachen, daß Tolot und Teik nicht mit jenen Bestien identisch sind, die anscheinend das
Denken und Fühlen aller intelligenten Lebewesen dieser Galaxis beschäftigen. Arrangieren wir doch
schon bald eine Gegenüberstellung, Freund!«
    »Einverstanden«, erklärte Perry Rhodan nach kurzem Nachdenken. »Übernimm du das, Atlan. Ich
werde mich indessen noch ein wenig intensiver mit dem Stützpunktingenieur beschäftigen.«
    Der Arkonide erhob sich.
    »Tu, was du nicht lassen kannst. Appelliere ruhig an die nicht vorhandenen Gefühle dieses
Monstrums. Ich kenne euch terranischen Barbaren und euren liebenswerten Zug gefühlvoller
Überredungskunst zur Genüge. Du wirst dich nicht von deinem Vorhaben abhalten lassen.«
    Mit geistesabwesendem Lächeln blickte Rhodan dem davongehenden Lordadmiral nach. Er wußte, daß
der Freund absichtlich die harte Bezeichnung ›Monstrum‹ für ein intelligentes Lebewesen gebraucht
hatte. Das war wieder einmal einer seiner beliebten Psychotricks, um den Terraner dazu
anzuspornen, ihm das Gegenteil zu beweisen.
    »Ich werde es versuchen«, murmelte er. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wenig später wurde Agen Thrumb von Kasom und Goratschin in die Kabine geführt. Rhodan bot dem
Stützpunktingenieur einen Platz an und schickte die Wächter wieder hinaus. Eine Weile saßen sich
die beiden so fremdartigen Wesen gegenüber. Rhodan eröffnete die Unterhaltung.
    »Dies ist kein neues Verhör, Druis«, sagte er im Zentrums-Idiom. »Ich habe Sie hergebeten, um
meine Karten offen auf den Tisch zu legen. Anschließend werde ich nichts fordern. Ich bitte Sie
lediglich, mir genau zuzuhören.«
    Er lehnte sich zurück und schilderte genauestens die bisherigen Ereignisse, vor allem aber
jene, die dazu geführt hatten, daß die CREST IV nach der Galaxis M 87 verschlagen worden
war. Besondere Betonung legte er dabei auf die Rolle der Haluter als treue Freunde und absolut
verläßliche Helfer der Menschheit.
    Abschließend beugte er sich vor und rief aus:
    »Wollen Sie wirklich, Druis, daß wir Terraner zwei Lebewesen ermorden, die uns volles
Vertrauen schenken und die ihre Freundschaft zu uns Hunderte von Malen

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