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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Ich werde Sie nicht erschießen.«
    Luro Movan wedelte mit den Fühlern.
    »Glauben Sie, daß ich davor Angst habe?« fragte er. »Wenn Sie es nur täten. Wenn Sie mich nur
erschießen würden, damit ich nicht erleben muß, wie die Bestien triumphieren.«
    »Unsinn!« rief Rhodan.
    Langsam bewegte er sich auf die Kontrollen zu. Der Aphaneu kroch ihm nach.
    »Bleiben Sie an Ihrem Platz!« befahl Rhodan. »Bewegen Sie sich nicht mehr, oder ich
schieße.«
    Luro Movan schien ihn nicht zu verstehen. Er kam näher. Rhodan wollte ihn nicht erschießen,
aber er brauchte Zeit und Ruhe, um die beiden haluterähnlichen Wesen zu befreien, mit deren Hilfe
er und seine Begleiter den Aphaneus vielleicht entkommen konnten.
    Er versetzte dem Vorsucher einen Schlag mit der Waffe.
    Durch den schmalen Gang kamen Dumfries herangestürmt. Die Alarmanlagen, die geschwiegen
hatten, begannen wieder zu pfeifen.
    Rhodan begann wahllos an den Hebeln zu ziehen.
    »Tun Sie es nicht!« schrie Luro Movan verzweifelt. »Tun Sie es nicht!«
    Die Energiesperre fiel in sich zusammen. Rhodan packte den Strahler mit einer Hand und feuerte
auf die herankommenden Dumfries. Mit der anderen Hand riß er nacheinander alle erreichbaren Hebel
nach unten.
    »Nein!« schrie Luro Movan.
    Da glitt das Stahltor auf. Rhodan trat zur Seite.
    Die beiden Gefangenen schienen sofort zu begreifen, was gespielt wurde. Sie rasten heraus wie
zwei Geschosse, brachen durch die gegenüberliegende Gangwand und waren verschwunden.
    Die Dumfries begannen entsetzt zu schreien. Sie ließen ihre Waffen fallen und erstarrten.
Fassungslos blickte Rhodan auf die beiden Löcher in der Gangwand. In den anliegenden Räumen hörte
er die Bestien toben. Von überall her drangen Entsetzensschreie an Rhodans Ohren.
    »Sie werden ganz Dwellion vernichten«, sagte Luro Movan tonlos. »Begreifen Sie jetzt, was Sie
getan haben? Sie haben zwei Bestien die Freiheit geschenkt. Das ist dasselbe, als wenn Sie einen
Atombrand auslösen. Ich bin froh, daß Sie für Ihre Dummheit bezahlen müssen, denn Sie und Ihre
Begleiter werden sterben.«
    Luro Movans Worte wurden von einem fürchterlichen Krachen begleitet. Drei Räume des Gebäudes
stürzten in sich zusammen.
    Sechs der zwanzig Steine, die kreisförmig in Agen Thrumbs Brust verankert waren,
verstrahlten das blaue Zentrumsleuchten. Das allein hätte als Beweis genügt, daß auf Dwellion
unvorhergesehene Dinge geschahen. Die Alarmpfeifen waren wieder verstummt, aber die Stille war
eher bedrückend als beruhigend. Ab und zu wurden explosionsartige Geräusche hörbar, ein sicheres
Zeichen dafür, daß die beiden Bestien noch immer in dem Gebäude herumtobten, in dem man sie
bisher gefangengehalten hatte.
    Weder Aphaneus noch Dumfries hielten sich noch in der Nähe der beiden von Perry Rhodan
freigelassenen Wesen auf.
    Rhodan war von einigen Dumfries zu den fünf anderen Männern zurückgebracht worden. In dem
allgemeinen Chaos hatte offenbar niemand daran gedacht, den Terraner für seine Tat zu
bestrafen.
    Rhodan bedauerte zutiefst, daß er einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte. Die Wesen, die
er befreit hatte, ähnelten nur äußerlich den Halutern aus der Milchstraße. Er hatte nicht
vorhersehen können, daß sich die Gefangenen wie Ungeheuer gebärden würden, wenn sie erst einmal
frei waren. Besonders tragisch war, daß die Dumfries nicht gegen die Bestien kämpfen konnten.
Kaum kam einer der Soldaten in die Nähe der Freigelassenen, ließ er die Waffe fallen und
erstarrte. Rhodan bezweifelte, daß dieses Verhalten allein auf die abgrundtiefe Furcht
zurückzuführen war, die alle Bewohner von M 87 seit Generationen vor den Bestien
empfanden.
    Perry Rhodan berichtete seinen Freunden, was vorgefallen war, als Agen Thrumb eintrat. Die
leuchtenden Steine umhüllten ihn mit einer Aura aus blauem Licht.
    Rhodan vermutete, daß Agen Thrumb gekommen war, um sich für Rhodans Tat zu rächen.
    Der Stützpunktingenieur sagte: »Hier können Sie nicht bleiben. Die beiden Bestien haben gerade
das Gefängnisgebäude verlassen und sind in ein anderes eingedrungen. Sie werden auch bald hier
sein.«
    Rhodan begriff erstaunt, daß der Stützpunktingenieur ihn nicht zur Rechenschaft ziehen
wollte.
    »Warum greifen Sie die beiden Monstren nicht an?« erkundigte sich der Terraner.
    »Wie?« fragte Agen Thrumb. »Haben Sie gesehen, wie die Dumfries reagieren, wenn eines der
Ungeheuer auftaucht? Den Aphaneus ergeht es nicht viel

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