Silberband 039 - Paladin
Stützpunktingenieurs schien von weither zu kommen.
»Hier geht überhaupt nichts vor«, sagte Agen Thrumb. »Luro Movan und ich sehen uns gerade eine
neue Übertragung der Flugroboter an.«
»Und?« fragte Rhodan. Ein unheilvolles Gefühl stieg in ihm auf.
»In den Felsmassen bewegt sich etwas«, flüsterte Agen Thrumb.
»Natürlich«, sagte Rhodan angespannt. »Die Steine rutschen in sich zusammen. Es wird einige
Zeit dauern, bis das Tal an dieser Stelle zur Ruhe kommt.«
»Es bewegt sich etwas«, murmelte Agen Thrumb, als hätte er überhaupt nicht zugehört.
Da wußte Rhodan mit Sicherheit, daß der Stützpunktingenieur ein Wiederauftauchen der beiden
Bestien befürchtete.
»Unmöglich«, sagte Rhodan. »Sie liegen unter einem Trümmerberg begraben. Dort kommen sie nicht
mehr heraus.«
»Es sind die Bestien«, sagte Agen Thrumb.
»Glauben Sie wirklich, daß er … etwas sehen kann?« fragte Oro Masut stockend.
»Hoffentlich nicht«, antwortete Rhodan. »Wenn die Bestien wieder auftauchen, sind sie nur noch
ein paar Kilometer von der Hauptschaltstation entfernt. Sie wissen, was das bedeutet.«
»Ich kann sie sehen!« schrie Agen Thrumbs Stimme aus dem Lautsprecher. »Sie wühlen sich aus
den Felsen. Ihre Oberkörper sind deutlich sichtbar. Da! Jetzt sind sie ganz heraus. Dwellion ist
verloren.«
Rhodan senkte den Kopf. Er wollte jetzt keinen seiner Begleiter ansehen.
Sie hatten alles riskiert und alles verloren.
Die Bestien waren auf dem Vormarsch zur Hauptschaltstation. Es war nur noch eine Frage der
Zeit, bis die dumfriesischen Schiffe Dwellion in eine Atomhölle verwandeln würden.
18.
Ohne daß er sich dessen bewußt war, hatte Rhodans Gehirn auch im Bewußtsein einer
Niederlage angestrengt weitergearbeitet. Jetzt hob der Terraner den Kopf und legte John Marshall
eine Hand auf die Schulter.
»Gucky oder Ras Tschubai müssen unter allen Umständen versuchen, uns hier herauszuholen«,
sagte er. »Versuchen Sie, ob Sie noch einmal telepathischen Kontakt mit dem Mausbiber aufnehmen
können.«
Die drei anderen Männer schwiegen, als der Mutant sich konzentrierte. Die Minuten verstrichen,
und Rhodan sah in einer düsteren Vision, wie die beiden Bestien der Hauptschaltstation
entgegenstürmten, um alles zu vernichten. Doch soweit würde es nicht kommen. Vorher würden die
Dumfries auf Dwellion einen Atombrand entfesseln, in dem alles untergehen würde.
»Nichts«, sagte Marshall bedrückt. »Ich bekomme keine Verbindung.«
»Wahrscheinlich mußte Gucky sich zurückziehen«, sagte Rhodan. »Ich vermute, daß die Dumfries
den Moskito-Jäger entdeckt und vertrieben haben.«
»Was jetzt?« fragte Oro Masut gelassen.
»Eine Fluchtmöglichkeit scheint sich nicht zu bieten«, antwortete Rhodan. »Wir haben auch
keine Aussicht, die Bestien noch aufzuhalten. Trotzdem können wir nicht tatenlos zusehen, wie
alles zerstört wird.«
Danton schnippte mit den Fingern.
»Ich habe eine Idee«, sagte er. »Agen Thrumb soll uns mit dem Kommandanten der dumfriesischen
Flotte verbinden.«
»Wozu?« wollte Perry Rhodan wissen.
Der Freihändler erklärte es ihm.
Rhodans Augen begannen zu funkeln. Der Plan seines Sohnes war nicht schlecht. Es hing jedoch
alles davon ab, ob Agen Thrumb und die Dumfries darauf eingingen und ob noch genügend Zeit
verblieb.
Agen Thrumb meldete sich sofort, als Rhodan ihn über Funk rief.
»Ich brauche eine Funkverbindung zum Kommandanten der dumfriesischen Schiffe«, erklärte
Rhodan. »Für Erklärungen ist jetzt keine Zeit, aber ich hoffe, daß wir die Bestien noch aufhalten
können.«
»Ich bewundere Ihren Optimismus«, sagte der Stützpunktingenieur. »Ich sehe jedoch keinen Sinn
darin, wenn Sie mit dem Raumfahrer sprechen.«
Rhodan hieb mit der Faust auf die Kontrollen.
»Beeilen Sie sich!« drängte er. »Wollen Sie Dwellion verlieren, weil Sie nicht schnell genug
reagiert haben?«
Agen Thrumb gab ein undeutliches Brummen von sich.
»Hoffentlich verbindet er uns«, sagte Roi Danton.
Sie warteten, und wieder verstrichen zwei Minuten. Rhodan war sicher, daß die Bestien bereits
ein Drittel des verbliebenen Weges zurückgelegt hatten.
Das Funkgerät knackte. Eine rauhe Stimme wurde hörbar.
»Was wollen Sie? Hier ist Karryl Orrayt, der Oberkommandierende der Dumfrie-Flotte.«
»Befindet sich in der Nähe der Hauptschaltstation Dwellions ein Landefeld?« begann Rhodan ohne
Umschweife.
»Ja«, antwortete der Dumfrie knapp. Rhodan konnte sich
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