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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handlungsunfähig gemacht
werden.
    In dem Moment, in dem mein Daumen auf den Feuerknopf drückte, wußte ich, daß mir ein
gräßlicher Irrtum unterlaufen war. Anscheinend hatte ich den Modus meiner Kombiwaffe falsch
gewählt. Anstatt, wie es meine Absicht gewesen war, den Paralysemodus zu verwenden, hatte ich
Impuls erwischt.
    Der Schuß, der Cuen Cornyns Zentralnervensystem lähmen sollte, war eine hochenergetische
Impulsstrahlbahn.
    Pinar Alto rüttelte an meinen Schultern. Erst da merkte ich, daß ich noch immer vor
dem stand, was von Cuen Cornyn übriggeblieben war.
    »Ich wollte es nicht«, stammelte ich fassungslos. »Ich wollte ihn doch nur paralysieren!«
    »Schon gut«, sagte der Haluter rauh. »Wir glauben Ihnen. Wir hörten, was Sie … geschrien
haben, als Sie von der Rampe kletterten.«
    Er gab mir einen heftigen Stoß. Ich taumele durch die Halle und wurde in dem Zugang zum
Pyramidensockel von Hisso Rillos in Empfang genommen. Er wollte mich stützen. Doch ich schüttelte
seine Hände ab.
    »Danke!« fuhr ich ihn an.
    Abrupt wandte ich mich ab und schaltete mein Flugaggregat ein. Mit einem Satz warf ich mich
durch die Öffnung.
    Unnatürlich schnell raste der Boden der unteren Halle auf mich zu. Ich schaltete verzweifelt
an dem Steuergerät, aber kein Impulstriebwerk bremste meinen Fall. Das Tornistergerät mußte beim
Anprall gegen die Kuppelwandung Schaden genommen haben.
    Plötzlich tauchten zwei Schatten neben mir auf. Kräftige Arme packten mich. Mit schmerzhaftem
Ruck verzögerte sich mein Sturz. Zwischen Rillos und Alto sank ich auf den Boden der
Pyramidenhalle.
    »Das war Hilfe in höchster Not«, murmelte ich.
    »Sie hätten ein ziemliches Loch in den Boden geschlagen«, bemerkte Hisso Rillos.
    »Vielleicht wäre es besser so gewesen«, entgegnete ich düster.
    »Ihr Leben gehört nicht nur Ihnen!« wies Pinar Alto mich zurecht.
    »Außerdem …«, fügte Fellmer Lloyds Stimme hinzu, »lagen Ihre Gedanken vorhin offen vor
mir. Ich weiß, daß Cornyns Tod durch eine Verkettung unglücklicher Umstände hervorgerufen wurde.
Zudem wäre er sowieso gestorben – entweder innerhalb der nächsten Sekunden oder der nächsten
Stunden. Sein Metabolismus muß durch den Einfluß der Symbionten bereits radikal verändert gewesen
sein. Ich spreche so etwas nicht gern aus, Mokart, aber Sie haben Cuen Cornyn bestimmt mehr
geholfen, als unsere besten Ärzte es jemals gekonnt hätten.«
    »Ich danke Ihnen, Lloyd«, sagte ich leise. »Sie müssen nämlich wissen, ich kenne Cornyns
Vater, und eben noch hatte ich gedacht, ihm nie mehr unter die Augen treten zu können.«
    Ich klopfte an die Sprengsatzbehälter, die ich dem Toten abgenommen hatte.
    »Aber die Monstren, die ihn auf dem Gewissen haben, werden ihn nicht lange überleben!«
    Unterdessen hatte Hisso Rillos eine Schleuse gefunden. Wir eilten zu ihm hin. Der Raum
innerhalb des Pyramidensockels war offensichtlich in zwei Hälften unterteilt. Die Hälfte, in der
wir uns befanden, enthielt transparente Brutkammern, in denen die fingerlangen Symbionten aus
walzenförmigen Eiern schlüpften. Die Eier wurden auf Transportbändern aus kleinen
Schleusenklappen befördert, die in monotonem Rhythmus auf- und zugingen. Also kamen diese Eier
aus dem Nebenraum.
    Wir zwängten uns in die kleine Schleusenkammer. Hisso Rillos drückte auf eine runde
Schaltplatte, die sich kaum von den Schleusenwänden abhob.
    Das Außenschott schloß sich lautlos. Anschließend strömte Luft in die Kammer. Schmatzend
öffnete sich das gegenüberliegende Schott.
    Wir sahen in eine riesige Halle. Sofort wurden unsere Blicke von dem seltsamen Gebilde
gefesselt, das im Zentrum der Halle stand: eine freistehende Kuppel aus durchsichtigem Material,
in der ein etwa fünf Meter hohes, quallenähnliches Lebewesen an zwei leuchtende Säulen gefesselt
war.
    Der Körper des Wesens wirkte aufgedunsen. Die Stahlbänder, die es hielten, hatten blaurote
Verfärbungen auf der schwammigen Körperoberfläche verursacht.
    Nur zögernd verließen wir die Schleusenkammer. Verschiedenartig konstruierte Mikroroboter
eilten an uns vorbei und zwischen uns hindurch, ohne sich an unserer Anwesenheit zu stören. Ich
erblickte kleine, schalenförmige Gleiter, die fingerlange, walzenförmige Eier zu den
Transportbändern brachten, von wo aus sie durch Schleusen in die Nachbarhalle befördert wurden.
Andere Roboter hielten sich innerhalb der transparenten Kuppel auf und sammelten

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