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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behutsam die
Eier ein, die von der Riesenqualle am laufenden Band produziert wurden.
    Hier also nahm das Verhängnis seinen Anfang!
    Doch ich war nicht in der Lage, dem quallenförmigen Ungetüm gegenüber Haß oder Abscheu zu
empfinden. Ich spürte nur unendliches Mitleid mit der Kreatur.
    »Sie leidet«, flüsterte Lloyd. »Ihre Gedanken sind verworren, aber ich erkenne, daß sie Qualen
empfindet und gegen ihren Willen zu etwas mißbraucht wird, das sie nicht begreift.«
    Upper Kisca taumelte näher an die Kuppel heran und starrte durch die Wandung. Ich hätte gern
gewußt, was dabei in seinem Gehirn vorging.
    Doch ich sollte es nie erfahren.
    Plötzlich schoß ein schemenhaftes Etwas dicht an meiner Helmscheibe vorbei und schlug
klatschend irgendwo auf. Ich hörte einen unartikulierten Schrei.
    Upper Kisca faßte sich an die Verbindungsstelle zwischen Rumpf und Kopf. Entsetzt erkannte ich
dort eine besonders große Raupe, die sich fest an den Kampfanzug des Haluters geheftet hatte.
    Neben mir schoß Hisso Rillos. Das Fauchen der Waffe übertönte Kiscas Schrei. Er drehte sich
einmal um sich selbst, dann stürmte er blindlings los. Krachend barst die transparente Kuppelwand
unter dem Anprall seines Körpers. Upper Kisca schien endgültig durchzudrehen. Seine Füße
zerstampften einige der Mikro-Roboter.
    Ich erkannte, daß er nicht mehr aufzuhalten war. Deshalb hielt ich Ausschau nach dem
Raupenrobot, der den Symbionten auf Kisca abgeschossen hatte. Er hockte in der geöffneten
Schleusenkammer. Lloyd schoß früher als ich und zerstörte die Maschine. Aber wir alle wußten, daß
die anderen nicht mehr lange auf sich warten lassen würden.
    In der Kuppel vermischte sich Upper Kiscas Brüllen mit einem anderen Schrei. Er ging mir durch
Mark und Bein. Der tobende Haluter hatte das Quallenwesen mit seinen Armen erfaßt und
zerquetscht. Er hielt es noch umklammert, als es längst nicht mehr lebte. Pinar Alto und Hisso
Rillos bemühten sich, ihn wegzuführen.
    Ich legte unterdessen die Sprengsätze aus. Anschließend aktivierte ich die Zünder durch
Fernsteuerung. In dreißig Sekunden würde die Halle sich in ein atomares Inferno verwandeln und
sicherlich die gesamte Plattform mit in den Untergang reißen.
    Alto hantierte fieberhaft an seinem Aktivierungsgerät für das Dimensionskatapult. Hisso Rillos
schleppte Kisca herbei.
    Unsere Eile erwies sich als rettender Faktor, denn kaum standen wir innerhalb des
Aktivierungsfeldes, als sich unzählige Öffnungen in den Hallenwänden bildeten. Tausende und aber
Tausende von Robotraupen ergossen sich gleich einer Sturzflut in die Halle.
    Rillos schrie auf, als Kisca sich von ihm losriß und aus dem Aktivierungsfeld taumelte.
    Aber niemand konnte ihn zurückholen, denn plötzlich keuchten wir unter dem reißenden Schmerz
der Strukturverwandlung.

13.
    Als ich die Augen aufschlug, blickte ich in ein lächelndes Gesicht mit hellblauen
Augen. Grübchen in den Wangen und einem dezent geschminkten Mund.
    Ich blinzelte verwirrt und richtete mich auf den Ellenbogen auf.
    Wo war die Halle mit dem eierlegenden Quallenmonstrum? Wo war das
Dimensionskatapult – und wo waren Fellmer Lloyd und die Haluter …?
    Das Mädchen – oder die junge Frau – drückte einen Schalter auf dem Tischchen an
meinem Bett nieder. Ein grünes Lämpchen flackerte auf und erlosch wieder.
    »Ich bin Schwester Maureen, Oberst Mokart«, sagte das Mädchen. »Doktor Abransky wird sich
gleich um Sie kümmern.«
    Mit einer halblauten Verwünschung sank ich in die Kissen zurück. Doch im nächsten Moment
schlug ich die Decke fort und schwang mich aus dem Bett.
    »Schwester, ich muß sofort mit Staatsmarschall Bull und mit Admiral Gatscholkew sprechen!«
stieß ich hervor. Erst dann merkte ich, daß ich völlig unbekleidet war. Hastig raffte ich die
leichte Bettdecke um meine Hüften.
    »Wer hat Ihnen erlaubt, das Bett zu verlassen?« fragte eine strenge Stimme von der Tür her.
Ein weißhaariger Mann im Arztkittel betrat das Krankenzimmer.
    »Entschuldigen Sie«, entgegnete ich und öffnete den Wandschrank, um meine Sachen
herauszuholen. »Hier geht es um mehr als um die Einhaltung ärztlicher Vorschriften. Sind wir hier
auf der Erde – oder auf Luna?«
    »Ich müßte Sie eigentlich zurückhalten«, sagte der Arzt bedächtig. »Doch anscheinend würden
Sie sich nicht zurückhalten lassen, junger Mann.«
    »Da haben Sie recht, Doc«, erwiderte ich ironisch. Hastig schlüpfte ich

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