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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fliege, die
vor ihm an der Wand herumkrabbelte. Bysiphere erwiderte den Blick, und in einer Minute
vollkommenen Schweigens maßen sich die Männer mit ihren Augen, als wollten sie sich
abschätzen.
    Schließlich sagte der Kapitän mit dröhnender Stimme: »Sie haben eine seltsame Art, jemand aus
dem Schlaf zu wecken, Doc.«
    »Ich wundere mich, daß Sie überhaupt schlafen können«, knurrte Bysiphere. »An Bord Ihres
Schiffes darben einhunderttausend Menschen, und Sie sitzen hier und dösen.«
    Orphon schlang einen Fuß um ein Bein des Kartentischs und zog den Tisch wieder zu sich heran.
Er schmatzte behaglich, als er seine Füße wieder auf die Tischkante legte.
    »Wie alt sind Sie, Doc?« erkundigte er sich.
    »Fünfunddreißig.«
    »In diesem Alter sollte man allmählich jede Art von Idealismus abgelegt haben«, meinte Orphon.
»Auch das Mitgefühl für andere.«
    Bysiphere fühlte, daß seine Erregung wuchs.
    »Wann erreichen wir endlich das Solsystem?« fragte er. »Vor über neun Stunden hätten wir
bereits dort eintreffen sollen.«
    »Ich habe Sie nicht angelogen«, entgegnete Orphon. »Aber offenbar ist Ihnen entgangen, daß wir
vor neuneinhalb Stunden das Solsystem wieder verlassen haben.«
    »Was?«
    Orphon machte eine müde Handbewegung. »Setzen Sie sich, Doc«, sagte er. »Lassen Sie sich von
einem erfahrenen Mann etwas erzählen.«
    »Einen Augenblick!« rief Bysiphere. »Sie können mir nicht irgendeine Geschichte erzählen. Ich
will wissen, was hier geschieht. Wieso haben wir das Solsystem wieder verlassen?«
    »Die Antwort liegt auf der Hand«, sagte er. »Aus allen Teilen der Galaxis treffen
Flüchtlingsschiffe im Heimatsystem ein. Trotz aller FpF-Schiffe und der ergriffenen
Vorsichtsmaßnahmen wurden bisher achtundneunzig Kolonialwelten von den Zeitpolizisten
angegriffen. Die Kolonisten sind nach Terra gekommen, um Hilfe und Schutz zu verlangen. Auf der
Erde herrschen fast chaotische Zustände.« Orphon verschränkte beide Arme über der Brust. »Wissen
Sie jetzt, warum man die HAPPY OLDTIME weggeschickt hat? Es war kein Platz mehr für unsere
Passagiere.«
    Bysiphere starrte den Kapitän an.
    »Sie haben sich einfach wegschicken lassen?« fragte er fassungslos. »Warum … warum haben
Sie mich nicht benachrichtigt?«
    Orphon hob hilflos beide Hände.
    »Hätte ich den Interkom einschalten und Sie zu mir rufen sollen?« brummte er. »Hätte ich für
alle Passagiere hörbar sagen sollen, daß man uns nicht mehr aufnehmen kann, weil die Planeten des
Solsystems mit Flüchtlingen überfüllt sind? Mann, das hätte zu einer Panik an Bord geführt.
Außerdem bezweifle ich, daß Sie an der Entscheidung, die von den terranischen Behörden getroffen
wurde, etwas geändert hätten. Auch als Stellvertreter von Dr. Geoffry Waringer haben Sie keine
Sonderrechte.«
    Langsam wandte sich Armond Bysiphere ab und blickte zu den Kontrollen hinüber. Was, wenn die
einhunderttausend Kolonisten aus dem Yardin-System davon erfuhren?
    Bysiphere hörte, wie Dubak Orphon aufstand und auf ihn zukam. Eine schwere Hand legte sich auf
die Schulter des Hyperphysikers.
    »Nehmen Sie es sich nicht zu sehr zu Herzen«, sagte Orphon. »Jeder kann einmal Pech
haben – und diesmal traf es uns.«
    Mit einem Ruck befreite sich Bysiphere aus dem Griff des Kapitäns. Empört starrte er Orphon
an.
    »Sie reden, als hätten Sie einhunderttausend Ballen Stoff oder Samensäcke im Schiff!« rief er.
»Es war verantwortungslos von Ihnen, so viele Menschen an Bord aufzunehmen. Ich werde dafür
sorgen, daß Sie zur Verantwortung gezogen werden.«
    Orphon stemmte beide Hände in die Hüften. Es war ihm nicht anzumerken, ob er sich durch
Bysipheres Worte getroffen fühlte.
    »Ich habe einen Funkbefehl meiner Gesellschaft, so viele Flüchtlinge wie nur möglich an Bord
zu nehmen. Das habe ich getan.«
    »Sie haben den doppelten Beförderungspreis verlangt«, klagte ihn Bysiphere an.
    »Richtig«, gab Orphon zu. »Zwanzig Solar sind kein Vermögen. Jeder kann so viel bezahlen. Was
glauben Sie, wenn die Flüchtlinge das Schiff verlassen, wieviel Zeit ich für Renovierungsarbeiten
verliere? Ich bin Geschäftsmann, Dr. Bysiphere.«
    »Daran besteht kein Zweifel«, sagte Bysiphere bitter. »Was liegt Ihnen am Schicksal der
Menschen an Bord Ihres Schiffes!«
    Orphon grinste und wandte sich schulterzuckend ab.
    »Was tun wir jetzt?« fragte Bysiphere.
    »Wir fliegen in Richtung Wega-Sektor«, antwortete Orphon,

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