Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums
Beriot.
»Wurde das Beiboot zerstört?« fragte er.
»Nein«, sagte Dephin.
»Aber es kann nur unten in der Ebene niedergegangen sein«, beharrte Beriot. »Warum kann ich es nicht sehen?«
»Die Ebene ist sehr groß«, erwiderte Dephin. »Wir sind drei Tage terranischer Zeitrechnung marschiert, um hierher zu gelangen.«
Beriot schluckte. Er wußte jetzt, warum er die KC-1 nicht sehen konnte. Sie war zu weit entfernt.
Unter diesen Umständen hatten sie keine Chance, das Schiff lebend zu erreichen. Die Hyperstrahlung würde sie vorher töten. Auch wenn die anderen Männer Schutzanzüge trugen, konnten sie nicht auf Rettung hoffen.
Dephin umging eine Horde von Kristallwesen, die sich vor ihnen aufgebaut hatten. Im Vergleich zu dem Paladin wirkten die Kreaturen geradezu unbeweglich.
Am Fuß des Berges konnte Beriot jetzt ein paar dunkle Punkte sehen. Das mußten die anderen Mitglieder des Einsatzkommandos sein. Wenn Beriot sich nicht täuschte, bewegte sich eine Gruppe von Kristallrobotern auf die Korvettenbesatzung zu.
Beriot war so aufgeregt, daß seine Handflächen feucht wurden. Unwillkürlich fürchtete er dieses Zusammentreffen.
Paladin zerstampfte ein paar hundert Kristallkäfer, die aus einem Loch im Boden hervorquollen und angriffen.
Das Gelände wurde flacher, und Dephin beschleunigte seine Gangart.
Gleich darauf konnte Beriot einen der Männer unten im Tal winken sehen. Er nahm an, daß Dephin und die Thunderbolts mit der Gruppe im Tal in Sprechfunkverbindung standen und Hohles Männer bereits unterrichtet hatten, wer der geheimnisvolle Fremde war.
Paladin erreichte sein Ziel. Beriot sah, daß die meisten Männer wie bereift aussahen. Er nahm an, daß sie in einen Kristallregen geraten waren.
»Das ist Doktor Beriot«, sagte Dephin ohne Umschweife.
»Sicher interessiert Sie, wie ich auf diesen Planeten gekommen bin«, sagte der Chefphysiker der CREST IV. »Ich war …«
»Warten Sie«, unterbrach ihn Dr. Armond Bysiphere. »Lassen Sie mich schnell eine Frage stellen. Was halten Sie von den seltsamen Erscheinungen, die die Kristalle immer stärker strahlen lassen?«
»Die Kristallmaterie auf diesem Planeten hat starke Ähnlichkeit mit Howalgonium.« Beriot sah, wie Bysiphere bei diesen Worten triumphierend nickte. Er schien eine ähnliche Behauptung aufgestellt zu haben. »Der gesamte Planet scheint zu pulsieren«, fuhr Beriot fort. »Ich möchte keine Unruhe auslösen, aber wenn wir nicht schnell genug verschwinden, wird uns die Hyperstrahlung töten.«
Bysiphere sagte: »Das befürchte ich auch. Deshalb sollten wir uns nicht mit Diskussionen aufhalten, sondern möglichst schnell zum Schiff zurückkehren.«
Beriot blieb stehen. Einer der Roboter hatte ihm einen Reserveanzug überreicht, den er nun anzulegen begann.
»Dephin sagte mir, daß die KC-Eins drei Tagesmärsche von hier entfernt steht«, sagte er. »Bis wir sie erreicht haben, ist die Strahlung so stark geworden, daß sie uns töten wird.«
Er überlegte einen Augenblick.
»Warum teleportiert Gucky nicht zur Korvette und fliegt sie hierher?« erkundigte er sich. »Dazu müßte der Kleine doch in der Lage sein.«
»Natürlich«, antwortete Gucky. »Aber ein Teleportersprung würde mich überall hinbringen, nur nicht an Bord unseres Schiffes.« Er berichtete in knappen Worten, was sich bei seinem ersten Teleportersprung ereignet hatte. Beriot erfuhr, daß Gucky ebenfalls einen Verjüngungsprozeß durchgemacht hatte. Allerdings hatte die Regenerierung des Mausbibers wesentlich länger gedauert. Das lag wahrscheinlich an den parapsychischen Fähigkeiten Guckys.
»Gucky scheidet also als möglicher Retter aus«, stellte Beriot fest.
»Sie haben mich trotzdem auf eine Idee gebracht, Doc«, sagte Hole Hohle. »Es ist sinnlos, wenn wir alle losmarschieren. Einen Drei-Tage-Marsch würden wir nicht überstehen. Deshalb wird sich der schnellste Teilnehmer des Kommandos auf den Weg machen.«
»In Ordnung«, sagte Dephin, der sofort verstanden hatte.
»Der Paladin erreicht eine Stundengeschwindigkeit von einhundertzweiundsechzig Kilometern«, sagte Hole Hohle. »Dr. Beriot, Sie und Armond Bysiphere können uns vielleicht sagen, ob das schnell genug ist, um uns zu retten.«
»Wir wissen nicht, wie schnell sich die Strahlung verstärkt«, sagte Bysiphere. »Vielleicht ist der Paladin unsere Chance.«
»Seien Sie nicht zu optimistisch«, warnte Iwan Goratschin. »Niemand von uns weiß, was sich im Augenblick in der Nähe des Schiffes
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