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Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums

Titel: Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie vorhaben.«
    »Verstanden!« gab Tschubai zurück. »Ich werde vorübergehend die Gefahrenzone verlassen.«
    Das Pulsationstriebwerk in seinem Aggregattornister flammte auf. Raketengleich schoß Ras Tschubai in den düsteren Himmel. Die Mikroroboter verfolgten ihn etwa zwanzig Meter weit, dann kehrten sie um.
    Professor Tschu lächelte voller Selbstironie, als er seinen Kombistrahler zog, auf Desintegratorwirkung schaltete und Kurs auf das Vorderteil Claras nahm. Ausgerechnet er, der sich immer gegen physische Gewaltanwendung einsetzte, sah sich gezwungen, von einer Vernichtungswaffe Gebrauch zu machen. Wenn der Gegner nicht über Geist verfügte, konnte man ihm eben auch nicht mit geistigen Waffen beikommen. Außerdem handelte es sich nur um Maschinen.
    Der Angriff der Roboter traf ihn nicht überraschend. Mit breit gefächertem Desintegratorstrahl zerstörte er auf Anhieb sechs der scheibenförmigen Maschinenwächter. Die anderen behielten ihren Angriffskurs unverändert bei. Sehr variabel war ihre Programmierung demnach nicht.
    Tschu vergrößerte die Lücke in der Front der Roboter und stieß hindurch. Er flog rückwärts und beachtete den Schwarm nicht, der ihn von hinten unter Feuer nahm. Ein gewisses Risiko ließ sich nicht vermeiden.
    Allmählich lockte er immer mehr Roboter vom Vorderteil des Ungeheuers fort. Nach einigen Minuten umgaben sie ihn wie eine silbrig schimmernde Wolke. Der Kosmopsychologe wehrte sich mit majestätischer Ruhe. Doch diese Ruhe war nur äußerlich, scheinbar von der Einsicht in die Unvermeidbarkeit der Gefahr bestimmt. Von Zeit zu Zeit vernahm er das bedrohliche Aufheulen der Umformerbank seines Energieaggregats. Auf die Dauer würde er nicht durchhalten können.
    Er sah sich um. Die gesamte Roboterarmee schien sich auf ihn zu konzentrieren. Die vordere Hälfte Claras war von den Wächtern entblößt.
    »Jetzt, Ras!« schrie er ins Mikrophon. »Viel Glück!«
    »Wir beide können es brauchen«, antwortete der Teleporter.
    Aufatmend registrierte Tschu Piao-Teh, daß Tschubai den Deflektorschirm seines Kampfanzugs aktiviert haben mußte. Obwohl die Glut des Pulsationstriebwerks einmal kurz aufleuchtete, blieb der Teleporter unsichtbar.
    Professor Tschu zog sich weiter zum hinteren Ende des Ungeheuers zurück. Er landete zwischen einigen hoch aufragenden Stacheln. Die Kleinroboter stießen sofort nach. Doch die Stacheln zwangen sie zu komplizierten Ausweichmanövern. Ihr Feuer wurde unkonzentriert, sporadisch und wirkungslos.
    Tschu Piao-Teh atmete auf. Er schoß nur noch auf Ansammlungen mehrerer Roboter.
    »Ich habe das Orientierungsorgan Claras entdeckt«, kam es aus dem Helmempfänger. »Ein kleines, linsenartiges Gebilde, kaum zu erkennen. Anscheinend ist es reizempfindlich für Wärmestrahlung. Möglicherweise auch für Individualimpulse. Ich versuche, mit meiner Helmlampe eine Reaktion zu erzeugen.«
    Der Kosmopsychologe begriff, was das bedeutete. Um Lichtstrahlen von außen nach innen oder umgekehrt dringen zu lassen, würde Tschubai seinen Deflektorschirm desaktivieren müssen. Damit wäre er wieder sichtbar für die Roboter.
    »Viel Glück!« wünschte er Tschubai. »Hier geht alles nach Plan.«
    Er biß die Zähne zusammen und schaltete sein Pulsatortriebwerk ein. Sogleich stieg er aus dem Bereich der Stacheln heraus. In zwanzig Metern Höhe bremste er ab, schaltete für kurze Zeit seinen Schutzschirm aus und schleuderte eine Desintegrations-Handgranate auf Claras Rücken.
    Eine Wirkung auf die widerstandsfähige Körperhülle des Ungeheuers war nicht zu erkennen. Lediglich einige Roboter lösten sich in grünliche Gasschwaden auf.
    Die anderen Wächter stürzten sich von drei Seiten zugleich auf Tschu. Ihre Waffenstrahlen belasteten die Umformerbank des Schutzschirmaggregats erneut bis an die Leistungsgrenze. Tschu konnte nur hoffen, daß der Teleporter bald einen wirksamen Erfolg erzielte, sonst würde er schließlich doch der Übermacht erliegen. Er wagte es jedoch nicht, sich wiederum in die Deckung der Stacheln zu retten oder auf eine Distanz auszuweichen, die außerhalb des Wachtbereichs der Roboter lag. Dadurch hätte er es den Wächtern nur ermöglicht, Ras Tschubai zu orten und anzugreifen. Die rote Warnlampe über Tschus Augen flammte auf. Er sackte einige Meter ab, da die Sicherheitsautomatik zur Stabilisierung des Individualschirms dem Antigravaggregat Energie entzog. Unmittelbar über einem bedrohlich aussehenden Riesenstachel wurde der Sturz aufgefangen.

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