Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
niemals Befehle oder Anordnungen. Demjenigen, der diese Empfehlungen nicht beachtet, erwachsen daraus keine Nachteile, aber wir richten uns gewöhnlich nach diesen Empfehlungen.«
    »Und was wird geschehen, wenn das Schiff über dem Planeten erscheint?«
    »Wir werden große Mühe haben, die Landeerlaubnis durchzusetzen.«
    »Das fürchte ich auch«, sagte Major Mareaux dumpf. »Das wird eine schwere Landung für Sie werden, Kommandant Bontainer.«
    Vivier sah ihn an.
    »Ich weiß«, sagte er. »Aber es wird unter Umständen eine reizvolle Aufgabe für Sie alle und auch für mich.«
    Er sah auf das Bordchronometer.
    »Es ist noch viel Zeit bis zur Landung. Vertrittst du mich, John?«
    Sanda nickte und sagte:
    »Natürlich! Du bist in deiner Kabine?«
    »Ja, mit Oomph.«
    Wieder hatte an Bord eines Schiffes das Rätselraten angefangen. Die Mannschaft, gemischt aus wissenschaftlichem Personal und der Schiffsbesatzung, sah den Lourener und wußte nichts mit ihm anzufangen, außer sich bei Bontainer zu beschweren, wenn ihnen etwas Kleines, Glitzerndes oder offensichtlich Wertvolles fehlte. Sanda hatte inzwischen angeregt, ein Komitee zu gründen, das Amber regelmäßig aufsuchte, seine Kabine leerte und die Gegenstände über Bordinterkom ausrufen lassen sollte. Bontainer hatte abgelehnt: Auf diese Weise würde eine Menge von Gesprächsstoff und Unruhe, die sich sonst auf ihn konzentrieren würde, unterbleiben. Welche Funktion Amber wirklich besaß, wußten nur insgesamt zehn Menschen.
    Hätte jemand der Unterhaltung in Bontainers Kabine gelauscht, hätte er gewußt, warum der dürre, kichernde und Fremdwörter erfindende Lourener ständig im Schiff umherspazierte.
    »Große Abenteuerlichkeit, ein neuiges Kommandieren, eh, Vivier?« fragte der Lourener. Er und Vivier hatten Kaffeebecher vor sich stehen, auf denen der Schriftzug des Schiffes eingepreßt war.
    »Mein neues Kommando leidet unter den gleichen Krankheiten aller solcher Unternehmungen. Wie ist die Stimmung?«
    »Von oben nach hinunter, Vivier?« fragte Oomph kichernd, dann hüstelte er und griff mit Spinnenfingern nach dem Becher. Er schlurfte geräuschvoll, rülpste diskret und sagte dann:
    »Drei SolAb-Agenten, sie bestehen aus Muskeln, Knochen und Mißtraulichkeit.«
    Das wußte Bontainer inzwischen sehr genau.
    »Sie mißtrauen auch den Wasserhähnen der Duschen«, sagte er. »Richtet sich ihr Mißtrauen gegen mich?«
    »Nicht richtig, Vivier. Sie weisheitlich, zu loyal und integer.«
    »Wie schön. Und weiter?«
    »Crew. Sie unterscheidlich. Teilweise begeisterlich von Kommando, weil knapp und klarheitlich, teilweise unsicherhaft, weil dich Fehleinschätzung.«
    Bontainer lachte.
    »Wie reagiert Mareaux?«
    »Ein Wort: Nachdenklichkeit.«
    »Erkläre das bitte etwas genauer und, wenn möglich, etwas weniger eigenwillig.«
    Oomph Amber kicherte, die Federn seines Halsrings sträubten sich, dann fuhr er fort:
    »Mareaux wissen, du unschuldig daran, ihn übergangen wurde. Er dich nicht lieben, aber er wissen, du guter Skipper, eh? Er glaubt, nicht in Haut Bontainer stecken müssen … können.«
    »Du meinst also, er überlegt sich, ob meine Position nicht doch etwas zu unsicher wäre?«
    »Richtiglich. Er dich nicht Beneidung um Kommando. Er schweigen wegen Rhodan, um nicht Auffälligkeit Nicht-Sympathie.«
    »Er wartet ab, um Rhodan gegenüber nicht aufzufallen.«
    »Recht, Vivier. Sieh hier … Beute!«
    Der Lourener streckte seine schmale, knöcherne Hand aus und zeigte Bontainer den Gegenstand, der auf dem Handteller lag. Das war neu. Bisher hatte der unverbesserliche Kleptomane, seine Diebstähle unsichtbar durchgeführt und die Beute verborgen.
    Bontainer machte eine blitzschnelle Bewegung und riß die schwere Pilotenuhr aus der Hand des Fremdrassigen. Er drehte sie um, bemerkte die federnde Metallspange, die sie hielt und las darauf in winziger Schrift den Namen des Ersten Offiziers.
    »Mareaux' Uhr! Bist du wahnsinnig?«
    »Lüsker gänzlich«, kicherte Oomph.
    »Das macht uns so beliebt wie Schwefelwasserstoff im Wohnzimmer«, sagte Bontainer. »Du gestattest, daß ich Mareaux das Ding persönlich zurückgebe?«
    Er trank seinen Kaffee aus und verließ die Kabine, nicht ohne sich vergewissert zu haben, daß jedes Fach verschlossen und gesichert war. Die Plastiktür würde Amber wohl nicht stehlen.
    Schließlich fiel das Schiff in das Einstein-Kontinuum zurück.
    Weit voraus, auf den Panoramaschirmen deutlich zu erkennen, schimmerte die rote

Weitere Kostenlose Bücher