Silberband 042 - Das Zeitkommando
Teleportation herzustellen.
Dann entmaterialisierten sie, ohne daß der verwirrte Kommandant es überhaupt bemerkt hätte.
Er hatte jetzt ganz andere Sorgen.
Nayn Ichtrac gab sich keine Mühe, sein Erschrecken über das urplötzliche Auftauchen der Fremden zu verbergen. Er hätte es auch nicht gekonnt, denn diesmal gab es keine Erklärung für ihn.
Und Rhodan hatte keine Zeit, ihm eine zu geben.
»Ihr Zentralplanet Scimor wird von den Maahks angegriffen. Es handelt sich um eine Flotte, die vor den Arkoniden flüchtete und bis hierher gelangte. Damit tritt die Aktion Rettungsstation in Kraft. Die Lemurer werden hierher flüchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich würde Ihnen raten, das Labor abzusichern, damit niemand eindringen kann.«
»Warum sollte ich das tun? Es wird kein Experiment durchgeführt, und ich habe nichts zu befürchten.«
Rhodan konnte ihm nicht sagen, was geschehen würde. Er hatte nur versucht, dem Wissenschaftler einen Hinweis zu geben. Es war einfach eine Reaktion gewesen, mehr nicht.
Dieser Teil der Vergangenheit durfte nicht korrigiert werden.
Selbst Noir durfte nun nicht mehr eingreifen.
»Schon gut, Ichtrac, es war nur ein Gedanke von mir. Wo sind unsere Spezialanzüge? Wurden sie gebracht?«
»Im Nebenraum. Was haben Sie vor? Wollen Sie in Ihre Zukunft zurückkehren?« Erst jetzt schien er sich an das zu erinnern, was er vorher erfahren hatte. Sein faltiges Gesicht wurde noch älter, als es ohnehin schon war. »Die Maahks! Sie werden hier landen, und in einigen Jahrtausenden …«
Rhodan sah ihn scharf an.
»Wir werden dafür sorgen, daß sie nicht landen, Ichtrac. Und Sie werden uns dabei helfen. Noch ist kein Alarm gegeben worden, noch weiß auch Hosessos nicht, was geschehen ist. Aber das kann nur noch Minuten dauern, und es ändert auch nichts mehr. Doch der Strom der Flüchtlinge wird bald einsetzen. Sechzigtausend werden es sein. Der Rest der Lemurer in diesem System …«
Ohne eine Entgegnung abzuwarten, liefen die drei Männer und Gucky in den bezeichneten Raum und legten in fieberhafter Eile ihre terranischen Kampfanzüge wieder an. Erst jetzt fühlten sie sich sicher und geborgen. Selbst die Giftatmosphäre der Oberfläche würde ihnen nichts mehr anhaben können.
Als sie in den Kontrollraum zurückkehrten, betätigte Nayn Ichtrac gerade einige Kontrollen. Gucky, der in seinen Gedanken las, sagte:
»Keine Sorge, Perry, es ist die Panzerplastverkleidung, die den Zeittransmitter von der Außenwelt isoliert. Damit verhindert Ichtrac, daß jemand dort eindringen kann. Die Einstellung kann auch nicht mehr verändert werden, da die Kontrollen spezialblockiert wurden.«
»Gut so. Dann können wir uns jetzt unserer eigentlichen Aufgabe widmen. Wo steckt Ichtrac?«
»Er verschließt die Eingänge. Zwar hat er noch keine Ahnung, was alles passieren wird, und es würde ihm auch nicht helfen, aber im Unterbewußtsein sieht er vielleicht die Gefahr voraus. Bei einem Zeitspezialisten wäre das auch kein Wunder.«
Asi Movogt kam in den Kontrollraum. Ohne erstaunt zu sein, musterte er die Gäste seines Herrn und Meisters, dann meinte er:
»Soeben wird Vollalarm gegeben. Die ersten Flüchtlinge trafen schon ein und gaben die ersten Berichte ab. Es muß grauenhaft sein …«
Das Stampfen der unsichtbaren Maschinerie im Untergrund war stärker geworden. Der Boden der Kontrollzentrale vibrierte. Ichtrac kam aufgeregt hereingestürzt.
»Es sind zweihundertfünfzig Schiffe, unförmige Riesenwalzen mit verheerenden Waffen. Scimor ist verloren, trotz der großartigen Abwehrsysteme.« Er ging zu Rhodan und nahm dessen Arm. »Können Sie wirklich nicht helfen, Pasarat? Es muß doch möglich sein, durch eine geringfügige Änderung ein harmloses Paradoxon herbeizuführen, um wenigstens das Ärgste zu verhüten.«
»Gerade Sie, Ichtrac, sollten wissen, welche Folgen das haben könnte. Es tut mir leid, aber wir dürfen nicht eingreifen.« Rhodan nickte Noir zu. »Andre, Sie müssen die Beeinflussung erneuern. Auch bei Movogt. Während unserer Abwesenheit darf keine Panne eintreten.«
Noir nahm sich die beiden Lemurer erneut vor und sorgte dafür, daß der Hypnoblock diesmal länger erhalten blieb.
Rhodan hatte inzwischen noch einmal Koczons Berechnungen hervorgeholt und studierte sie aufmerksam. Dann flüsterte er mit Gucky und Kakuta.
Er sah auf die Uhr.
»Es dauert noch zwei Stunden, ehe das beschädigte Schiff der Maahks hier eintrifft und landet. Wir sollten vorher dort
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