Silberband 042 - Das Zeitkommando
Zehntausende von Einzelinformationen und brachten diese wahrhaft umwerfende Menge von Informationen in Bezug zueinander. Nur die fast lichtschnelle Arbeitsweise dieses Superhirns war in der Lage, die Arbeit in einem Zeitraum durchzuführen, der die Wartenden nicht um Jahre altern ließ.
Und noch immer waren die Ergebnisse nicht restlos fertig – es würde noch Tage dauern.
»Sir?« fragte Julian Tifflor.
»Ja?«
»Ständig laufen Meldungen ein. Alle diese Meldungen besagen nur eines: Immer wieder erscheinen Dolans in unserem Einflußbereich. Sie tauchen nur vereinzelt auf, aber sie richten ungeheuren Schaden an. Es sollte etwas unternommen werden. Mehr, als wir bisher unternahmen – etwas, das den Kern der Auseinandersetzung trifft.«
Rhodan nickte zustimmend und sah wieder in Richtung der Haluter.
Icho Tolot schaukelte seinen Oberkörper hin und her und bewegte unruhig die vier Arme.
»Ich ahne, worauf Sie hinauswollen«, sagte er.
»Und ich glaube zu wissen, wohin Sie wollen!« dröhnte das gewaltige Stimmorgan Fancan Teiks.
Rhodan lächelte und schwieg.
»Hier eine Meldung«, sagte Mercant und hob den Arm. »Sie dürfte im richtigen Augenblick eintreffen und die Sache meinen, über die wir verhandeln.«
»Bitte!« Rhodan entspannte sich und lehnte sich zurück. Er betrachtete nachdenklich die dreidimensionale Wiedergabe der Galaxis, in der die Lichter die verschiedenen Zonen bedeuteten. Die weit auseinandergezogenen weißen Punkte – Sonnen, in deren Nähe man Kolonien oder Stützpunkte errichtet hatte – ließen die Ausdehnung des Imperiums erkennen.
»NATHAN hat eine Teillösung erarbeitet«, sagte Mercant. »Ich überblende auf den Mitschnitt der ersten Meldung, die das Rechenzentrum abgegeben hat. Sie dürfte für alle hier Anwesenden von größter Aktualität sein.«
Es war, als ob eine unsichtbare Hand zwischen die versammelten Terraner und Haluter gegriffen hätte. Urplötzlich stand die Spannung fast greifbar im Raum.
»Ich höre!« sagte Rhodan halblaut.
»Das hyperinpotronische Rechenzentrum sieht sich außerstande, jetzt schon eine Generallösung des Problems anzugeben. Die bisher erfolgten Informationen, etwa acht Zehntel, sind restlos verwertet worden. Ich biete eine Teillösung an, deren Wahrscheinlichkeitsgehalt zu vierundneunzig Prozent gegeben ist. Ich muß Sie alle warnen: Diese Teillösung besteht aus nur einem einzigen Satz.
Das Problem kann gelöst werden, wenn weitere Informationen von Halut geholt werden.
Ich wiederhole:
Der Fragenkomplex, dessen Aufgliederung und logische Erklärung ich anstrebe, kann im Moment nur teilweise gelöst werden. Da die noch ausstehenden Informationen nicht in der Schwierigkeitsklasse sind, in der ich sie benötige, brauche ich weitere spezialisierte Informationen. Sie sind, nach meiner Erfahrung, nur auf dem Planeten Halut zu holen und auch nur dann, wenn dort kein Informationsverbot besteht. Ende.«
Rhodan, Bully, Mercant und Tifflor blickten sich schweigend an.
Sie wußten, was logischerweise kommen mußte. Und Rhodan holte tief Luft. Er starrte das regungslose Profil Atlans an, der neben ihm saß.
Die Augen der riesigen Wesen, die ihre Freundschaft zu Terra mehr als einmal unter Beweis gestellt hatten, konzentrierten sich auf den Mann, der vor ihnen saß. Rhodan stand auf, ging unruhig einige Schritte und sagte dann, als entschlösse er sich gegen seine bessere Überzeugung, in leisem Ton:
»Tifflor – meine Herren. Freunde von Halut. Sie haben alles gehört und miterlebt. Ständig werden uns schwere Verluste zugefügt. Es sind die Dolans mit ihren Kommandanten, den Zweitkonditionierten.
Diese Zweitkonditionierten sind zumindest biologisch mit Halutern identisch. Wenn es jemandem gelungen ist, die Haluter zu befrieden – wer immer das auch war oder ist! –, dann können wir durch das, was diesen Frieden hervorgerufen hat, auch die Zweitkonditionierten beeinflussen. Wir wollen sie keineswegs in abgeklärte Wesen, die ihre letzten Tage in stiller Betrachtung ausfüllen, verwandeln, beeinflussen oder zwingen. Wir wollen nur eines:
Ruhe innerhalb der Grenzen!
Keine Toten mehr, keine Materialverluste in Größenordnungen von Milliarden … nur eines: Ruhe und Frieden! Also müssen wir diese Waffe suchen. Ich nenne sie Waffe, weil mir kein anderes Wort sinngemäßer erscheint als dieses. Eine Waffe, mit der wir den Frieden erzwingen könnten. Wir müssen sie gegen die Zweitkonditionierten anwenden.«
Mercant wartete, bis
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