Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gänge steckenbleiben. Bringen Sie den Yrek mit. Und nun hören Sie gut zu …«
    Ein wenig später berichtete Mervin über Telekom:
    »Der Yrek schwankt zwischen Angst und Hoffnung. Angst hat er vor dem Schiff, und gleichzeitig hofft er auf prachtvolle Geschenke. Der arme Kerl wird schrecklich enttäuscht sein, wenn alles kaputt ist.«
    Inzwischen versuchten Kurohara und Kharon, es sich in der Zentrale gemütlich zu machen. Die Notbeleuchtung funktionierte, wenn sie auch nicht mehr viel Licht gab. Die Batterien hatten sich fast erschöpft. Die Tür zum Nebenraum, in dem der tote Kommandant ruhte, wurde geschlossen. Kharons Versuche, den heilgebliebenen Panoramaschirm zu aktivieren, schlugen fehl. Jede Energiezufuhr blieb aus.
    »Da sitzen wir hier drin wie die Blinden«, knurrte er. »Kein angenehmes Gefühl. Wenn die Unbekannten wiederkommen, die den Explorer fertigmachten, haben sie uns beim Wickel.«
    Kurohara deutete auf das Buch, das auf dem Tisch lag.
    »Bald werden wir alles wissen. Ich will nur noch warten, bis Mervin hier ist. Dann lese ich laut vor. Neup Erhel kann ebenfalls mithören und aufzeichnen. Dann wissen unsere Leute Bescheid. Vielleicht ist es wichtig.«
    Mervin stolperte etwas benommen in den Raum. Bei der Hand hielt er den an allen Gliedern bebenden Marata, der nun in der Tat nicht mehr dem tapferen Häuptling der Yreks ähnelte. Man wies ihm einen Sessel an, in dem er sich verschüchtert zusammenkauerte.
    Auch Mervin setzte sich. Er war blaß.
    »Himmel, wie konnte das passieren? Ich habe die Toten draußen im Gang gesehen. Es muß furchtbar gewesen sein. Was ist mit dem Buch, das Sie fanden, Kommandant?«
    »Wir werden es bald wissen. Zuerst habe ich Hunger.«
    Sie packten ihre Vorräte aus und aßen. Auch der Yrek bekam seinen Anteil ab und schlang ihn gierig hinunter. Dann hockte er wieder apathisch in seinem Sessel und wartete.
    Nach der Mahlzeit, die außer dem Yrek niemandem richtig schmecken wollte, nahm Kurohara das Tagebuch des toten Kommandanten, schlug es auf und begann dann langsam und deutlich zu lesen …
    Tagebuch des Kommandanten
Major Gun DeLabrin
Explorerschiff EX-1068
Freitag, den 14. Oktober 2436
    Ich hätte wissen müssen, daß der Freitag Unglück bringt, und es wäre klüger gewesen, den Start zu verschieben. Aber nun ist es zu spät, und mir bleibt nur wenig Zeit. Der Übersicht halber setze ich das Datum auch bis zu dem Tag folgerichtig ein, an dem ich mit diesem Tagebuch begann. Ich will versuchen, möglichst genau zu sein, und hoffen, daß meine letzte Arbeit nicht umsonst ist.
    Wir hatten den Auftrag, die Kleine Magellansche Wolke anzufliegen und eine Erkundung vorzunehmen. Mir war bekannt, daß bereits einige Schiffe in dieser verhältnismäßig kleinen Galaxis verlorengingen. Ich war daher fest entschlossen, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Das tat ich gleich von Anfang an insofern, daß ich mir Zeit ließ. Erst am Mittwoch, dem 13. November, erreichten wir den Rand der KMW.
    Donnerstag, 21. November 2436
    Eine Woche hielten wir uns in den Randbezirken auf, ohne mit fremden Schiffen Kontakt zu bekommen oder gar eine Spur der eigenen vermißten zu finden. Der Hyperfunk-Empfänger blieb stumm.
    Bis heute.
    Es gelang der Funkzentrale, unverständliche und scheinbar völlig sinnlose Impulse aufzufangen und aufzuzeichnen. Die Peilorter ermittelten als Ausgangspunkt der relativ kurzen Sendung einen Stern, zweihundert Lichtjahre entfernt. Die Fernortung gab uns das Vorhandensein von zwei Planeten an. Einer von ihnen wies gute Lebensbedingungen auf.
    Wir blieben im Orterschutz der Sterne, die auf dem direkten Anflugkurs standen. Die Funkimpulse wiederholten sich noch zweimal, um dann für immer zu verstummen. Sie kamen einwandfrei vom zweiten Planeten der hellblauen Sonne, die wir vorher angepeilt hatten.
    Der Stern war noch zwei Lichtjahre entfernt, und wir näherten uns ihm mit vorsichtigen Linear-Kurzetappen.
    Wer beschreibt unsere Überraschung, als wir schließlich feststellen mußten, es beim zweiten Planeten mit einer erdähnlichen Welt zu tun zu haben, die wahrhaft paradiesische Lebensbedingungen aufwies. In blauen, warmen Meeren lagen kleinere Kontinente und Tausende von Inseln, oft durch Untiefen oder schmale Landbrücken miteinander verbunden. Selbst Rotation und Klima stimmten nahezu mit den Bedingungen überein, die wir von Terra her gewohnt waren.
    Ich willigte ein, als meine Offiziere eine Landung vorschlugen. Wir waren nun bald sechs Wochen

Weitere Kostenlose Bücher