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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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systematische Aktion, die nur von Leuten durchgeführt worden sein konnte, die mit der Technik des Raumflugs vertraut gewesen waren.
    Vielleicht sogar von der Besatzung der EX-1068 selbst.
    Die Tür zu einem kleinen Nebenraum stand offen. Kurohara ging neugierig näher – und entdeckte den Toten.
    Er lag auf einer Couch, lang ausgestreckt und in der Uniform des Kommandanten. Da sein Gesicht nach unten gekehrt war, konnte Kurohara das Gesicht nicht erkennen, aber er zweifelte keinen Augenblick daran, daß es sich nur um Major Gun DeLabrin handeln konnte.
    »Kommen Sie her, Kharon. Der Major ist noch nicht so lange tot wie die anderen. Sehen Sie sich ihn genau an. Was fällt Ihnen auf?«
    »Er ist tot – wenn Sie das meinen, Kommandant. Er liegt auf dem Bauch, und er scheint auch an derselben Krankheit gestorben zu sein wie die anderen.«
    »Richtig, das deckt sich mit meinen Beobachtungen. Aber ich meinte etwas anderes. Seine Haltung, Kharon. Er liegt nicht nur einfach da. Ich glaube, er wollte uns im Tode noch etwas mitteilen.«
    Jetzt sah sich Kharon den Toten genauer an. Dann nickte er.
    »Sie könnten recht haben, Kommandant. Sein rechter Arm und die Hand. Der Zeigefinger ist ausgestreckt, und er deutet genau auf den roten Kasten dort. Was ist das?«
    »Ein Umwälzgebläse für die Frischluftversorgung. Der Tod muß schnell, aber nicht überraschend eingetreten sein. Er hatte noch Zeit, sich so hinzulegen, daß er uns einen Hinweis geben konnte – den mit dem ausgestreckten Zeigefinger.«
    Der Kasten war rot angestrichen und hing dicht über der Couch unter dem Grillmuster der Klimaanlage. Er war durch eine kleine Tür verschlossen. Kurohara wußte, daß man sie mit einem elektronischen Signalschlüssel öffnen konnte, der für alle Umwälzgebläse gleich war. Er konnte sich nicht dazu entschließen, in den Taschen des Toten nach dem Schlüssel zu suchen. Ohne sich von der Stelle zu rühren, sagte er:
    »Gehen Sie nebenan in den Funkraum, Kharon. Normalerweise liegt ein Schlüssel für die Umwälzer auf dem roten Gehäuse, oder er hängt daneben. Sehen Sie nach und bringen Sie ihn her. Der Major hat etwas in dem Kasten versteckt, das wir uns ansehen sollen – nehme ich an.«
    Kharon schien froh zu sein, den Raum verlassen zu können. Als er nach wenigen Minuten zurückkehrte, warf er Kurohara den gesuchten Schlüssel zu.
    Vorsichtig schob der Paraplant das flache Stück Metall in den dafür vorgesehenen Schlitz.
    Die kleine Tür schwang auf, und ein winziges Fach wurde dahinter sichtbar. Es enthielt Einstellungs- und Regulierungskontrollen und einen Alarmknopf, falls die Anlage einmal ausfiel.
    Darunter in dem Fach lag ein Buch.
    Kurohara griff danach und nahm es heraus. Mit einem letzten Blick auf den toten Kommandanten der EX-1068 verließ er den Nebenraum, gefolgt von Kharon, der das Buch in Kuroharas Hand neugierig betrachtete.
    »Was soll das, ein Buch?«
    Kurohara setzte sich in einen der freien Sessel und legte das Buch vor sich auf die Knie. Er schlug es auf.
    »Ein Tagebuch, Kharon, mit der Hand geschrieben. Sehr ungewöhnlich im Zeitalter der überlichtschnellen Raumfahrt, finden Sie nicht auch? Dabei besitzt jedes Schiff positronische Logbücher und Aufzeichnungsgeräte. Major DeLabrin muß gewichtige Gründe gehabt haben, ein handgeschriebenes Tagebuch zu führen.«
    »Nehmen wir es mit?«
    Kurohara blätterte in dem Buch.
    »Wir müssen hier übernachten, haben Sie das vergessen? Wir haben also Zeit genug, es durchzulesen. Vielleicht erfahren wir dann endlich, was geschehen ist.«
    Kharon sah sich zweifelnd um.
    »Kein angenehmer Ort, finden Sie nicht auch? Die Seuche …«
    »Wir wissen nicht, ob es eine Seuche war, Kharon. Es gibt in der Zentrale außer dem Kommandanten keine Leichen. Notlicht ist vorhanden, wie ich mich eben überzeugen konnte. Ich sehe keinen Grund, die Nacht nicht im Schiff zu verbringen. Jedenfalls ist es hier besser als draußen im Freien. Sind Sie anderer Meinung?«
    Über Funk meldete sich Mervin:
    »Was ist mit mir, Kommandant? Soweit ich bisher Ihre Exkursion verfolgen konnte, machte sie mir zwar keinen Appetit auf das Schiff, aber hier draußen ist es nachts auch nicht gerade angenehm. Die Temperatur fällt um fast sechzig Grad, wenn nicht mehr. Außerdem bin ich nicht so zimperlich wie Kharon.«
    »Werden wir noch sehen, Mervin. Sie kennen ja das Innere eines Explorerkreuzers? Gut, dann werde ich Ihnen den Weg erklären, damit Sie nicht in einem der zerstörten

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