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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Paraplanten.
    Statt ihrer meldete sich eine Minute später der Chefarzt.
    »Lassen Sie die Leute in Ruhe!« fuhr er Danton an. »Ich habe sie vor einer halben Stunde in die Untersuchungskammer geschickt.«
    Roi lachte verhalten.
    »Vielen Dank, Doc. Genau das wollte ich Ihnen soeben vorschlagen. Mich interessiert das Ergebnis. Ich komme zu Ihnen.«
    Er verabschiedete sich von Galoa und den anderen Freifahrern, die den Patrouillenflug unternommen hatten. Zusammen mit Oro Masut ging er auf die FRANCIS DRAKE zu.
    Dr. Ereget Hamory erwartete sie bereits im Vorraum. Sein menschenverachtender Zynismus war in den letzten Stunden von ihm abgefallen wie eine schlecht verwachsene Biomaske. Er hatte sich sogar rasiert und wirkte dadurch zum erstenmal korrekt. Seine Wangen waren eingefallen; nur die Augen glänzten, und die Pupillen waren unnatürlich geweitet. Offenbar lebte er nur noch von Aufputschmitteln.
    »Die Paraplanten sind kerngesund«, berichtete er. »Der Diagnosecomputer läßt keinen Zweifel daran. Sie scheinen gegen die Blutpest immun zu sein.«
    Roi Dantons Stirn überzog sich mit einem Netz feiner Schweißperlen. Rhodans Sohn wußte mit erschreckender Klarheit, daß er vor einer grausamen Entscheidung stand, der er nicht ausweichen konnte.
    »Wieviel Pflanzenplasma haben wir noch?« fragte er mit heiserer Stimme.
    Hamory wich seinem forschenden Blick aus und entgegnete mit leiser Stimme:
    »Der Vorrat reicht bei größtmöglicher Streckung bestenfalls noch für achtundneunzig Mann. Ich habe es wieder und wieder durchgerechnet; das Ergebnis …« Seine Stimme brach.
    Roi ließ sich schwer in einen Sessel fallen und bedeckte die Augen mit den Händen.
    Rund siebenhundert Freifahrer lebten noch – und nur für achtundneunzig von ihnen stand der möglicherweise rettende Bra-Extrakt bereit!
    Wer sollte – wer konnte – entscheiden, wer sterben mußte und wer zu den Auserwählten gehören durfte …?
    »Ich kann es nicht!« stöhnte Roi. »Niemand kann von mir verlangen, daß ich willkürlich über Leben und Tod entscheide.«
    Er hob den Kopf, als sich die Tür zu den Krankenräumen öffnete und ein Mediziner eintrat.
    Es war der Virologe, und er trug einen der hermetisch abschließenden Schutzanzüge. Das Gesicht unter dem Klarsichthelm war von roten Flecken bedeckt.
    »Ich habe einen Vorschlag zu machen«, drang die Stimme des Mannes schwach aus dem Lautsprechersystem.
    Er schwankte und hielt sich am Türrahmen fest.
    »Sie auch …?« entfuhr es Hamory.
    Der Virologe nickte.
    »Keine frommen Lügen, bitte. Ich weiß, daß ich ebenso sterben werde wie die anderen Erkrankten. Es scheint einfach keinen Erreger im üblichen Sinne zu geben und folglich auch kein Gegenmittel.«
    Er atmete keuchend und fuhr dann stockend fort:
    »Doc, lassen Sie alle Überlebenden untersuchen. Sondern Sie die Erkrankten, auch wenn sie nur ganz schwache Symptome zeigen, von den einwandfrei noch Gesunden ab. Vielleicht … vielleicht genügt das bereits, um die Entscheidung zu treffen …«
    Röchelnd brach er zusammen und schlug schwer auf den Boden.
    »Handeln … Sie … schnell!« stieß er noch hervor, bevor er die Besinnung verlor.
    Nachdem der Virologe in die Isolierstation gebracht worden war, erhob sich Roi Danton.
    »Tun Sie, was er gesagt hat, Doc«, befahl er. Seine Stimme klang wieder fest. »Offenbar weiß er, daß den Befallenen ohnehin nicht mehr zu helfen ist. Retten wir wenigstens die Gesunden, bevor sie ebenfalls erkranken.«
    Dr. Ereget Hamory nickte.
    »Ich werde sofort alles Nötige veranlassen.«
    Mit raschen Schritten eilte er in die Klinik.
    »Wir können ebensogut gleich hierbleiben, Oro«, sagte Danton mit mattem Lächeln zu seinem Leibwächter. »Der Diagnosecomputer wird entscheiden, ob wir weiterleben dürfen oder nicht.«
    Er schüttelte sich.
    »Das klingt grausam, nicht wahr?«
    »Nein, König«, erwiderte Masut ungewöhnlich sanft. »Es ist fair. Ich hoffe nur, daß nicht mehr als achtundneunzig Mann gesund geblieben sind.«
    Er stockte. Sein Gesicht wurde von dunkler Röte Übergossen.
    »Verzeihen Sie mir. Ich rede wie ein Ungeheuer.« Er stöhnte. »Was haben die Gurrads nur aus uns gemacht!«
    Der Freihändlerkönig wölbte die Brauen.
    »Wie sagte der Virologe doch: Es scheint einfach keinen Erreger im üblichen Sinne zu geben …«
    Er packte Masut bei den Händen.
    »Oro, weißt du, ahnst du, was das unter Umständen bedeutet?«
    Oro Masut schüttelte den Kopf und blickte

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