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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Patienten.
    »Er ist unsere einzige Hoffnung«, sagte er. »Die beiden anderen haben so starke psychische Störungen, daß wir in den nächsten Wochen kaum ein vernünftiges Wort von ihnen hören werden.«
    Tipa starrte nachdenklich auf den Mann hinab, der zur Besatzung der ARPEGE gehört hatte und nun bewegungslos vor ihr in einem Bett der Bordklinik lag.
    »Ich kann nicht verstehen, daß allein die Tatsache eines Angriffs einen so starken Schock in diesen drei Männern ausgelöst hat«, sagte Dr. Kiyomi. »Als Besatzungsmitglieder eines Piratenschiffs mußten sie immer mit einem solchen Zwischenfall rechnen. Sie waren seelisch darauf vorbereitet. Es sei denn …«
    »Fahren Sie fort, Doc!« befahl Dantroff.
    »Es sei denn, jemand hätte gegen die ARPEGE eine uns bisher unbekannte Waffe eingesetzt«, beendete der Mediziner seinen Satz. »Eine psychische Waffe.«
    »Wann werden wir erfahren, was wirklich los war?« fragte Tipa ungeduldig.
    Kiyomi beugte sich über den Kranken und fühlte dessen Puls. Er nickte zufrieden.
    »Er ist jetzt ganz ruhig«, sagte er. »Er wird in wenigen Augenblicken aus der Ohnmacht erwachen, dann werden wir ihn verhören. Ich hoffe, daß er in der Lage sein wird, uns einige Auskünfte zu geben.«
    »Ich warte hier, bis es soweit ist«, verkündete Tipa und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    Dantroff zuckte mit den Schultern und verließ die Bordklinik. Er hatte jetzt in der Zentrale wichtigere Dinge zu tun. Die DREADFUL und die drei anderen Schiffe hatten wieder zum Hauptverband aufgeschlossen. In wenigen Stunden würde die kleine Flotte das Gal-System erreichen und die dabrifanischen Waffenlager auf Ursus angreifen.
    »Dantroff sagte mir, daß Sie ein USO-Schiff des Angriffs auf die ARPEGE verdächtigen, Mylady«, bemerkte Kiyomi, nachdem der Erste Wesir gegangen war.
    »Das ist richtig, Doc«, stimmte die Piratin zu.
    »Ich kann das nicht glauben«, erwiderte der Arzt. »Natürlich weiß ich, daß unser Verhältnis zur USO schon immer gespannt war, und es ist durchaus möglich, daß Lordadmiral Atlan nach dem Untergang des Solsystems und Rhodans Tod strenger durchgreift.«
    Tipas Blicke verloren sich irgendwo im Raum; sie schaute den Arzt nicht an, als sie wieder sprach. »Manchmal glaube ich, daß Perry noch am Leben ist.« Sie umklammerte mit beiden Händen ihren Stock.
    »Das sind doch nur Gerüchte, die aus dem Wunschdenken zahlreicher Menschen resultieren«, meinte Dr. Kiyomi.
    »Glauben Sie?« Tipa erhob sich und ging unruhig auf und ab.
    Der Kranke begann zu stöhnen und lenkte die Aufmerksamkeit Tipas und des Arztes auf sich. Sie traten an das Bett. Der Raumfahrer war zu sich gekommen. Er blickte wild um sich und schien sich nicht zurechtzufinden. Kiyomi klopfte ihm beruhigend auf die Brust.
    »Ganz ruhig«, sagte er. »Sie befinden sich in Sicherheit, Bradin. Sie sind an Bord der DREADFUL.«
    Der Name des Flaggschiffs schien Bradin zu beruhigen. Er richtete den Oberkörper auf und erblickte Tipa Riordan.
    »Mylady!« stammelte Bradin.
    Tipa gab ihm einen Klaps. »Armer Junge«, sagte sie mitfühlend. »Was hat man mit Ihnen gemacht?«
    »Ich weiß … nicht …« antwortete Bradin. Sein Gesicht verzerrte sich, als er sich zu erinnern versuchte. Er sank in das Kissen zurück. Kiyomi warf der Piratin einen warnenden Blick zu. Bradin hatte beide Hände von sich gestreckt und sie gefaltet, als wollte er einen Gott um Hilfe anrufen.
    »Es war ein kleines Schiff«, sagte er leise. »Es durchmaß nicht einmal sechzig Meter. Wir wollten uns gegen den Beschuß zur Wehr setzen, aber eine innere Stimme hinderte uns daran.«
    »Eine innere Stimme?« wiederholte Tipa. »Erklären Sie das, Bradin.«
    Bradin preßte beide Hände gegen die Stirn und stöhnte.
    »Ein Druck«, murmelte er. »Ja, es war ein dumpfer Druck, der sich auf meinen Kopf legte und mich beinahe handlungsunfähig machte. Unsere Gunner hockten wie gelähmt in ihren Sitzen.«
    »Eine psychische Waffe«, mischte sich Dr. Kiyomi ein. »Ich vermutete es bereits. Vielleicht handelte es sich sogar um einen parapsychischen Angriff.«
    »Mutanten?« Tipa bewegte unruhig ihre Füße.
    Dr. Kiyomi antwortete nicht. Er beugte sich über Bradin, dessen Lippen bebten und auf dessen Stirn sich kalter Schweiß gebildet hatte. Kiyomi wischte dem Kranken über das Gesicht und reichte ihm etwas zu trinken. Dann gab er Tipa einen Wink, die Klinik zu verlassen. Tipa wartete draußen auf dem Gang, bis Kiyomi auftauchte.
    »Bradin schläft

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