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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und die führenden Ertruser des Carsualschen Bundes hielten sich auf Ragulot auf. Sie mußten jetzt eine Entscheidung treffen, ob es zwischen dem Solaren Imperium und den beiden verbündeten Sternenreichen Krieg geben sollte.
    Wie immer diese Entscheidung ausfallen würde: Kommandeur Rionzi war bereit, sein Leben für die Sache Dabrifas einzusetzen. Sein Leben und das von einer Viertelmillion dabrifanischer Raumfahrer.
    Der Bus kam aus der Seitenstraße auf den Jolthor-Platz, überquerte ihn und bog dann in die Hauptstraße ein. Lautlos glitt er auf seinem energetischen Prallfeld dahin. Mit seinen hochgeklappten Gleitflächen und der bunten Reklamebeschriftung ähnelte er mehr einem riesigen Falter als einem von Menschen gebauten Fahrzeug.
    Nos Vigeland, der im dritten Stock des Gebäudes der Kolonialverwaltung am Fenster stand, blickte zwar auf die Straße hinab, aber seine Aufmerksamkeit galt den drei Männern, die sich außer ihm noch im Zimmer aufhielten.
    Es waren Dabrifa, Terser Frascati und Runeme Shilter. Dabrifa hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und ging unruhig im Zimmer auf und ab. Die beiden Herrscher des Carsualschen Bundes saßen sich an einem schmalen Tisch gegenüber und starrten finster auf den Boden.
    »Ihr verdammter Ehrgeiz kann jetzt alles zerstören, was wir erreicht haben«, sagte Dabrifa wütend. »Es war Ihnen nicht genug, vier Zellaktivatoren zu bekommen. Sie wollten vier der Mutanten auf unsere Seite ziehen.«
    »Jetzt läßt sich leicht reden«, antwortete Vigeland, ohne seine Blicke von der Straße abzuwenden. »Ich erinnere mich, daß Sie begeistert von der Idee waren, vier Mutanten für Ihre Streitmacht zu bekommen.«
    »Wir hätten sie töten sollen, solange noch Zeit dazu war«, sagte Dabrifa. »Jetzt sind sie irgendwo dort draußen und überlegen, wie sie von Ragulot entkommen können.«
    Vigeland zuckte mit den Schultern. Er griff in die Tasche, wo er den kleinen Sender verborgen hielt, mit dem er die acht Mutanten töten konnte. Das würde er jedoch nur dann tun, wenn die Lage für ihn selbst gefährlich wurde. Er glaubte noch immer daran, daß die Mutanten Vernunft annehmen und für die verbündeten Sternenreiche kämpfen würden.
    Die Mutanten waren unmittelbar nach der Landung der RODENSTAAD geflohen. Niemand wußte, wo sie sich aufhielten. Vigeland war jedoch sicher, daß die acht Kranken bereits jetzt einen Teil der Bevölkerung von Loorock kontrollierten. Sie würden aber früher oder später erkennen, daß sie ohne Hilfe nicht weiterkamen.
    »Zu allem Überfluß ist jetzt ein Teil der Solaren Flotte in diesem System aufgetaucht«, sagte Dabrifa, ohne die Stimme zu senken. »Wir sind nicht stark genug, um einen Krieg gegen das Solare Imperium zu riskieren. In ein paar Jahren können wir uns das vielleicht erlauben, aber nicht jetzt.«
    »Wenn die Mutanten uns unterstützen würden, könnten wir einen Krieg gewinnen«, unternahm Terser Frascati einen schwachen Versuch, Nos Vigeland vor Dabrifas Zorn in Schutz zu nehmen.
    »Wenn, wenn!« rief der Diktator. »Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ein paar Agenten des Gegners in Loorock auftauchen und ebenfalls nach den Mutanten suchen werden.«
    »Wegen der beiden Landungsboote mache ich mir im Augenblick keine Sorgen«, sagte Runeme Shilter. »Bis die Besatzungen dieser Schiffe eine Spur der Mutanten finden, wird viel Zeit vergehen. Außerdem kann uns eine solche Aktion nur recht sein, denn sie wird die Mutanten schließlich dazu bewegen, doch mit uns zu paktieren.«
    Dabrifa unterbrach seine ruhelose Wanderung und schnippte mit den Fingern.
    »Nicht schlecht!« stieß er hervor. »Sie bringen mich da auf eine Idee, Shilter. Wir lassen Rhodans Männer in Ruhe. Sollen sie doch die Mutanten suchen. Hoffentlich haben sie Glück, denn sobald die Mutanten in die Enge getrieben sind, werden sie gegen Rhodan kämpfen.«
    »Ja«, stimmte Shilter zu. »Wir brauchen nur abzuwarten.«
    Vigeland sah, wie der Bus plötzlich ohne ersichtlichen Grund von der Straße abkam und in das Schaufenster eines großen Kaufhauses raste. Die große Scheibe zersprang, und die Scherben ergossen sich wie eine Fontäne auf die Straße. Bevor Vigeland sich von seiner Überraschung erholt hatte, begannen alle Wagen auf der Hauptstraße ähnliche unsinnige Manöver. Innerhalb einer Sekunde spielte sich vor Vigelands Augen eine Serie von Unfällen ab. Wagen prallten aufeinander, überschlugen sich und rasten gegen die Häuser. Sofern die Fahrer

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