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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde.
    »Sofort landen!« schrie er dem Piloten zu. »Dort zwischen den Bergen. Nicht zu nahe an den Felsen. Wir müssen die energetische Schockwelle abwarten. Vielleicht haben wir Glück. An der Anlage ist nichts zu retten. Zum Glück haben wir eine zweite einsatzbereit.«
    Der Pilot befolgte unverzüglich den Befehl und landete in einem riesigen, flachen Talkessel.
    Erst jetzt kamen Chesterham, Skopins und Gucky dazu, sich von ihrem Schreck zu erholen.
    »Was geschieht nun?« fragte Chesterham atemlos. »Die Schleuse …«
    »Wir sind abgeschnitten – wenn nicht noch mehr passiert«, klärte Deighton ihn auf. »Das Zeitfeld selbst bleibt konstant, aber das ist auch alles. Keiner kann zu uns in die Zukunft, und wir können nicht zurück in die Gegenwart, bis die Ersatzanlage arbeitet.«
    »Warum verfolgen wir den Agenten nicht?« fragte Gucky ungeduldig. »Er kann doch nicht weit gekommen sein. Seine Gedankenmuster kommen von Norden, sind aber sehr intensiv. Vielleicht ist er ganz in der Nähe.«
    Skopins sah unwillkürlich hinaus in die felsige Landschaft.
    Er entdeckte nichts.
    »Das hat Zeit bis später. Er kann nicht mehr entkommen, denn er hat sich den Fluchtweg nun selbst abgeschnitten. Aber es wird besser sein, er bleibt auf Merkur. Wir werden den planetarischen Energieschirm aktivieren. Pilot, geben Sie mir das Hauptquartier …«
    Wenige Sekunden später spannte sich ein matt schimmernder Bogen von Horizont zu Horizont, eine Energieglocke von Pol zu Pol. Von diesem Augenblick an konnte niemand mehr Merkur verlassen und auf ihm vom Raum aus landen.
    Der Agent saß endgültig in der Falle.
    Als die Temporalschleuse zusammenbrach, bewirkten die hyperenergetischen Entladungen ein teilweises Aufreißen des vierdimensionalen Universums. Flammende Energiefinger stießen überlichtschnell in den Raum vor, überall wurde das rote Glühen des Hyperraumes sichtbar.
    Im Solsystem selbst brach eine Panik aus, die nur mit Hilfe aller Nachrichtenmittel in Grenzen gehalten werden konnte. Wenn wenigstens Rhodan dagewesen wäre. Aber dessen letzte Positionsmeldung stammte von einem Punkt, der mehr als zweitausend Lichtjahre von der Erde entfernt war.
    Aber auch dann, wenn er jetzt eintraf, änderte das kaum etwas. Ohne die Temporalschleuse war er vom Solsystem abgeschnitten.
    Schlimmer als den Terranern im Sonnensystem erging es den zum Glück unbemannten Fracht-Containern, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Durchflug in der Temporalschleuse befanden. Die freiwerdenden Hyperenergien rissen sie in den Pararaum, wo sie sich sofort auflösten und für alle Zeiten verschwanden.
    Ein wenig mehr Glück hatten Container und Güter am Ende der Schleuse, in der Gegenwart. Sie wurden von der Katastrophe nicht so sehr betroffen. Zwar verließen sie noch den Transmitter, blieben aber dann bewegungslos im Normalraum stehen, wo sie von jedem geortet werden konnten.
    Und genau das geschah dann auch.
    Die INTERSOLAR kam gerade aus dem Linearraum in das Einstein-Universum zurück, als das Unglück geschah. Wo sonst nichts zu sehen war, stand plötzlich der Zentraltransmitter am Ausgang der Zeitschleuse frei und sichtbar im Raum. Seine riesigen Energie-Torbögen flammten und loderten ins Nichts hinaus. Man würde ihn über viele Lichtjahre hinweg orten können.
    Rhodan begriff sofort, was geschehen war, wenn er auch die eigentliche Ursache nicht kannte. Es gab keine Verbindung zum Solsystem mehr.
    Sein erster Gedanke war, daß von dieser Sekunde an das Sonnensystem wieder gefunden werden konnte. Die Ortung stellte aber im näheren Umkreis glücklicherweise nur wenige Schiffe fest. Die meisten würden Wacheinheiten der Flotte sein. Die Identifizierung lief bereits an.
    Mit der Besatzung des Großtransmitters außerhalb der Schleuse, die sich wie Rhodan in der Gegenwartsebene aufhielt, kam der Funkkontakt zustande. Erklärungen gab es keine, aber Rhodan wurde davon unterrichtet, daß über den Transmitter eine Nachrichtenkapsel nach Olymp abgestrahlt worden sei. Es handelte sich um eine Spezialkapsel, die nur von Kaiser Anson Argyris geortet und entsprechend beantwortet werden konnte. Die in ihr enthaltene Nachricht besagte, daß ab sofort alle Transporte über die Containerstraße abzubrechen seien.
    Trotzdem kamen noch zwei der Transporter an, wurden von der nicht mehr existierenden Schleuse zurückgestoßen und irrten dann ziellos durch den Raum, wo das Solsystem normalerweise seinen Platz hatte, und wo sie jederzeit geortet

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