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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ersten Blick dürfte er kaum erkennen, welche Anlagen wichtig sind und welche nicht. Das beweist sein Auftauchen in der Verteilerstation. Natürlich kann ihm der Zufall ein Bundesgenosse sein, darum dürfen wir keine Zeit verlieren, ihn zu jagen, wo immer wir ihn orten.«
    Sie überquerten einen Quecksilbersee und näherten sich der Librationszone. Scharfe Felsen stachen hoch in den schwarzrötlichen Himmel absoluter Atmosphärelosigkeit. Die Erde stand als heller Stern hoch über dem Horizont.
    »Manchmal empfange ich Gedankenmuster«, murmelte Gucky, der klein und ein wenig in sich zusammengesunken auf einem Sitz hockte. »Es sind die gleichen, die ich für Goratschin hielt. Aber ich kann sie nicht halten oder gar identifizieren. Möchte wissen, wem das Gehirn gehört, das sie aussendet. Es kann kein normales menschliches Gehirn sein, soviel steht fest. Haltet mich nicht für verrückt, aber es erinnert mich an die Gehirnmuster von Mutanten.«
    Deighton warf ihm einen schnellen, ungläubigen Blick zu, dann schüttelte er den Kopf.
    »Unmöglich, Gucky. Corello selbst würde es nicht gewagt haben, den Agenten zu spielen, und andere Mutanten kommen nicht in Frage. Was soll deine Feststellung also?«
    Gucky ließ sich nicht von seiner Idee abbringen.
    »Es muß kein richtiger Mutant sein, Galby. Vielleicht ein Anti.«
    »Unsinn! Ein Anti läßt sich nicht beeinflussen und würde auf keinen Fall einem Nicht-Anti gehorchen. Auch nicht Corello. Noch eine Lösung, die du anzubieten hast?«
    »Im Augenblick nicht«, erwiderte Gucky eingeschnappt.
    Deighton sah nach vorn in Flugrichtung.
    »Die Anlagen kommen in Sicht.«
    Sacon Hashey war es gelungen, ein kleines Beiboot im Hangar des Flottentenders zu besteigen und mit diesem unauffällig durch die Schleuse ins All zu gelangen. Unter normalen Umständen wäre das sicher unmöglich gewesen, aber zur Zeit verließen den Tender laufend kleinere Einheiten, während andere ebenso pausenlos eintrafen und sich automatisch einschleusten. Eine Kontrolle war kaum vorhanden und schien auch unnötig zu sein.
    Das würde sich ändern, sobald man ihn entdeckte.
    Er ließ den riesigen Flottentender zurück und nahm Kurs auf Merkur. Durch Gucky hatte er genug erfahren können, um sich vorstellen zu können, was hier geschah. Auf Merkur befand sich die Anlage, mit der das ganze System konstant fünf Minuten in der Zukunft gehalten wurde.
    Er mußte die Anlage zerstören, denn nur so war es ihm möglich, Ribald Corello den gewünschten Hinweis zu geben. Erst wenn die Erde mit der Sonne und ihren restlichen acht Planeten in die Gegenwart zurückfiel, konnte sie wieder gefunden werden.
    Ein Identifizierungssignal abzustrahlen, war sinnlos. Es würde die Zeitmauer niemals überbrücken können.
    Das Antitemporale Gezeitenfeld mußte erlöschen und der Hauptgezeitenwandler vorher gesprengt werden.
    Hashey kannte die Bezeichnungen, aber er hatte keine Ahnung, wie diese wichtigen Anlagen aussahen und wo sie sich auf Merkur befanden. Damit saß er genau in der Klemme, die Deighton vermutet hatte.
    Er war noch fünfzigtausend Kilometer von der Oberfläche Merkurs entfernt, als er sich zur Aufgabe des Schiffes entschloß. Er würde ihn nur verraten. Also schaltete er abermals den unsichtbar machenden Deflektorschirm ein und aktivierte das Flugaggregat. Dann schloß er den Helm und überprüfte die Luftzufuhr.
    Alles in Ordnung.
    Sekunden später verließ er das kleine Beiboot, das seine Geschwindigkeit erhöhte und direkten Kurs auf die Sonne nahm. Es beschleunigte mit hohen Werten und raste dicht an Merkur vorbei. Ehe die Ortungsgeräte es richtig erfassen konnten, verglühte es in der Chromosphäre der Sonne.
    Sacon Hashey näherte sich Merkur und legte den Rest des Weges im Sturzflug zurück. Dann strich er in geringer Höhe nach Norden, bis er die Verteilerstation entdeckte.
    Er konnte ihre Wichtigkeit nicht beurteilen und landete unbemerkt im Innenhof. Nachdem er in die Station selbst eingedrungen war, erkannte er, daß sie unbedeutend war. Als er umkehren wollte, mußte er feststellen, daß man ihn geortet hatte und verfolgte.
    Er war in eine Schalthalle eingedrungen, indem er die Tür mit seinem Strahler geöffnet hatte. Als der Mann mit dem Roboter kam, konnte er an ihnen vorbei fliehen. Auf dem Hof angelangt, schaltete er das Flugaggregat ein und verschwand in nördlicher Richtung.
    Die Anlagen, das stellte er leicht fest, konzentrierten sich in der Polgegend. Aus großer Höhe hatte er

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