Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
auf die SERT-Haube. Er steuerte die ATLANTA manuell und richtete sich dabei nach den sichtbaren Bezugspunkten auf dem Reliefschirm. Das Raumboot des Báalol-Priesters konnte er nicht sehen; dafür war es zu winzig.
    Als der Leichte Kreuzer in den Normalraum zurückkehrte, stand das Abbild des eiförmigen Schiffes in knapp fünfzig Kilometern Entfernung auf dem Frontsektor der Panoramagalerie. Major Heublein verzichtete darauf, die ATLANTA in einen HÜ-Schirm zu hüllen. Die übergeordnete Energie hätte zu leicht und aus zu großer Entfernung wahrgenommen werden können. Dafür rief er das Raumboot über einfach lichtschnellen Telekom an.
    Entgegen seiner Erwartung erhielt er sofort Antwort. Ein junger Mann in graubrauner Kombination blickte vom Telekombildschirm herab. In seinem asketisch wirkenden Gesicht leuchteten zwei dunkle Augen in stummem Entsetzen, das anscheinend noch von den Erlebnissen in der Tempelstadt Garsinath herrührte.
    »Hier spricht Major Heublein von der ATLANTA«, sagte Perricone. »Sind Sie Harkh Tonos?«
    Der Anti nickte.
    »Harkh Tonos von Galaner, Major. Gehören Sie zur ehemals Solaren Flotte?«
    »Stimmt, Tonos. Wir hatten Ihren Hilferuf empfangen und an die nächste USO-Basis weitergeleitet. Ich bin sicher, daß Lordadmiral Atlan in kürzester Frist mit einem Flottenverband eintrifft. Sind Sie damit einverstanden, daß wir Sie an Bord nehmen?«
    Der Anti lächelte.
    »Darum hätte ich Sie ohnehin gebeten. Ich komme nämlich nicht allein mit der Navigation zurecht. Jedenfalls nicht in diesem Gebiet.«
    »Ja, hier braucht man schon einen leistungsfähigen Navigationscomputer und einen sechsten Sinn dazu, um sich durch die ständig verändernden glühenden Gasschleier hindurchzufinden. Achtung: Wir führen jetzt das Annäherungsmanöver aus. Verhalten Sie sich völlig ruhig.«
    Er unterbrach die Verbindung und steuerte die ATLANTA behutsam an das Raumboot des Anti heran. Seltsam, dachte er dabei, daß immer erst ein stärkerer Gegner kommen muß, damit die Angehörigen zweier Völker sich zu einer Zusammenarbeit bereitfinden.
    Nachdem das – eiförmige Schiff fest in den Traktorstrahlen des Kreuzers hing, rief Perricone Heublein den Anti erneut über Telekom.
    Doch der Priester meldete sich nicht.
    »Ich möchte wissen, was das heißen soll!« grollte der Major.
    »Vielleicht schläft unser Freund«, sagte Wayre Ludov grinsend.
    Heublein winkte ab und schaltete den Interkom zur Einsatzzentrale durch.
    »Ich brauche zehn erfahrene Raumsoldaten!« befahl er. »Kampfanzüge anlegen. Auf dem Raumboot stimmt etwas nicht. Wir treffen uns in Schleuse BS-3!«
    »Sie wollen selbst hinüber, Sir?« fragte Ludov. »Ich würde nichts unternehmen. Schließlich ist es der Anti, der gerettet werden will. Also soll er sich melden.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl, Ludov«, gab Heublein zerstreut zurück, während er in seinen mittelschweren Kampfanzug stieg. Der Erste Offizier half ihm dabei und überprüfte den Energietornister. Zum Abschied schlug er seinem Vorgesetzten kräftig auf den Rücken. Es bedeutete soviel wie früher der Wunsch ›Hals- und Beinbruch‹.
    Major Heublein traf die zehn Raumsoldaten bereits in der Schleusenvorkammer an. Ein Blick in ihre Gesichter überzeugte ihn davon, daß er sich auf sie verlassen konnte. Keiner der Männer war unter fünfzig Jahre; sie hatten drei Jahrzehnte Zeit gehabt, ihre Reflexe in zahllosen harten Einsätzen zu trainieren. Jeder von ihnen ersetzte zwanzig jüngere unerfahrene Männer.
    »Ich rechne mit einer Falle«, klärte der Kommandant sie auf. »Anders kann ich es mir nicht erklären, daß der Anti plötzlich schweigt. Wir gehen also mit aktivierten Individualschirmen hinüber und verteilen uns sofort im Schiff. Damit wir keinen Unschuldigen töten, schießen wir zuerst mit Paralysestrahlen, sobald wir etwas Verdächtiges bemerken. Anschließend handelt jeder nach eigenem Ermessen.«
    Die Männer grinsten nur dazu. Perricone Heublein wußte, sie nahmen ihn nicht ernst. Es ärgerte ihn, denn er hielt sich für einen guten Kämpfer mit schnellen Reflexen. Dennoch untersagte er sich jede Bemerkung.
    Nachdem sich das Außenschott geöffnet hatte, stießen sich die Männer einer nach dem anderen ab und schwebten hinüber zu dem eiförmigen Raumboot. Die beiden letzten Soldaten blieben mit schußbereiten Waffen in der Schleusenkammer stehen, bis der Major und ein anderer Mann die Schleuse des Bootes geöffnet hatten und eingestiegen waren.
    Perricone

Weitere Kostenlose Bücher