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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ähnlicher Aggregate bedurfte. Jemand mußte demnach vor zweihundert Jahrtausenden mit unwahrscheinlichen technischen Mitteln im Solsystem und besonders auf der Erde operiert haben. Jemand, der entweder noch mächtigere Gegenspieler gehabt hatte oder – im Widerspruch zur ersten Hypothese – eine mysteriöse Langzeitwaffe auf der Erde stationierte, die das gesamte Solsystem zweihunderttausend Jahre später vernichtete und in den Hyperraum schleuderte.
    Er ahnte nicht, daß dies genau die Version war, die Perry Rhodan dem Rest der Galaxis ›verkauft‹ hatte.
    Oberst Tepper Sockmann legte die Hand über die Augen, als sich in einigen Kilometern Entfernung Bewegung auf einem flachen Felsplateau zeigte.
    Er sah auf die Uhr und schloß aus der Zeitanzeige, daß die Bewegung den Start der KÖNIGSBERG ankündigte. Der Leichte Kreuzer der STÄDTE-Klasse sollte einen täglichen Patrouillenflug absolvieren, eine langweilige Sache, die seiner Besatzung und denen der anderen Kreuzer seit langem zum Hals heraushing.
    Eine Sand- und Staubwolke wirbelte auf und fegte das Plateau sauber. Gleich darauf glitt summend ein Teil der mächtigen Felsplatte weg; ein hundertfünfzig Meter durchmessendes, kreisrundes Loch wurde erkennbar; der Transportschacht der KÖNIGSBERG, die aus ihrem subplanetaren Hangar ins Freie gehoben wurde.
    Ungefähr eine halbe Minute später tauchte die obere Polkuppel des Aufklärungskreuzers über dem Rand des Schachts auf. Majestätisch langsam schob sich der blankpolierte Kugelkörper hervor, bis schließlich die Landestützen zu sehen waren. Die KÖNIGSBERG stand auf einer Antigravplattform, die ihrerseits von einem Druckfeld transportiert wurde. In fünfzig Metern Höhe über dem Schachtrand begann die Plattform wieder abzusinken; das Schiff verharrte bewegungslos in der Luft. Erst nachdem sich der Transportschacht wieder geschlossen hatte, blitzte es im Ringwulst der KÖNIGSBERG grell auf. Die Impulstriebwerke überwanden die natürliche Massenträgheit des Kreuzers innerhalb von fünfzehn Sekunden. Anschließend beschleunigte das Schiff so schnell, daß Oberst Sockmann ihm nicht mit den Augen zu folgen vermochte. Lediglich das Donnern der aufgewühlten Luftmassen und eine rasch absinkende Sandwolke verrieten, daß auf dieser Einödwelt soeben ein hochmodernes Raumschiff gestartet war.
    Ein Raumschiff der Flotte des Solaren Imperiums.
    Doch das wußte der Oberst nicht. Für ihn, wie für Milliarden terranischer und anderer Raumoffiziere, existierten das Solsystem und das Solare Imperium nicht mehr.
    Allerdings glaubte Tepper Sockmann nicht daran, daß die gesamte solare Menschheit bei der Katastrophe umgekommen sein sollte. Noch weniger glaubte er daran, Perry Rhodan wäre ebenfalls tot. Natürlich hatte Glaube nichts mit wissenschaftlich beweisbarer Wahrheit zu tun. Aber so wahr er, Tepper Sockmann, den Großadministrator bei mehreren Manövern im Imperiumsrat beobachtet hatte, so fest vertraute er darauf, daß dieser genial begabte, außerordentlich entschlußfreudige und der Menschheit zutiefst ergebene Mann sowohl das Verhängnis vor seinem Wirken erkannt als auch dafür gesorgt hatte, daß der größte Teil der solaren Menschheit in Sicherheit gebracht wurde. Einige Gerüchte schienen das in letzter Zeit zu bestätigen. Und im Grunde genommen war die Existenz eines gigantischen Flottenmagazins unter der Oberfläche von Krover auch eine Art Bestätigung, denn ein Ausrüstungsmagazin, das seit hundertachtzig Jahren unberührt blieb – bis auf wenige Ausnahmen – obwohl eine Katastrophe über die Menschheit hereingebrochen war, das zeugte zumindest von der Vorsorge für noch schlimmere Fälle. Und diese Vorsorge hätte keine Berechtigung gehabt, wenn die erste Katastrophe vernichtend gewesen wäre.
    Der im Dienst ergraute Flottenoffizier fragte sich sekundenlang, ob die Anlegung der Flottenmagazine wie auf Krover etwas mit dem Auftauchen der Accalauries zu tun haben könnte.
    Plötzlich waren die Langeweile und das Schicksal des Solsystems vergessen. Fassungslos starrte Oberst Tepper Sockmann auf die seltsame Sonne, die im Westen Krovers aufging. Es war eine bleiche, stark abgeflachte Sonne mit Protuberanzen, die weit in den Weltraum hinausreichten, und einer sich ausbreitenden unregelmäßigen Korona.
    »Oberstleutnant Akkadany hier, Sir«, meldete sich sein Kombi-Armband-Gerät. »Haben Sie die seltsame Erscheinung beobachtet?«
    »Natürlich«, erwiderte Sockmann. »Eine Supernova in einem

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