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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    »Hör auf! Du weißt genau, daß wir in eine verzweifelte Lage geraten sind. Meine Gefährten sind zu schnell gestorben, als daß ihre Todesimpulse den normalen Weg durch das Parakontinuum nehmen konnten. Wenn überhaupt, dann trifft ihr Ruf viel zu spät bei den anderen Blättern ein. Bevor Hilfe kommt, wird mein Sauerstoffvorrat verbraucht sein. Ich werde sterben. Das schlimmste aber ist, daß ich einsam sterben werde.«
    Lobbyhuvos drehte seinen Kugelkopf um neunzig Grad nach links, dann um neunzig Grad nach rechts, als suche er etwas. Dabei bewegten sich die zarten Fühler vibrierend, während die vorquellenden roten Augen vorn und hinten wie Gallerte zitterten.
    »Du beleidigst mich, deinen besten Freund, Accutron!« stieß er entrüstet hervor. »Wie kannst du einsam sterben, wenn ich bei dir bin! Ha! Das ist die Undankbarkeit der Welt. Vierzig Krwaus diene ich dir nun schon. Ich habe dich massiert und gekrault, wenn es nötig war, ich habe dich in den Schlaf gesungen, dich an meiner unendlichen Weisheit teilnehmen lassen …«
    Er brach ab, als Accutron schallend lachte. Seine Logikschaltkreise summten stärker, als der Auswertungssektor erkannte, daß die eingeschlagene Taktik erfolgreich gewesen war. Der Herr war aus seinen düsteren Grübeleien gerissen worden.
    Accutron Mspoern preßte die Hände gegen den Kugelleib, während das Gelächter allmählich abklang. Als er sich gänzlich beruhigt hatte, fuhr er den Halbkugelkopf ein Stück aus der Rumpföffnung und musterte den Lobbyhuvos nachdenklich.
    »Vielleicht bist du weiser, als die Blätter des Großen Baumes bisher annahmen«, murmelte er. »Wahrhaftig, du hast mich schon oft ergötzt, aber du hast mir auch schon zahllose Lebenswahrheiten beigebracht …«
    »Nicht Lebenswahrheiten, sondern Lebensweisheiten«, korrigierte der Lobbyhuvos. »Eine Wahrheit im absoluten Sinne gibt es nicht.«
    Er stieß sich vom Pilotensitz ab und schwebte zur Decke der Steuerzentrale, wo er seine Saugfüße verankerte und mit dem Kugelkopf nach unten hing. Die sechs Arme gestikulierten heftig und zeigten auf die Ortungsinstrumente des diskusförmigen Raumbootes.
    Accutron Mspoern drehte die glatte Fläche des Kopfes seinen Anzeigen zu. Der Ring dichter kosmischer Mikromaterie war inzwischen überflogen worden. Nun lag das fremde Sonnensystem offen vor ihm. Die rote Sonne wirkte rein optisch trüb und kühl; die Meßgeräte zeigten jedoch eine starke Wärmestrahlung an, die von ihr ausging.
    »Drei Planeten …«, murmelte Accutron sinnend, »… davon zwei kleine und ein Gigant, der eigentlich nur eine mangels Masse verhinderte Doppelsternkomponente darstellt. Nummer drei besitzt allerdings keine halbplanetaren Satelliten wie die meisten seiner Art. Wahrscheinlich ist die dafür geeignete Atmosphäre durch Begleiterscheinungen der Planetengeburt weit über die Bahn von Nummer drei geschleudert worden. Das erklärt den ungewöhnlichen und massereichen Gas- und Staubring um das System.«
    »Reinlichkeitswahn«, ließ Lobbyhuvos sich wieder vernehmen.
    »Wie …?« fragte Accutron Mspoern verwundert.
    »Reinlichkeitswahn; deshalb ›kehrte‹ sie allen überflüssigen Abfall aus dem System. Unfreundlicher Akt den Nachbarn gegenüber, würde ich sagen.«
    »Spinner!« gab Mspoern zurück. Dennoch konnte er ein Lachen kaum unterdrücken.
    Er stellte mit Hilfe des kleinen Bord-Quantengehirns einige Berechnungen an. Danach erhöhte er die Triebwerksleistung und richtete den Kurs auf den zweiten Planeten. Accutrons Unterbewußtsein zog ihn dorthin, obwohl er auf jedem beliebigen anderen Planeten aus Antimaterie ebenso in seinem Raumboot gefangen sein würde wie im freien Raum. Er besaß nur einen leichten Raumschutzanzug ohne Energieaggregate zur Errichtung eines Neutralisierungsschirms. Aber der zweite Planet der roten Sonne zog ihn instinktiv an, weil die Meßergebnisse vertraute Verhältnisse angezeigt hatten.
    »Was suchst du auf dem zweiten Planeten, mein Gebieter?« fragte Lobbyhuvos nach einiger Zeit, die er mit Musiksendungen überbrückt hatte.
    »Ja, was suche ich eigentlich dort!« sagte er mehr zu sich selbst als zu seinem Gefährten. »Vielleicht …«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. Die Ortungsautomatik signalisierte optisch und akustisch die auftreffenden Tasterstrahlen eines fremden Raumschiffes …
    Die Sirene des Gleiters heulte ununterbrochen, während der Pilot den Oberst durch das Gangsystem des Flottenstützpunktes Krover

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