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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Mikrofon des Rundrufgeräts und sagte:
    »Wir haben es geschafft, Leute! An die Medozentrale: Medoroboter mit kreislaufstabilisierenden Medikamenten in Marsch setzen. Ende!«
    Erneut füllte das vielfarbig gestreifte Oval Jupiters die Hälfte der Panoramagalerie. Es war ein Bild, das sensible Gemüter bereits an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Den Männern an Bord des Forschungsschiffes ROLIN konnte es nicht mehr gefährlich werden. Sie waren buchstäblich durch eine Hölle gegangen.
    Langsam senkte sich die ROLIN auf Callisto hinab.
    Perry Rhodan und Atlan beobachteten stumm die öde Oberfläche des Jupitermondes, die Kuppeln und Scheibenbauten des Solaren Experimentalkommandos und die schillernde Energieblase, hinter der sich Behausung und Raumboot des Accalauries verbargen.
    Als die Triebwerke verstummten, blickten sich die beiden Unsterblichen in die Augen.
    Was nun? war die Frage, die sie bewegte – sie und alle, die um die tödliche Bedrohung wußten, die von der Sonne ausging.
    »Behauptet der Accalaurie noch immer, es gäbe einen Mordsatelliten, der die Sonne in eine Nova verwandeln soll?« fragte der Arkonide leise.
    Perry Rhodan nickte. Er war vor einer halben Stunde noch einmal bei Accutron Mspoern und Lobbyhuvos gewesen.
    »Er ist vollkommen sicher«, sagte er. »Mspoern hat mit seinen Spezialgeräten Messungen in den unteren Schichten der Chromosphäre vornehmen können – im Gegensatz zu unserer Ortungszentrale. Leider verstehen weder ich noch unsere Astrophysiker die Feinheiten seiner Theorie, aber Accutron Mspoern behauptet, die Abschwächung der solaren Ausdehnungskomponente müsse auf äußere Einwirkungen zurückgeführt werden. Und ich habe keine Ursache, das zu bezweifeln. Die Accalauries wissen mehr von den Prozessen im Innern der Sterne als wir.«
    Lordadmiral Atlan lächelte ein verloren wirkendes Lächeln.
    »Bist du dir klar darüber, daß der Accalaurie unter Umständen zum Retter der Menschheit wird, Perry?«
    »Ich darf gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn wir ihn nicht im Raum aufgelesen hätten«, erwiderte Rhodan und erschauerte.
    »Wahrscheinlich hätten unsere Astrophysiker das Verhängnis im letzten Augenblick erkannt – allerdings zu spät, um mehr von der Menschheit zu retten als die Besatzungen der startbereiten Raumschiffe. Das Verderben wäre völlig unvorbereitet über uns hereingebrochen.«

10.
    Die paramechanischen Abhöreinheiten waren im Halbrund eines Demonstrationssaales des Experimentalkommandos aufgebaut worden. Auf einem Speziallager ruhte der Körper von Lord Zwiebus, eine muskelstrotzende, urwüchsige Vitalität ausstrahlende Gestalt, wenn auch im heutigen Sinne schlecht proportioniert. Der Neandertaler besaß noch die relativ kurzen stämmigen Beine und die langen muskulösen Arme seiner äffischen Vorfahren. Schädelform und Gesichtszüge glichen dem Homo sapiens wenig; dennoch waren sie einwandfrei menschlich. Die braunschwarze Körperbehaarung konnte nicht mehr ›Fell‹ genannt werden; sie zeigte deutliche Differenzierungen.
    Perry Rhodan saß neben dem Mausbiber Gucky. An seiner anderen Seite saß der Kosmopsychologe Dr. Meng-tse. Weitere Männer der Solaren Abwehr und Wissenschaftler saßen auf den Rängen des Demonstrationssaales. Niemand sprach ein Wort. Alle starrten wie gebannt auf den Schirm des Gedankenprojektors. Solarmarschall Galbraith Deighton betrat in Begleitung mehrerer Mediziner den Saal. Die Ärzte hatten keine andere Aufgabe, als während der Gedächtnissondierung darauf zu achten, daß der Neandertaler weder physisch noch psychisch geschädigt wurde.
    Vor der Verbundschaltung der Abhöreinheiten blieb Deighton stehen und zog das Mikrofon näher an sich heran.
    »Wie die meisten von Ihnen wissen«, begann er, ohne ein Wort für eine Begrüßung zu verschwenden, »arbeitet der paramechanische Abhörkomplex ähnlich wie ein Fiktivsender, nur daß hier keine willkürlich produzierten Gedankenbilder aufgenommen werden, sondern Gedächtnisinhalte, die dem Betroffenen nicht mehr frei zur Verfügung stehen.
    Was Sie nachher auf dem Schirm sehen werden, wird eine Art Geisterfilm sein, beinahe wie eine bildhaft gemachte Rückschau in ein früheres Leben. Für Lord Zwiebus ist die Prozedur ungefährlich und schmerzlos.
    Achtung! Ich beginne jetzt mit den oberen Schichten des Unterbewußtseins!«
    Der Schirm des Gedankenprojektors füllte sich scheinbar mit bleichem Nebel, der anfänglich ziellos durcheinanderwirbelte und

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