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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raumschiffe existieren, das heißt, wir müßten schon mit ihnen zusammengetroffen sein.«
    »Falls sie überhaupt noch existieren«, gab Waringer zurück. »Zweihunderttausend Jahre sind sehr viel Zeit für eine Zivilisation. Die meisten Zivilisationen leben nicht halb so lange. Möglicherweise sind die Unbekannten also untergegangen und haben uns nur ihre Mordmaschine zurückgelassen.«
    »Man müßte …«, begann Perry Rhodan, brach jedoch sofort wieder ab, als ob er über seinen unvollendeten Gedankengang zutiefst erschrocken wäre.
    Er stand auf und schritt wie schlafwandelnd hinaus. Mit dem Antigravlift fuhr er zur transparenten Aussichtskuppel hinauf und gesellte sich zu den Männern, die gebannt auf die tosende Gluthölle starrten, aus deren Substanz auch sie sich entwickelt hatten.
    Eine halbe Stunde später verstummten die Triebwerke des Forschungsschiffes. Zur gleichen Zeit begannen drei schwere Impulsgeschütze der Backbordseite zu feuern. Lächerlich dünn und kraftlos verschwanden die gebündelten Strahlungsimpulse in milliardenfach stärkeren Energien.
    In Energien, die die ROLIN innerhalb der nächsten zehn Minuten auflösen mußten, wenn die Triebwerke nicht wieder ansprangen. In einer ballistischen Kurve stürzte das Schiff auf die brodelnde Sonnenoberfläche zu.
    Nachdem Perry Rhodan vergeblich versucht hatte, über sein Armbandgerät den Kommandanten zu erreichen, eilte er Atlan und den anderen Männern hinterher, die bereits zur Hauptzentrale unterwegs waren.
    Tödlicher Schreck durchfuhr ihn, als plötzlich die künstliche Schwerkraft aussetzte. Die kinetische Energie seines letzten Sprungs wurde jählings nur noch durch die Bordatmosphäre gebremst, und die Massenträgheit ließ ihn wie ein Geschoß durch den Gang fliegen. Da sein Bewegungsimpuls aber nicht parallel zum Boden verlief, wurde Rhodan unaufhaltsam, der Gangdecke entgegengetragen. Der Aufprall erfolgte nicht frontal, betäubte ihn aber doch für einige Sekunden. Er erwachte, als er auf das Transportband zurückprallte, rollte über die Schulter ab und flog zur rechten Gangseite. Dort bekam er einen Notgriff zu fassen und klammerte sich mit zusammengebissenen Zähnen fest, obwohl ihm die Arme beinahe aus den Schultergelenken gerissen wurden.
    Dennoch blieb er nicht stehen, sondern bewegte sich nunmehr gezielt in der Schwerelosigkeit. Gleich einem Unterwasserschwimmer glitt er durch den Gang, die Arme vorgestreckt, die Knie leicht angewinkelt.
    Die Schwerkraft setzte wieder ein, als er vor dem Schott der Hauptzentrale angelangt war. Diesmal reagierte er schneller, da er damit nicht nur gerechnet, sondern auch darauf gehofft hatte. Er kam auf die Füße und öffnete das Schott. Im gleichen Moment setzte das Dröhnen der Triebwerke wieder ein. Jemand schaltete sie brutal hoch, so daß die Innenzelle des Schiffes in harte Vibrationen versetzt wurde.
    Erleichtert erkannte Perry Rhodan, daß Atlan die ROLIN führte. Geoffry Abel Waringer saß neben ihm auf dem Platz des Ersten Offiziers. Einige Gestalten lagen schlaff oder verkrümmt am Boden; Medoroboter schwebten durch eine Nebenschleuse und kümmerten sich um sie.
    Rhodan übernahm den verwaisten Platz des Ersten Navigators, klappte den Druckhelm nach vorn und aktivierte den Telekom.
    »Wer kann mir berichten, was geschehen ist?« wandte er sich an die übrige Besatzung der Zentrale. Auch die anderen Männer hatten ihre Helme geschlossen; anders wäre bei dem Tosen der überlasteten Triebwerke eine Verständigung kaum möglich gewesen.
    »Der Erste Offizier meldete das Auftauchen eines Energiewesens, Sir. – Verzeihung, hier spricht Sergeant Chavendish. – Daraufhin forderte ihn der Kommandant auf, seinen Platz zu verlassen. Statt zu gehorchen, schoß der Erste Captain Chasara mit einem Paralysestrahl nieder. Dann aktivierte er die Backbord-Breitseite. Noel und Baumgarten wollten ihn überwältigen, wurden jedoch ebenfalls paralysiert. Danach schaltete der Erste die Triebwerke aus. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Schwerkrafterzeuger abzuschalten und den Ersten scharf anzurufen. Er drehte sich blitzschnell nach mir um und prallte an die gegenüberliegende Wand. In diesem Augenblick begann auch Navigator Shamil durchzudrehen. Doch da griffen der Lordadmiral und Professor Waringer ein.«
    »Ich danke Ihnen, Sergeant Chavendish«, erwiderte Rhodan und dachte an seine blauen Flecke auf seinem Rücken und die Beule, die auf seiner Stirn anschwoll. »Sie haben Umsicht und

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