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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schniefte laut.
    »Wo ist das Khumare?« stammelte er. Er öffnete den Mund und knurrte Galbraith Deighton feindselig an. Dann trottete er apathisch zur untersten Reihe der Zuschauergalerie und hockte sich in einen Sessel. Er zeigte weder Feindseligkeit noch ein anderes Gefühl, als Deighton und ein Arzt ihn bei den Armen nahmen und behutsam hinausführten.
    Die aufbrandende Diskussion verstummte, als Perry Rhodan sagte:
    »Niemand soll sich jetzt schon auf eine Hypothese oder Theorie festlegen, meine Herren. Aber ziemlich sicher erscheint es mir, daß in verschütteten Regionen von Zwiebus' Unterbewußtsein noch immer bedeutend mehr Informationen vorhanden sind, als es bisher preisgab.«
    »Wir hätten das Verhör nicht so schnell abbrechen sollen, Sir«, warf ein jüngerer Abwehroffizier ein.
    Der Großadministrator wölbte die Brauen.
    »Sollten wir Lord Zwiebus' Verstand aufs Spiel setzen? Jawohl, auch er hat einen Verstand, obwohl er ›nur‹ ein Neandertaler ist. Nein, so bald werde ich kein Verhör mehr zulassen.«
    »Ich vermute«, erklärte Deighton, »daß Lord Zwiebus' Gedächtnis den Schlüssel zum Geheimnis der Langzeitwaffe birgt. Aber irgend etwas scheint ihm jedesmal dann einen psychischen Schock zu versetzen, wenn unsere Sondenfelder die entsprechende Schicht des Unterbewußtseins erreichen.«
    Perry Rhodans Blick wurde geistesabwesend, dann sah er dem Chef der Solaren Abwehr in die Augen.
    »Wir werden das Rätsel lösen.« Er lächelte. »Und wissen Sie auch, warum? – Weil sonst«, erklärte er langsam und mit Betonung, »fünfundzwanzig Milliarden Menschen verbrennen müssen. In diesem Duell zwischen Vergangenheit und Gegenwart darf es nur einen Sieger geben: die Menschheit …!«

11.
    November 3432
    Professor Floyd Jussow rieb sich benommen den Nacken, als der Rematerialisierungsschmerz gleich einem glühenden Geschoß seine Wirbelsäule emporjagte.
    Von außerhalb seines Transportbehälters drangen dröhnende und scheppernde Geräusche herein. Dann summte sein Helmtelekom auf.
    »Hier spricht Oberst Maurice. Ist alles in Ordnung, Professor Jussow?«
    Jussow atmete erleichtert auf. Er hatte es also geschafft, obwohl er sich innerlich ein wenig vor der Reise ins Unbekannte gefürchtet hatte.
    Ins Unbekannte?
    Er lächelte.
    Im Gegenteil: Ins Altvertraute war er gekommen, ins Solsystem, das er für untergegangen gehalten hatte, bevor ihm Kaiser Argyris den wahren Sachverhalt geschildert hatte.
    »Warum antworten Sie nicht, Professor?« erscholl wieder die Stimme im Helmempfänger, diesmal lauter als zuvor.
    »Ich habe nur nachgedacht!« rief Floyd Jussow zurück. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Fein!« kam es zurück. »Wir holen Sie jetzt heraus.«
    Über dem Astrophysiker wurde es hell. Die Decke des Transportbehälters war entfernt worden. Professor Jussow griff nach den Leitersprossen und kletterte rasch hinauf. Verwirrt sah er sich ›im Freien‹ um. Wenige Meter über ihm schwebte eine Space-Jet. Sie und sein Transportbehälter wurden von einer schwach flimmernden Energieblase eingehüllt. Aber außerhalb der Energieblase war nicht der leere Raum, wie er erwartet hatte, sondern ein grelles weißes Licht, das in den Augen schmerzte, wenn man einige Sekunden lang hineinblickte.
    »Achtung, ich schalte jetzt das Zugfeld ein!« meldete sich Oberst Maurice abermals. »Sowie Sie seine Wirkung spüren, lassen Sie bitte die Leiter los.«
    Unwillkürlich nickte Jussow. Kurz darauf spürte er den sanften Zug des Kraftfeldes. Er ließ die Leitersprossen los und schwebte langsam nach oben, in die erleuchtete Kammer der Bodenschleuse hinein. Hinter ihm schloß sich das Schott. Der Astrophysiker hatte seine Verwirrung endgültig überwunden. Nachdem das Innenschott sich geöffnet hatte, begab er sich unverzüglich in die Kommandokanzel des Diskusschiffes.
    Der Mann im Pilotensessel wandte den Kopf und nickte freundlich.
    »Willkommen an Bord, Professor Jussow. Und viele Grüße von Perry Rhodan sowie Professor Waringer. Ich bin beauftragt worden, Sie sicher zur Werft auf dem Erdtrabanten zu geleiten.«
    Floyd Jussow blickte durch das transparente Kanzelmaterial. Der Energieschirm war erloschen, aber das grellweiße Leuchten versperrte noch immer den Blick in den Raum.
    »Aber das ist doch nicht das Solsystem, oder …?« murmelte Jussow.
    Maurice lächelte.
    »Noch nicht, Professor. Anson Argyris hat Ihnen sicher erklärt, daß sich das Solsystem – oder, wie wir es oft nennen, das Ghost-System –

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